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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Mar022013

SIE UND WIR VI. Die Blicke 2. Hinsehen und zuhoeren von/nach unten

SIE UND WIR

 

VI. Die Blicke 2.

 

2. Hinsehen und zuhoeren von/nach unten

 

Koennen wir noch waehlen, wo wir hinsehen und von welcher Seite aus wir das machen?

 

Koennen wir zum Beispiel waehlen, zwischen dem Hinsehen zu denen, die im Supermarkt arbeiten, ihnen vorwerfen, dass sie im Wahlbetrug Komplizen waren, und uns ueber die orange Uniform, die die Angestellten tragen muessen, lustig machen oder die Angestellte ansehen, die, nachdem sie die Kassa uebergeben hat…..?

 

Die Kassierin nimmt sich die orange Schuerze ab, und sie knurrt voller Zorn, weil man behauptet, dass sie die Komplizin fuer den Wahlbetrug war, der Dummheit und Frivolitaet an die Macht gebracht hat. Sie, Frau, jung oder erwachsen oder Mutter oder ledig oder geschieden oder Witwe oder alleinerziehende Mutter oder in guter Hoffnung oder ohne Kinder oder was immer, sie die um 7.00 Uhr frueh zu arbeiten beginnt und um 4.00 Uhr nachmittag aufhoert, immer vorausgesetzt natuerlich, dass es keine Ueberstunden zu machen gilt, und ohne die Anfahrtszeiten von und nach Hause zu rechnen und danach in die Schule oder nach Hause, um die ´Arbeiten, die dem weiblichen Geschlecht eigen sind, auszufuehren, die man mit einer gewissen Koketterie erledigen kann´, wie sie das in einer Zeitschrift gelesen hat, die an der Kassa aufliegt und die sie durchblaettern konnte, als es einmal wenige Kunden gab. Sie, die angeblich gerettet werden soll, es haengt nur von einer Waehlerstimme ab und trara, die grosse Glueckseligkeit ist da. ´Binden sich etwa die Eigentuemer die orange Schuerze um?´murmelt sie entruestet. Sie richtet sich ein wenig her, nachdem sie am Morgen absichtlich schlampig daher kommt, damit sie der Geschaeftsfuehrer nicht belaestigt. Und dann geht sie hinaus. Draussen wartet ihr Freund auf sie. Sie umarmen sich, sie kuessen sich, sie beruehren sich mit den Blicken und dann gehen sie los. Sie gehen in ein Internet-Cafe oder Ciber-Cafe oder wie das immer heissen mag. 10 Pesos kostet die Stunde, 5 Pesos eine halbe Stunde…..

 

Sie bestellen ´eine halbe Stunde´ und kalkulieren im Kopf die Zeit fuer die Metro, den Bus, den Fussweg.

 

´Roco, bitte kannst Du aufschreiben´ , sagt er.

 

´Ok, aber wenn Du Deinen Lohn kriegst, dann zahlst Du gefaelligst Deine Schulden, denn sonst erwischt mich der Besitzer und dann komme ich zu Dir zum aufschreiben´

 

´Ok Alter, aber das wird dauern,  denn ich arbeite jetzt als Autowaescher´.

 

´Na Alter, wasch Dich halt´, antwortet Roco.

 

Die drei lachen ueber den Witz.

 

´Die 7´, sagt Roco.

 

´Suchen Sie mal´, sagt sie.

 

Er gibt eine Nummer ein.

 

´Nein´, sagt sie, ´suchen Sie, wie alles begann´.

 

Sie navigieren. Sie kommen etwas ueber 131 und dann geben sie das Video ein.

 

´Das sind Schicki-Mickis´, sagt er.

 

´Immer ruhig, Vorkaempfer der Revolution. Sie sind nicht richtig bei Kopf, wenn Sie die Menschen nach ihrer aeusseren Erscheinung beurteilen. Nur weil ich eine helle Haut habe, nennt man mich Tussi und Schicki-Micki, und man sieht nicht, dass es bei mir nur bis zur  Monatsmitte reicht. Man muss jeden einzelnen sehen, seine Geschichte und was er macht, Dummkopf´, sagt sie und begleitet ihre Argumente mit einem leichten Schlag auf seinen Hinterkopf.

 

Sie schauen das Video weiter an.

 

Sie schauen, schweigen, hoeren.

 

´Die haben es dem Peña Nieto aber direkt hineingesagt ……. die sind mutig, die haben Eier´, sagt er.

 

´Und Eierstoecke, Dummkopf´, sagt sie und er erhaelt einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf.

 

´Na na meine Prinzessin, ich werde Sie wegen intrafamiliaerer Gewaltanwendung anzeigen´.

 

´Dummkopf, Anzeige muesste auf Gewalt gegen Andersgeschlechtliche lauten´ und es folgt ein weiterer Schlag.

 

Das Video ist zu Ende.

 

Er: ´So beginnen die Dinge. Mit einigen wenigen, die keine Angst haben.´

 

Sie: ´Oder sie haben Angst, aber sie ueberwinden diese´.

 

´Halbe Stunde ist vorueber´ schreit Roco.

 

´Ja wir gehen schon´.

 

 

Sie laechelt beim Hinaus Gehen.

 

´Und worueber laecheln Sie jetzt?‘¨

 

´Nichts. Nur, ich habe mich daran erinnert, dass Sie sagten´ – und sie drueckt sich naeher an ihn heran – ´intrafamiliaer. Das heisst, Sie moechten, dass wir eine Familie werden?´

 

Er zoegert nicht:

 

´Ok ok, Prinzessin, damit es fuer uns nicht zu spaet wird, aber ohne so viele Schlaege auf den Hinterkopf, besser sind Kuesschen und weiter unten und links´.

 

´He Alter, keine schmutzigen Witze´ – und ein weiterer Schlag. ´Und da ist nichts mit Prinzessin ok? Sind wir nicht gegen die verfluchte Monarchie?

 

Er antwortet, bevor noch der obligatorische Schlag kommt: ´ok, meine geliebte Plebejerin´.

 

Sie lacht, er auch. Nach einigen Schritten sagt sie:

 

´Und glauben Sie wirklich, dass die Zapatisten uns einladen werden?¨

 

´Na klar, der Vins ist mein Kollege, und der Vins sagte, dass er mit dem Sockengesicht dick befreundet ist, weil er ihn einmal bei einem ´mortal kombat´ gewinnen liess, bei den Glueckspielautomaten, wir brauchen also nur zu sagen, dass wir zum Freundeskreis des Vins gehoeren und alles klappt´, argumentiert er voller Euphorie.

 

´Und werde ich meine Mutter mitnehmen durfen? Sie ist schon alt….´.

 

´Natuerlich, und wenn wir schon von Hexen sprechen, wenn wir Glueck haben, bleibt sie im Schlamm stecken, die zukuenftige Schwiegermutter´ und er senkt den Kopf und wartet auf den obligatorischen Schlag, den er mit diesem Ausspurch wirklich verdient hat, der kommt aber nicht.

 

Sie, bereits wuetend:

 

´Und was zum Teufel werden uns die Zapatisten geben, sind sie doch so weit weg? Werden sie dafuer sorgen, dass ich ein besseres Gehalt bekomme, werden sie dazu beitragen, dass ich respektiert werde, dass die verfluchten Maenner auf der Strasse nicht mehr auf meinen Hintern starren und dass mein verdammter Chef aufhoert, mich bei jeder Gelegenheit anzugrapschen? Werden sie mir helfen, die Miete zu zahlen, Kleider und Schuhe fuer meine Kinder zu kaufen? Werden sie die Preise von Zucker, Bohnen, Reis und Oel senken? Werden sie mir zu essen geben? Werden sie sich den Kiberern entgegenstellen, die taeglich kommen, um die aus den Vorstadtviertelen, die Raub-CDs verkaufen, zu erpressen und ihnen sagen, wenn sie nicht zahlen, werden sie bei Herrn oder Frau Sony angezeigt….?

 

´Man sagt nicht ´Raub-CD´, sondern ´CD aus alternativr Produktion´, meine Prinze…Plebejerin. Und schimpfen Sie nicht mit mir, wir sind ja in der gleichen Situation´.

 

Aber sie hat sich schon in Rage geredet und kann nicht mehr bremsen:

 

´Und Sie? Werden sie Ihnen Ihre Arbeit zurueck geben, in der Fabrik, wo Sie schon Facharbeiter waren oder was weiss ich? Werden sie Ihre Ausbildung anerkennen, die Fortbildungskurse, die Sie gemacht haben, und alles nur dazu, dass das Arschloch von Fabrikeigentuemer die Fabrik ich weiss nicht wohin verlegt hat, und die Gewerkschaft, und der Streik, und alles was Sie gemacht haben, nur, um dann als Autowaescher zu enden?! Oder wie Ihr Freund, der Chompis, den sie entlassen haben, und der Eigentuemer verschwindet, damit er sich nicht verteidigen kann, und die Regierung, wie immer der gleiche Schmaeh, das ist dafuer da, um das Service zu verbessern, und die Weltklasse und weiss ich was fuer ein Scheiss noch. Und haben sie die Tarife gesenkt? Nein, wird immer teurer, und die verdammten Stromausfaelle gibt es immer oefter, und der verfluchte Calderon, der wird den Gringos Unterricht in Schamlosigkeit erteilen, die ja selbst Meister in diesem Gegenstand sind. Und mein Vater, Gott hab ihn selig, der auf die andere Seite ging, nicht als Tourist, sondern um den Zaster zu verdienen, um uns durchzubringen, als wir klein waren. Und als er ueber die Grenze ging, hat ihn die Migrationspolizei fertig gemacht, wie wenn er ein Terrorist waere und nicht ein ehrlicher Arbeiter, und bis heute haben wir seinen Leichnam nicht bekommen und der verfluchte Obama, der sieht aus als haette sein Herz die Farbe der Dollars.´

 

´Na na na, jetzt halten Sie mal an, meine liebe Plebejerin´.

 

´Jedes Mal wenn ich daran denke, werde ich wuetend, man arbeitet wie ein Irrer, nur dafuer, dass am Ende die von oben alles behalten. Es fehlt nur noch, dass sie das Lachen privatisieren, obwohl, das glaube ich nicht, denn davon gibt es zu wenig, aber die Traenen, die gibt es in Huelle und Fuelle und dann werden sie reich….. noch reicher. Und dann kommen Sie daher mit Ihrem die Zapatisten hin und her, und unten und links und die achte….

 

´Die Sechste, nicht die achte´ unterbricht er sie.

 

´Ja ja was immer, diese Typen sind so weit weg und dann sprechen die ein spanisch, schlechter als Sie´.

 

´Na na, seien Sie mal nicht so ekelhaft zu mir.

 

Sie trocknet sich die Traenen und murmelt. ¨Scheiss Regen, hat mir schon mein Estee Lauder verwischt, dabei habe ich mich schoen gemacht, um Ihnen zu gefallen´.

 

´Ui, Sie gefallen mir ja noch besser ohne – Kleider.´

 

Die beiden lachen.

 

Sie wird wieder ernst und fragt: ´Also, sagen Sie mir jetzt ehrlich, werden uns diese Zapatisten retten‘?´

 

´Nein meine geliebte Plebejerin, sie werden uns nicht retten. Das und Anderes, das muessen wir selber machen.´

 

´Was heisst das?´

 

´Sie werden uns lehren´.

 

´Und was werden sie uns lehren?

 

´Dass wir nicht allein sind´.

 

Sie schweigt einen Augenblick. Dann sagt sie:

 

´Nicht alleine, Frauen und Maenner, und ein weiterer Schlag folgt.

 

Der Autobus ist zum Bersten voll. Sie warten auf den naechsten.

 

Es ist kalt und es regnet. Sie umarmen sich fester, nicht, um nicht nass zu werden, sondern um gemeinsam nass zu werden.

 

Weit weg wartet jemand, es gibt immer jemand, der wartet. Und waehrend er wartet, mit einem alten Bleistift und einem alten Heft mit Eselsohren, zaehlt er das Schauen von Unten zusammen, das er in einem Fenster beobachtet.

 

(Fortsetzung folgt….)

 

Von irgendeinem Winkel aus irgendeiner Welt

 

SupMarcos

Planet Erde

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Uebersetzung: RedmycZ, Christine Hoedl

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