EINLADUNG ZUM DREISSIGSTEN JAHRESTAG
DES BEGINNS DES KRIEGES GEGEN DAS VERGESSEN.
Dezember 2023.
Die zapatistischen Gemeinden und die EZLN laden alle Personen, Gruppen, Kollektive, Vereinigungen, Organisationen und Bewegungen, die die sogenannte Erklärung für das Leben unterzeichnet haben, die Pueblos Originarios, aus denen sich der Congreso Nacional Indígena [dt.: Nationaler Indigener Kongress] zusammensetzt, die Sexta Mundial [Anm. d. Übers.: weltweites Bündnis der Unterzeichner*innen der „Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald“ der EZLN von 2005], die Nichtregierungsorganisationen, die die Menschenrechte verteidigen, und besonders die Kunstschaffenden zu den Feierlichkeiten anlässlich des dreißigsten Jahrestages des Beginns des Krieges gegen das Vergessen ein.
Die Feierlichkeiten finden am 30. und 31. Dezember 2023 und am 1. und 2. Januar 2024 statt. Die Eingeladenen können ab 29. Dezember anreisen, jedoch nicht früher.
Die Registrierung der Teilnehmenden findet im CIDECI in San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, statt. Presse, Eingeladene und Congreso Nacional Indígena registrieren sich entweder dort oder direkt im Sitz des Caracol.
Die zentralen Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag finden im Caracol „Resistencia y Rebeldía: Un Nuevo Horizonte” [dt.: „Widerstand und Rebellion: Ein neuer Horizont“] statt, das dort vor drei Jahren in der auf zurückgewonnenem Land gegründeten Ortschaft Dolores Hidalgo eingeweiht wurde. Tagsüber ist es dort mild bis warm, nachts und frühmorgens frisch bis kühl.
Lage: Eine Stunde von der Bezirkshauptstadt des offiziellen Landbezirks Ocosingo entfernt, Landstraße nach Monte Líbano. Ca. 4 bis 5 Stunden von San Cristóbal de las Casas. In Ocosingo gibt es Hotels unterschiedlicher Preisklassen. Von San Cristóbal aus wird die Route über Chanal – Altamirano in Richtung der Bezirkshauptstadt Ocosingo empfohlen. Dann die Landstraße nach Monte Líbano nehmen. Vorbei an der Armeekaserne von Toniná, und im weiteren Verlauf der Landstraße nach Monte Líbano werden in den verschiedenen dort befindlichen GALs (Lokale Autonome Regierungen) Schilder zu sehen sein. Von Ocosingo aus erreicht ihr das Caracol, in dem die Feierlichkeiten stattfinden, innerhalb einer Stunde/ einer Stunde und 20 Minuten.
Datum: 30. und 31. Dezember 2023: Kulturelles Fest mit Beiträgen zapatistischer Jugendlicher und Kinder. Es wird Theaterstücke, Lieder, Tanzeinlagen und Gedichte geben. Tanz am Nachmittag und Abend.
Es wird empfohlen, zum Schlafen etwas mitzubringen, das ihr zwischen den Boden und eure geschundene Anatomie legen könnt. Der Boden hier ist nicht nur würdevoll, sondern auch hart.
Es wird einen Internet-Service mit Marken geben, damit ihr euren Angehörigen mitteilen könnt, dass ihr gut angekommen seid. Es wird Essensstände geben, die nicht spezialisiert sind (das heißt, es wird keine veganen oder vegetarischen Essensstände geben). Das könnt ihr dann sehen.
Wer besondere Ernährungsbedürfnisse hat oder spezielle Medikamente einnehmen muss, sollte alles Nötige mitbringen. Es wird eine Ambulanz und medizinische Grundversorgung geben.
Bei der Zuteilung von Ruhe- und Schlafplätzen werden Personen mit Urteilskraft (was ihr als „Senior*innen“ oder „goldenes Alter“ oder „ältere/alte Menschen“ oder „Menschen im Alterungsprozess“ bezeichnet) und Minderjährige bevorzugt.
Minderjährige werden darauf hingewiesen, dass es nicht erlaubt ist, Wale, Einhörner, Krokodile, Drachen, Hunde, Katzen, Schweine, Hühner, Hähne, Kaninchen, Kühe, Ochsen (keine Beleidigung), Maulesel (keine Beleidigung [Anm. d. Übers.: in Mexiko wird Mula in der verschiedenen Bedeutungen gebraucht, auch als Schimpfwort]), Pferde, Stuten, Fahrräder und weitere fantastische Tiere, denen sie begegnen könnten, mit Steinen zu bewerfen, zu belästigen oder zu jagen.
Das „3xF-Popcorn-Kommando” [Anm. d. Übers.: 3xF: „furchterregend, fürchterlich und furchtbar“, siehe: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/25/dreizehnter-teil-zwei-fussballspiele-und-eine-gemeinsame-rebellion/] wird patrouillieren und darüber wachen, dass kein Lebewesen in Gedanken, Worten oder Taten angegriffen wird. Andererseits ist es jedoch erlaubt, die Steine anzugreifen, solange es mit dem Kopf geschieht. Das könnt ihr dann sehen.
Wir erinnern euch daran, dass der Konsum, der Handel, die Weitergabe und der Anbau von Drogen auf zapatistischem Gebiet verboten sind. Ebenso ist der Konsum von Alkohol in jeglicher Form verboten.
Außerdem verboten ist das Ausstellen, die Verbreitung, die Propaganda und das Befürworten von politischen Parteien jeglicher geografischer Herkunft, die am Wahlsystem teilnehmen.
Ebenfalls verboten sind sexistische, religiöse, nationalistische, rassistische, ideologische, politische und sportliche Äußerungen, die Spott, Belästigung, Mobbing, Aggressionen und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer biologischen und ethnisch-kulturellen Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung, Religion, Sprache, Kultur, ihrer sozialen Herkunft, Größe, Nationalität, Ideologie usw. fördern.
Die Feierlichkeiten sind von den und für die zapatistischen Pueblos. Unsere Usos y Costumbres [Anm. d. Übers.: dt. „Sitten und Bräuche“: jahrhundertealtes indigenes Gewohnheitsrecht], unsere Art und Weise und unsere Zeiten, sowie unser Kampf, sind zu respektieren.
Aus den Bergen des mexikanischen Südostens.
Subcomandante Insurgente Moisés.
Mexiko, Dezember 2023.
Zapatistische Milicianos und Milicianas bei der Vorbereitung des Geländes für die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag. [Anm. d. Übers.: Die Milician*s leben und arbeiten in ihren Gemeinden, können aber, wenn erforderlich, für die Selbstverteidigung mobilisiert werden.] Zapatistische Fahrradwerkstatt. Das „3xF-Popcorn-Kommando”, in der Hunde-Sektion verstärkt durch La Pelusa Colocha [dt. etwa: „Lockenfussel“]. Bilder mit freundlicher Genehmigung der Tercios Compas. Copyleft: Dezember 2023. Musik: Armad@s de Baile. Bossanónimos. Original y Copla ℗ 2014: Bossanónimos. Veröffentlicht am: 23.10.2014.
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