3 Nachschriften 3.
IX.- Die Compañera, die schönste.
Theaterstück in verschiedenen Akten mit Fußnoten.
Vielstimmiger Monolog.
Für den Lehrer in Zuneigung,
hoffend, dass er sich bald
von den Bauchschmerzen erholt.
(Der Vorhang öffnet sich. Da jedoch noch nicht alles fertig ist, schließen sie ihn wieder. Doch er schließt nicht richtig, da die Decke, die als Vorhang dient, sich verhakt hat. Sie brauchen Zeit. Endlich öffnet sich der Vorhang und das Theaterstück beginnt. Ein Compa betritt die Bühne, der es natürlich nicht besonders mag, daran mitzuwirken; jedoch zweifellos, er wird es tun, denn es ist an ihm.)
Der Compa beginnt zu sprechen:
»Nun gut, ich werde euch jetzt den Teil erzählen, der mir zufällt. Denn la problema war nicht nur, dass wir ein Haufen von Leuten, die das Theaterstück sich ansahen, waren. Das heißt, das »Rundbild«, wie wir hier auch dazu sagen. Der Fall oder je nachdem die Sache besteht darin: Zum Sehen und Hören setzt du dich nicht einfach nur hin, und das war‘s dann. Denn das Auditorium bewegte sich: mal sahst du von der einen Seite, mal von der anderen, dann von oben, dann wieder von unten. Und manchmal konntest du das betrachten, was diejenigen, [die am Theaterstück] teilnahmen, sahen. Beispielsweise sahst du manchmal das, was Marijose oder Verónica Palomitas-Popcorn oder der Monarca oder der Capitán sahen. Das heißt, du konntest alle Teile des Ganzen, jedoch von unterschiedlichen Orten aus, betrachten und hören. Nun, ein Tohuwabohu.«
(Fußnote 1)
»Nun gut, wir waren viele, weil es ja [zuvor] ein Geheimnis war. Der Capitán sagte zu Verónica Popcorn, dass ein Theaterstück gemacht werden muss und sie dies aber bloß keinem erzählen sollte. Und tja, es ist Verónicas Art, wenn du ihr sagst, es ist ein Geheimnis, zieht sie schnell los und macht es öffentlich. Daraufhin bat Marijose Manuel um Erlausbnis, in der »Taquería TaCostillas – Rippchen-Tacos« ein Schild anzubringen, um das Stück anzukündigen.«
»Der Fall oder je nachdem die Sache bestand darin, dass es sich wie ein Lauffeuer verbreitete und bald wussten alle vom Theaterstück. Und noch mehr wegen seinem Titel; denn die Jovenas Zapatistas, die zapatistischen jungen Frauen organisierten sich, um [bei der Aufführung] dabei zu sein und um zu kritisieren: Ob die allerhübscheste Compañera dick oder dünn, groß oder klein sei, schielt oder bucklig sei, ob ihr Winkelrock unglaublich kurz sei, und so weiter. Ich kritisierte sie, dass das, was sie da machten, nicht dienlich ist; sie gaben mir jedoch zur Antwort, sie würden weiter schlecht reden würden, jetzt aber gemeinschaftlich und organisiert. Die jungen Männer, das heißt die kleinen Machos, hatten noch mehr Grund [der Aufführung beizuwohnen], bis hin zu den Parteianhängern: Alle wollten wissen, wer die allerhübscheste Compañera ist. Auch die älteren Compañeras kamen an – denn, wie sie meinten: »Mit Sicherheit läuft sie mit einem dermaßen kurzen Rock herum, dass, wenn sich gebückt wird, sie bis zum Hals [frei] zu sehen ist.« Alles in allem waren wir, glaube ich, mehr als zwei chingos [Mengen] an Leuten.«
»Und einige traf es, über der Bühne zu sitzen, das hieß, sie sahen als ob sie eine Drohne wären. Andere saßen ganz unten, das bedeutete, sie sahen die Schuhsohlen und alles von unten her, als wären sie Krabbeltierchen. Der Rest saß an den Seiten, ringsherum [um die Bühne], wo die Geschichte aufgeführt wurde. Und wo auch immer du dich hingesetzt hast, die Bühne bewegte sich überall.«
»Nun gut, ich sage euch das, damit ihr versteht: Obzwar ich euch die Geschichte erzähle, werde ich euch in Wirklichkeit nur einen Teil erzählen, der mir zufiel zu sehen. Wenn ihr das Ganze wissen wollt, werdet ihr eine Versammlung und einen Austausch aller, die wir teilgenommen haben, machen müssen.«
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Fußnote zum Vorherigen.- Der Ort, an dem das Theaterstück aufgeführt wird, sollte wie eine Kugel sein. In ihrem Zentrum oder Kern befindet sich die Bühne; die Bänke des Publikums sind überall innerhalb der Kugel, um die Bühne herum. Jedoch die Bänke bewegen sich an allen Rändern der Theaterkugel. Also sozusagen: Weder gibt es eine vierte Mauer, noch eine erste, zweite oder dritte; weder gibt es oben noch unten oder an den Seiten. Somit würde sich die Bühne nicht im Zentrum einer zweidimensionalen kreisrunden Umfassung befinden sondern im Zentrum einer mehrdimensionalen Kugel, deren 3D die zeitliche Dimension hinzugefügt ist.
Das heißt, die Basis der Zuschauer dreht sich innerhalb aller Dimensionen. Derart, dass die Szenen von überall wahrzunehmen sind, das heißt, von verschiedenen und unterschiedlichen Sichtpunkten aus. Von den Seiten, von oben, von unten, gleichzeitig am Ort derer, die handeln, schauspielern. Das wäre wie ein Atom, wobei die Neutronen das Bühnenbild und die Beleuchtung darstellen; die Akteure wären die Protonen und die Zuschauenden wie die Elektronen, die sich um den Kern oder die Bühne drehen.
Ok, ok, ok. Ja, wenn so etwas möglich wäre, wäre es sehr, sehr teuer. In Wirklichkeit jedoch liegt das Problem darin: Um eine Gesamtschau der Aufführung zu erhalten, würden eine Reihe von Austauschrunden in Vollversammlung gebraucht, worin jede*r erzählen würde, was sie*er gesehen hat und somit die Sichtweise der anderen vervollständigt. Und auch derart hätte man nur einen Teil, und unzählige Versammlungen wären notwendig, um das Ganze zu erhalten, von [seinen] Teilen aus [gesehen].
Fußnote zur vorherigen Fußnote.- Dieser szenische Entwurf wird später als »Das Paradoxon des Capitán« bekannt sein. Nichts da mit Schrödinger, Gleichstrom, Marvel[-Comics], Tierfolter und dergleichen (*1). Widerstand und Rebellion. Fuck Trump and Fuck Netanyahu. Ja, ich weiß, aber ich konnte mich nicht zurückhalten.
Fußnote der Fußnote der vorherigen Fußnote.- Wie zu erkennen ist, versäumt der Autor dieses Deliriums nicht, die sogenannte Politik einzusetzen. Derart das weise Gebot ignorierend, das darauf hinweist: Kunst ist Kunst und nicht Politik, und eine Sache ist die eine, und die andere lautet: Verarsch‘ mich nicht. Amen.
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Nun gut, somit taucht jetzt der Capitán auf, der sich gerade in seiner Hütte befindet und was auch immer in sein Notizheft kritzelt. Dann ist zu hören, per Funkgerät ruft ihn der SubMoy an. Nicht dass er gesagt hätte: »Hier ist der SubMoy«. Nein, ich habe seine Stimme erkannt. Daraufhin gibt der Capitán ihm via Funk zur Antwort: »Sprich.« Und der SubMoy richtet ihm aus: »Ich werde dir einen Kumpel vorbeischicken, der deine Unterstützung braucht.« »Alles klar«, gibt der Capitán zurück.
Und so kam einfach ein kleiner Kerl vorbei, etwa vier oder fünf Jahre alt, der sagt, er heiße »Chinche – Wanze«. Der Junge erklärt, dass er eigentlich »Chuy« heiße, aber da er immer wieder Übel anrichtet, meint seine Mutter zu ihm: »Pinche Chuy – Verflixter Chuy, hast du wieder Wasser verschüttet. Pinche Chuy, hast du wieder deine trockenen Klamotten nass gemacht«, und so weiter. Da der Chuy noch nicht gut sprechen und noch nicht »Pinche« aussprechen kann, sagt er stattdessen: »Chinche«. Und somit blieb es bei dem Namen.
Und der Chinche meint zum Capitán, er müsse herausfinden, wer die allerhübscheste Compañera sei. Warum wolle er das wissen, fragt der Capitán. »Nun, weil ich eine Ehefrau suche«, antwortet der Chinche. »Aber du bist erst ein Junge von 4 oder 5 Jahren«, gibt der Capitán zu bedenken. »Das spielt keine Rolle, ich möchte es ein für alle Mal herausfinden, damit ich mich später nicht damit herumschlagen muss, von einem Ort zum anderen zu laufen, und hier ein kleines Geschenk und dort ein Liedchen und immerzu geputzt und geschniegelt sein, und galante Kleidung tragen, dass es kaum zu glauben ist.« »Was wirst du jedoch machen, wenn sie dich vielleicht nicht liebt«, entgegnete der Capitán. »Nun, das werde ich sehen«, erklärt der Chinche, »dann werde ich die Politik einsetzen, um sie zu überzeugen. Aber mach‘ dir mal keine Sorgen, sondern erfülle die Anordnung, mich zu unterstützen.« »Gut«, gab der Capitán zur Antwort, »ich werde dir dann später mitteilen, was die Investigation ergab.« Nun, sie haben länger miteinander gesprochen, hier erzähle ich euch sozusagen nur das Resümee der Unterhaltung. Und der Chinche zieht wieder ab.
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Nun jetzt folgt ein weiterer Teil. Ich glaube, sie sagen dazu: »Nächste Szene«. Sie findet jedoch am selben Ort statt, das heißt, in der Hütte vom Capitán. Der ergreift sein Funkgerät und spricht hinein: »Hammer. Hammer.« Daraufhin ist die Stimme des Monarca zu hören, der antwortet: »Sprich, sprich. Das bedeutet, »el Martillo – der Hammer« ist Monarca. Der Capitán sagt ihm: »Such‘ nach dem Kommando Popcorn und schick‘ es her.« »Nicht zu verstehen, nicht zu verstehen. Wiederhole, wiederhole«, gibt der Hammer zurück. Der Capitán wiederholt, er solle die Popcorns suchen. Jedoch offensichtlich ist der Empfang von Monarcas Funkgerät gestört: »Nicht zu hören, wiederhole, wiederhole.« Und der Capitán wie verzweifelt schreit: »Schick‘ die Popcorns her.« Jetzt versteht der Martillo und antwortet: »Bestätigt, bestätigt. Ich bringe es.« Nach einer Weile kommt der Monarca mit einem Sack voller Popcorn aus Mais an. »Und was soll das?«, gibt der Capitán von sich. »Nun, du hast Popcorn geordert. Das haben gerade der Compa Faustino und die Angelina gemacht.« »Ich sagte: Die Popcorns, das heißt: das Kommando Popcorn«, meint der Capitán, so als ob er sich aufregt. Und der Martillo geht wieder, während der Capitán das Popcorn verschlingt. Nun gut, letztendlich kehrt der Monarca mit Verónica Palomitas-Popcorn zurück.
Verónica versucht herauszufinden, ob es Chamoy-Lollies gibt. Der Capitán fragt sie, warum nur sie allein kommt. Verónica gibt zur Antwort, der Amado und der Chinto seien schon alt und bereits auf der Suche nach einer Ehefrau Und die Cintia und der Chuy kämen noch manchmal, aber jetzt seien sie gerade nicht da.
»Nun, wie alt sind sie denn jetzt?« »Der Amado und der Chinto sind bereits 14, das heißt, sie sind bereits ranziges Popcorn, taugen nichts mehr.« Nun gut, der Capitán teilt Verónica jetzt mit, dass es eine sehr wichtige und sehr geheime Arbeit gibt, von der sie keinem sprechen oder sie gar öffentlich machen dürfe.
Veróncia, erinnerte ich mich, wird im Theaterstück »Händlerin« genannt, weil sie immer im Laden ist. Oder auch: »Nicht-gare Tamale – Maispastete«, denn sie schafft es, dass dir der Bauch wehtut. Nun gut, Verónica fragt nach, ob es bei der Arbeit Chamoy-Lollies gibt. »Gibt es«, antwortet der Capitán. »Nun, dann werde ich mal sehen, ob sie mir zusagt und ob ich sie erfülle oder nicht.« Der Capitán schimpft sie aus, denn es sei eine Anordnung vom SubMoy; jedoch Verónica erwidert, sie sei ein kleines Mädchen – und dafür würden wir ja kämpfen, dass die kleinen Mädchen tun, was sie möchten, und ja, die kleinen Jungen müssten gehorchen. Die beiden fingen an zu streiten, Verónica mit dem Capitán. Sie brauchen eine Weile und reden nur albern daher, somit überspringe ich das. Und letztendlich sagte ihr der Capitán, dass die allerhübscheste Compañera gesucht werden muss. Daraufhin ist zu sehen, dass dort genau das besagte Problem liegt, denn Verónica gibt zur Antwort:
»Aber wo soll ich denn danach suchen?« »Nun zwischen all den Compañeras«, erklärt der Capitán. »Absolut alle Compañeras oder bloß einige Alle?« »Alle.« »Auch wenn sie vom anderen Planeten sind?« »Was für ein anderer Planet?« »Nun, wir waren an Orten, die sehr anders sind, aufs gerade Wohl regnet es Wasser, regnet es Schnee, und wir Mädchen müssen uns wegen der Kälte einpacken wie eine Maispastete. Alle Mädchen«, antwortet sie. »Aber was sage ich ihnen oder was soll ich machen?« »Du photographierst sie, um zu sehen, ob du deine Arbeit gemacht hast und um zu sehen, welche die allerhübscheste ist.«
»Ich weiß bereits, wer die allerhübscheste Compañera ist.« »Wer?« »Meine Mama.« »Aber wer hat dir das gesagt?« »Mein Papa.« »Das gilt nicht.« »Warum gilt das nicht, wenn mein Papa doch ein Mann ist und die Männer bloß immer so komische Sachen sagen, von wegen hübsch oder nicht-hübsch?« »Nun, weil dein Papa das so sagen muss, sonst wird deine Mama wütend und wird zur Gosdooma (*2), weiter ist dein Vater nicht gekommen.« »Sie ist die Allerhübscheste.« »Ist sie nicht.« »Ist sie doch.« Sie brauchen dafür eine ganze Weile.
Der Capitán – so als ob er aufgibt und weil er nicht mehr viel Saldo hat, um den Text des Theaterstücks für die Website zu verschicken – verlautbart: »Ok, somit suchst du nach der Zweithübschesten.« »Einverstanden«, gibt Verónica zurück. »Somit werde ich dir mein Handy leihen und du machst Photos und bringst sie her«, verabschiedet sie der Capitán. Verónica Palomitas zieht von dannen.
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In der nächsten Szene tritt die* Marijose auf, indem sie* das Publikum grüßt, als ginge sie* in Vigo, Galizien von Bord (*3). Daraufhin sagt sie*: »Hier bringe ich dir dein Handy, Capitán.« »Wie? Ich gab es doch Verónica, damit sie Photos macht.« »Nun, das ist, weil Verónica mit ihrer Popcorn-Bande zum Taco-Stand kam und 5 Portionen gemischte Tacos bestellte.« »Sie hat 25 Tacos gemampft?« »Nein, sie hat sie mit ihrer Bande geteilt.« »Und dann?« »Naja, als es ums Bezahlen ging, hat sie keine Kohle dabei. Somit gibt sie mir das Handy und sagt mir, sie sei blank, und wenn sie denn mal Kohle hat, kommt sie vorbei, um ihre Schulden zu bezahlen, und ich werde ihr dann das Handy zurückgeben. Verflixte Verónica. Danach sah ich erst, dass es dein Handy ist; und ich bringe es dir hier, denn ich glaube, Verónica wird eine Weile brauchen, bis sie das Geld zusammen hat.« »Nun gut, zweifellos, aber sage Manuel, er solle meine Tacos nicht vergessen, ich werde sie dann später bezahlen.« »Ha!«, gab Marijose zurück, das bedeutet, sie weiß, es wird kein Wann geben, an dem der Capitán bezahlt – unterdessen zieht sie* sich grüßend zurück und wirft Kusshände ins Publikum.
Der Capitán sieht die von Verónica aufgenommenen Photos der zweithübschesten Compañera durch. Es sind pure Selfies von Verónica, wie sie Gesichter schneidet und Gesten macht. Der Capitán denkt nach und begreift, dass in Verónicas Kopf sie selbst die zweithübscheste ist, da sie die Tochter der Allerhübschesten ist.
Da kommt Verónica an, um die Boni ihres Gehalts als Investigationskommission zu kassieren. Der Capitán beanstandet, dass sie [ihre Arbeit] nicht erfüllt hat. Veróncia plädiert, wer denn da sage, sie habe ihre Arbeit nicht durchgeführt, wenn sie sie doch sehr wohl gemacht hat? »Hast du nicht gemacht.« »Habe ich wohl.« »Nein. »Doch.« »Schau, hier ist das Photo der allerhübschesten Compañera.« Sie übergibt einen kleinen Stein. »Aber das ist ein Stein.« »Nein, hier ist das Photo aller Compañeras von allen Planeten. Denn alle Compañeras sind die schönsten, weil sie Compañeras sind; und sie sind Compañeras, weil sie die schönsten sind. Keine mehr, keine weniger, gleich schön.« »Aber das ist nicht zu sehen.« »Das ist, weil du nicht richtig gucken kannst, du musst ins Innere des Steins schauen.« »Somit soll ich den Stein zerbrechen? Mit einem Hammer?« »Du musst innen gucken, jedoch den Stein respektieren, denn der Stein trägt kein Verschulden.« »Aber es gibt keine Photos.« »Gibt es wohl. Wie weißt du, dass es keine gibt, wenn du nicht geschaut hast?« »Und wie werde ich sehen?« »Du greifst dir den kleinen Stein und hältst ihn nahe an dein Ohr, und dort wirst du es sehen.« »Ich werde mit den Ohren schauen?« »Nun gut, offensichtlich begreifst du nicht. So sind sie, die verflixten Kerle, die nicht wissen zu sehen. Achja, ich wollte dir auch noch Bescheid geben, dass du Schulden in der Taquería hast, bei Manuel und Marijose; denn bei dem Haufen an Arbeit musste ich was essen, das heißt, der Motor brauchte Benzin. Aber es waren Tacos, kein Benzin. Das ist, weil es unterschiedliche Motortypen gibt. Dort, in der Taquería, werden sie dir dann die Rechnung geben.« Verónica Palomitas geht weg.
Der Capitán bleibt nachdenklich zurück. »Nun gut, somit muss die Strategie geändert werden«, meint er, »es muss die dritthübscheste Compañera gesucht werden.«
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Der Chinche kommt an, um zu sehen, ob da bereits ein Ergebnis seines Auftrags gibt. Der Capitán sagt ihm, er solle sich setzen und überreicht ihm einen Chamoy-Lolly. In seinen Händen hält der Capitán den kleinen Stein, den ihm Verónica gegeben hat. Er betrachtet ihn und dreht ihn um und um. Er hält ihn nahe an sein Ohr und dreht ihn weiter um und um. Der Chinche hat den Lolly bereits aufgeschleckt und tut so als ob er huste, damit der Capitán in die Wirklichkeit zurückkehrt.
Der Capitán seufzt und meint zu ihm:
»Gut, Compa, das erste, was du machen musst, ist, einen Hammer zu besorgen.«
Vorhang [fällt] … Vorhang [fällt] … sagte ich: »Vorhang« … ?
Ja, aber es gibt keinen Vorhang. Es war die Decke des Capitán, und die ist weg. Und da der Vorhang nicht fällt, ist sozusagen alles zu sehen. Und somit wissen wir, dass beim kommenden Treffen der Widerstände und der Rebellionen bereits 768 Besuchende und Teilnehmende registriert sind, aus 37 Geographien (Deutschland, Argentinien, Australien, Belgien, Bolivien, Brasilien, Kanada, Chile, Zypern, Kolumbien, Dänemark, Ecuador, Ägypten, Slowenien, El Salvador, Spanischer Staat, USA, Finnland, Frankreich, Wales, Galizien, Ghana, Großbritannien, Griechenland, Guatemala, Italien, Kurdistan, Balkan-[Staaten], Marokko, Mexiko, Norwegen, Baskenland, Panama, Peru, Rumänien, Schweiz, Uruguay). Und 252 Beiträge sind notiert.
Das – sowie noch eine kurze Nachricht an das Frayba:
Alle Aggressionen, Schikanen, Verfolgungen und Angriffe der schlechten Regierungen auf diejenigen, die in der Menschenrechtsverteidigung ihre Berufung und Bestimmung haben, bedeuten nichts anderes als die Bestätigung, dass sie die Arbeit, die sie umarmt haben, erfüllen; und dass die Opfer der Macht in euch eine Hoffnung auf Wahrheit und Gerechtigkeit haben.
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Jetzt aber: Vorhang fällt? Habt ihr einen besorgt, um [den anderen] zu ersetzen? … Macht keinen Mist, das hier ist die Decke vom SubMoy! Lauft um euer Leben!
Aus den Bergen des Südosten Mexikos.
Der Capitán.
Mexiko, Mai-Juni-Juli 2025.
Aufnahmen der Terci@s Compas: Vorbereitungen zum »Treffen der Widerstände und Rebellionen: Einige Teile des Ganzen«, im August 2025.
Audio: Stimme und Worte von Eduardo Galeano: »Reuniones Cumbre – Gipfel-Treffen« sowie: »Experto Internacional – Internationaler Experte«.
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Anmerkungen der_die Übersetzer_in 🙂
(1) Bezieht sich auf Teil IV: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2025/07/08/3-nachschriften-3-iv-von-katzen-und-kasten-oh-ich-weis-ich-sagte-es-waren-3-nachschriften-3-aber-waren-die-drei-musketiere-nicht-4-ok-ok-ok-ich-habe-gelogen-es-sind-n/
(2) eine Drachin aus einem Computerspiel
(3) Compañeroa Marijose war Teil des zapatistischen »Geschwaders 421«, welches im Juni 2021 an Bord des Segelschiffs »La Montaña« in Vigo einlief«; sie* betrat als erste* den Boden des »Anderen Europas, von unten und links«. Damit begann die Gira Zapatista für das Leben.
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