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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Jul212025

3 Nachschriften 3 VII.- Fragen, Bilder und Gefühle.

3 Nachschriften 3

VII.- Fragen, Bilder und Gefühle.

Welches Bild bewegt Sie?

Das Bild eines in einer riesigen Menge an Erwachsenen herumirrenden Jungens? Das Bild eines Mädchens, das noch nicht weiß, dass es lediglich Jagdbeute darstellt?

Das Bild einer verschwundengemachten Frau, gefangen in der Vorhölle unaufhörlicher Gewalt, sich lediglich daran festhaltend, dass ihre Nächsten sie suchen werden, denn die Behörden sorgen sich nur um die Statistiken (die offiziellen natürlich, da die realen sich nicht manipulieren lassen)?

Das Bild einer Mutter, mit ihrem von all dem Schmerz gezeichneten Gesicht, die ihr verschwundengemachtes Kind sucht?

Das Bild der Leichen von Kindern zwischen den Trümmern von Gaza?

Das Bild des*der Migrant*in – Frau, Mann, AnderEr-Otroa (das Geschlecht spielt hier keine Rolle, lediglich die Hautfarbe) – der*die entdeckt, dass der Terror weder Grenzen noch Nationalitäten anerkennt und seinen*ihren [Geld-]Überweisungen noch Angst und Verzweiflung hinzugefügt werden müssen?

Das Bild der*die Otroa-AndEren, stolz auf ihre*seine Glitzer-Kleidung, deren*dessen Gesicht sich beim Näherkommen des Blaulichts einer Polizeistreife verzerrt?

Das Bild des Familie des Arbeiters, der Angestellten, des Chauffeurs, der Lieferantin, des Maurers, der Lehrerin, welche kein Geld von der Versicherung erhält, da ein Arbeitgeber-Anwalt  »aufzeigte«, dass der Unfall, der ihr*ihm das Leben kostete, »nicht während der Arbeitszeit geschah«?

Das Bild des Pueblo originario – (Tata Juan Chávez (*1) brachte uns bei, auf diese Weise diejenigen zu benennen, die oben als »Indios« bezeichnet werden, sowie dass es Pueblos, Naciones, Tribus und Barrios originarios gibt (*2)) – welcher erstaunt denjenigen betrachtet, der dieselbe Hautfarbe jedoch nicht dasselbe Herz trägt (jetzt ist er Funktionär und hat die Farbe des Geldes) – und der dem Pueblo originario etwas mitteilt und ihm Papiere übergibt? Dieser Pueblo versteht nicht, dass ihm damit vermittelt wird, er werde geräumt, weil er Invasor des Landes sei, welches seine Väter und Mütter, seine Großmütter und Großväter, seine Urgroßväter und Urgroßmütter seit Jahrhunderten bearbeitet haben. Es wird dem Pueblo auch gesagt, er brauche sich nicht zu sorgen, denn mit dieser Mine, Photovoltaik-Anlage, Touristen-Komplex, Autobahn, Touristen-Zug oder Einkaufzentrum werden Fortschritt und Zivilisation kommen – und letztendlich kann der Pueblo  ja wieder Tagelöhner eines neuen Großgrundbesitzers sein.

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Welches Bild empört Sie?

Das Bild von Trump, sich selbst masturbierend während er die Nachrichten über mehr und mehr ermordete palästinensische Kinder ansieht – und sich dabei eine »große und wunderschöne«, auf den Leichnamen errichtete Touristen-Anlage vorstellt?

Das Bild von Netanjahu, der den internationalen Fernsehstationen erklärt, dass der Iran mit seinen Bomben die Zivilbevölkerung angreift und deshalb durch die internationale Gemeinschaft verurteilt werden muss?

Das Bild des Staatsanwalts, der mit krankhaftem Interesse die angegriffene junge Frau anstarrt, während er sie beurteilt, aburteilt und verurteilt, »denn mit dieser Kleidung, mein Töchterchen, hast du dir das selbst gesucht«?

Das Bild der Funktionärin der [IV.] Transformation, die – um zu zeigen, dass sie der gerechten Sache verpflichtet ist und angesichts der Forderung nach der Suche der Verschwundengemachten – Schaufeln und Spitzhacken »verschenkt«? (»Hör mal, die kosten was.« »Ach, egal, bei dem Preis ist das doch geschenkt.«)

Das Bild des US-amerikanischen ICE-Beamten, der einen Migranten brutal schlägt, welcher ihm mit blutigem Gesicht mitteilt, er sei bereits in den USA gewesen, noch bevor jener Polizeibeamte überhaupt geboren wurde?

Das Bild der*die Otroa-AnderEn, dessen*deren malträtierter Körper mit Urin und Blut bedeckt ist, während der [Typ] mit der Kamera an seinen Boss das Foto und folgende Nachricht versendet: »Hier das Foto des kleinen Strichers, den sie zusammengeschlagen haben«?

Das Bild des Rechtsanwalts, der argumentiert: »Die Gesetze werden studiert, um zu wissen, wie sie gebrochen werden können … auf legale Weise, na klar«?

Das Bild der berühmten progressistischen Gesetzgeberin (*3), der es mit vergeblichem Hochmut gelingt, denjenigen zu verurteilen, der einen Tweet postete (oder wie auch immer dazu gesagt wird) – indem sie das ausdrückt, wovon alle bereits wissen, dass es stimmt. Jedoch gleichzeitig fürchtet sie mit erzwungener Demut, dass sie ihr das US-amerikanische Visum streichen?

Das Bild der Funktionäre, der Beamten, die nur funktionieren, wenn »die Maschine geschmiert wird« – oder was dasselbe bedeutet: »With money dancing the dog – für Geld tanzt der Hund«?

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Und warum brauchen Sie diese Bilder, um sich als Mensch zu erkennen – natürlich nur falls diese Sie bewegen und empören?

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Innerhalb der weltweiten Pyramide bildet die Geographie der Moderne und des Fortschritts – nun, ihre Landkarte – ein gigantisches Wandbild aus Fotos ab.

Oben: die retuschierten Bilder der verschiedenen Marken des großen Kapitals. Wenige.

Unten: Millionen Bilder von Verschwundengemachten, Toten und Vergessenen. Durch Maschinen und Dummheit verwüstete Urwälder. Durch tödliche Abwässer der Bergbauunternehmen vergiftete Flüsse und Seen. Pueblos originarios, die einst Leben waren und heute einen Hotelkomplex mit »all inclusive« darstellen. Die Randkolonien. Die rauchenden Himmel der Industriestädte mit [ihren] Werkstücken und Zahnrädern aus Fleisch und Knochen. Kriege, worin die immerzu Entwerteten sterben. Ein geheimer Friedhof als Heimat (*4).

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Jedoch, vielleicht ist das nicht alles. Vielleicht dort, in diesem Winkel, unten und links, gibt es welche, die widerstehen und widerstehend rebellieren und enthüllen. Vielleicht …

»Es sind die entschlossenen Stimmen, Arme und Beine,
und die unbeschadeten Gesichter und funkelnden Augen,
die ungewisse Spannung derer, die dich hassen,
um dich morgen zu lieben, wenn die Morgendämmerung Aufbruch bedeutet,
und nicht mehr Strom aus Beleidigung und Fluss aus Erschöpfung,
nicht mehr falsche Tür, um auf Knien zu fliehen.«

Erklärung vom Hass. Efraín Huerta (1914-1982).

Aus den Bergen des Südosten Mexikos.

Der Capitán.
Mexiko, Juli 2025.

Aufnahmen der Terci@s Compas Zapatistas: Vorbereitungen des »Treffens der Widerstände und Rebellionen: Einige Teile des Ganzen«, im August 2025.
Audio: Stimme und Worte von Eduardo Galeano, Fragmente aus den Texten: »Los Ausentes – Die Fehlenden«, »El disfraz de la guerra – Die Tarnung des Krieges«, »Educación y Cultura – Bildung und Kultur«, »El Mundo – Die Welt«; sowie: Interview von Mundo Untref, 2012.

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Anmerkungen der_die Übersetzer_in:

(1) Tata Juan Chávez [Alonso] (1941-2012): vom Pueblo Purépecha, u.a. Mitbegründer des Congreso Nacional Indígena – CNI; von Beginn an hatte er die EZLN eng begleitet.
(2) »pueblos, naciones, tribus y barrios originarios«: wörtlich übersetzt: »originäre/ ursprüngliche Völker/ Bevölkerungen, Nationen, Stämme und Siedlungen/ Stadtteile«
(3) Hier gemeint ist die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum; besagte Tweets sind wohl von Trump.
(4) Im Original steht: »Patria«, was auch »Vaterland« bedeuten kann.

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