AUFRUF ZUM TREFFEN
IN VERTEIDIGUNG VON LAND UND MADRE TIERRA (1)
AN DIE PUEBLOS (2) MEXIKOS UND DER WELT,
AN DIE SEXTA NACIONAL UND INTERNACIONAL,
AN DIE UNTERSTÜTZUNGSNETZWERKE DES INDIGENEN REGIERUNGSRATS,
AN DIE KOMMUNIKATIONSMEDIEN.
Der Kapitalismus ist seit seiner Entstehung ein weltweites ökonomisches System – konträr zum menschlichen Leben und zu unserer Madre tierra. Nun, in seiner Logik von Akkumulation und Gewinn kann er sich einzig nur mittels der immer größeren Ausbeutung von menschlicher Arbeit und des permanenten Raubs von Land und Gebieten der Pueblos der ganzen Welt – hauptsächlich der Pueblos originarios (3) – reproduzieren.
Der Kapitalismus in seiner aktuellen neoliberalen Etappe nimmt immer monströsere Formen an, indem er einen offenen Krieg gegen die Menschheit, gegen die Erde – unsere Mutter – erklärt. Die aktuelle ökonomische Entwicklung geht mit ihrer unersättlichen kapitalistischen Akkumulations- und Konsum-Logik an eine Grenze, die die menschlichen Lebensbedingungen auf der Erde in Gefahr bringen. Sie basiert weltweit auf der herausragenden Stellung des Finanzkapitals, das ganze Pueblos, Länder und Kontinente beherrscht – gestützt auf die Großindustrie der Waffenproduktion und des Bergbaus – wachsend mittels realer oder fiktiver Kriege, mittels der Unzahl von organisiertem Verbrechen sowie Invasionen und Staatsstreichen.
Das aktuelle System mit seiner patriarchalen Organisierung – die von vorherigen Systemen und Zivilisationen weitergeführt wird, jedoch in den letzten Jahrhunderten vertieft wurde – zeigt sich nicht nur der Menschheit, sondern vor allem den Frauen und unserer Madre tierra gegenüber als ein gewalttätiger Feind. Das heißt: Ausbeutung und tiefe strukturelle Gewalt gegen Frauen ist dem Kapitalismus zu eigen, obzwar diese bereits viel früher entstanden ist. Kapitalistisches Privateigentum – als Grundlage dieses Systems – kann nur erklärt und verstanden werden als Teil eines patriarchalen Systems der Dominierung von Frauen und Land.
Mexiko und die anderen Länder der Welt werden durch das, was wir Kapitalismus nennen, beherrscht; auch die Länder mit – wie gesagt wird – linken oder fortschrittlichen Regierungen können dem nicht entgehen. Denn mit diesem zerstörerischen System steuert die Menschheit einem Abgrund entgegen. Darum ist die Verteidigung des menschlichen Lebens, des Lands und der Gebiete unserer Pueblos, der Welt – mit einer deutlichen antikapitalistischen und antipatriarchalen Perspektive – so dringlich.
Und als Teil dieser immensen Aufgabe
RUFEN WIR AUF ZUM
FORUM IN VERTEIDIGUNG VON LAND UND MADRE TIERRA
21 und 22. Dezember 2019
im Caracol JACINTO CANEK (CIDECI in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, Mexiko).
Vereinbart sind die folgenden:
HAUPTDISKUSSIONSTHEMEN
Krieg durch Besetzung, Bergbau und organisiertes Verbrechen: die steigenden Aggressionen
HOCHACHTUNGSVOLL.
Im November 2019.
Für die vollständige Rekonstituierung unserer Pueblos.
Niemals mehr ein Mexiko ohne uns.
CONGRESO NACIONAL INDÍGENA – INDIGENER REGIERUNGSRAT.
EJÉRCITO ZAPATISTA DE LIBERACIÓN NACIONAL
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Anmerkungen der_die Übersetzer_in:
(1) verbleibt im Original; übersetzt: Mutter Erde
(2) verbleibt im Original; übersetzt: Gemeinschaften/Gemeinden/Völker
(3) verbleibt im Original; Selbstbezeichnung; übersetzt: originäre/ursprüngliche Gemeinschaften/ Völker/Gemeinden
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