Guten Tag Schwestern aus Mexiko und der Welt:
Guten Tag Compañeras der Sexta National und International:
Guten Tag Compañeras des Nationalen Indígena Kongress und des Indigenen Regierungsrat:
Guten Tag Compañeras Comandantas, zapatistische Unterstützungsbasis, autonome Autoritäten, Verantwortliche der Arbeitsbereiche, Milicianas und Insurgentas[i]:
Zuallererst wollen wir der Familie der Compañera aus Baja California Sur, Eloisa Vega Castro, aus dem Unterstützungsnetz des Indigenen Regierungsrates, welche verstarb, als sie die Delegation des CIG am vergangenen 14. Februar begleitete.
Wir haben bis zum heutigen Tag gewartet, um an Eloisa zu erinnern, damit unsere Umarmung noch größer ist und weiter reicht, bis zur anderen Seite Mexikos.
Und diese Umarmung und Gruß sind groß, weil sie von allen Zapatistinnen und Zapatisten kommt, an diesem 8. März, für diese Frau, die gekämpft hat und uns heute fehlt: Eloisa Vega Catro. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Schwestern und Compañeras, die uns besuchen:
Danke allen, die bereits da sind, bei diesem ersten Internationalen Treffen der Frauen, die kämpfen.
Danke, dass Ihr die Anstrengung gemacht habt, aus allen Welten in diese Ecke, in der wir sind, zu kommen.
Wir wissen gut, dass es nicht leicht war hierher zu kommen und vielleicht konnten viele Frauen, die kämpfen, nicht zu diesem Treffen kommen.
Mein Name ist Insurgenta Erika. Wir nennen uns Insurgentas, wenn wir nicht als Individuen sprechen, sondern als Kollektiv. Ich bin aufständische Kapitänin der Infanterie und mich begleiten andere Compañeras Insurgentas und Milicanas verschiedener Grade.
Unsere Aufgabe wird es sein, diesen Ort zu hüten, damit nur Frauen anwesend sind und nicht zulassen, dass sich ein Mann einmischt. Denn wir wissen, dass sie verschlagen sind.
Ihr werdet also sehen, dass wir an mehreren Orten herumlaufen, um zu überwachen, dass sich kein Mann einschleicht, und wenn sich einer einschleicht, werden wir ihn schnappen und raus werfen, weil klar gesagt wurde, dass Männer nicht eingeladen sind, deshalb müssen sie draußen bleiben und erst danach erfahren sie, was hier passiert ist.
Ihr könnt hingehen, wohin ihr wollt. Ihr könnt so oft hinausgehen und hereinkommen, wie ihr wollt, ihr braucht nur das Namensschild. Aber die Männer können nicht hereinkommen, solange, bis unser Treffen beendet ist.
Es gibt auch Compañeras Gesundheitspromotorinnen und einige Ärztinnen. Wenn also jemand krank wird oder sich schlecht fühlt, genügt es irgendeiner von uns Bescheid zu sagen und rasch geben wir Bescheid, damit sich die Promotorinnen kümmern und wenn nötig eine Doktorin untersucht, und wenn es nötig ist, haben wir einen Krankenwagen bereit, um in ein Krankenhaus zu fahren.
Es gibt auch Koordinationscompañeras, Tontechnikerinnen, Elektrikerinnen, wenn der Strom ausfällt, Compañeras für Hygiene wie den Müll oder die Toiletten und damit diese Compañeras auch am Treffen teilhaben können, bitten wir Euch auf den Abfall, die Hygiene und die Toiletten zu achten.
Heute sind wir viele, aber als wären wir eine einzige, um Euch zu empfangen und damit es Euch so gut wie möglich angesichts unserer Bedingungen geht.
Schwestern und Compañeras:
Unser Wort ist kollektiv, deshalb sind meine Compañeras mit mir hier.
Meine Aufgabe ist es, zu lesen, aber diese Worte haben wir kollektiv entschieden mit allen Compañeras, die Organisatorinnen und Koordinatorinnen in diesem Treffen sind.
Für uns zapatistische Frauen ist es eine große Ehre hier mit Euch zu sein und wir danken Euch, da Ihr uns einen Raum gebt, um mit Euch unsere Worte des Kampfes, als zapatistische Frauen die wir sind, zu teilen.
Da ich im Namen meiner Compañeras spreche, werden meine Worte verwirrend sein, weil wir unterschiedlichen Alters sind, unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedliche Geschichten haben.
Denn ich selbst arbeitete vor der Erhebung als Hausangestellte in der Stadt, dann wuchs ich im zapatistischen Widerstand und der Rebellion unserer Großmütter, Mütter und großen Schwestern auf.
Genauso sehe ich die Situation in unseren Gemeinden vor dem Kampf, eine mit Worten sehr schwer zu erklärende Situation, und noch schwierig zu leben, zu sehen, wie Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Ältere an heilbaren Krankheiten starben.
Und all das aufgrund fehlender Gesundheitsfürsorge, guter Ernährung, guter Bildung.
Aber wir starben auch, weil wir Frauen sind, und wir starben mehr.
Es gab keine Krankenhäuser und wo es welche gab, waren sie weit weg. Und die Ärzte der schlechten Regierung haben uns nicht behandelt, weil wir kein Spanisch sprechen und weil wir kein Geld haben.
In dem Haus, wo ich als Angestellte arbeitete, erhielt ich keinen Lohn, ich sprach kein Spanisch und konnte nicht mehr lernen, ich lernte gerade mal ein bisschen zu sprechen.
Später erfuhr ich, dass es eine Organisation gab, die kämpfte, und begann als Unterstützungsbasis teilzunehmen und ging nachts hinaus um zu lernen und kehrte erst im Morgengrauen zurück, denn zu dieser Zeit wusste niemand vom Kampf den wir führten weil alles klandestin war.
In dieser Zeit nahm ich an kollektiven Arbeiten, wie Kunsthandwerk, Bohnensaat, Feldarbeit, Viehzucht, mit anderen zapatistischen Frauen teil.
Und all das machten wir in der Klandestinität. Wir hatten Versammlungen oder politische Ausbildung, aber wir mussten es anders nennen, denn einige wussten gar nichts, nicht mal ihre eigene Familie.
Aber ich wurde auch nach dem Beginn des Krieges geboren und wuchs auf.
Ich wurde mit den Militärpatrouillen, die unsere Gemeinden und Straßen umzingelten, geboren und wuchs damit auf, zu hören, wie die Soldaten Schweinereien zu den Frauen sagten, einfach, weil sie bewaffnete Männer und wir Frauen sind.
Aber im Kollektiv hatten wir keine Angst, sondern wir entschieden zu kämpfen und uns als zapatistische Frauen, die wir sind, kollektiv zu helfen.
So lernten wir, dass wir uns verteidigen und anführen können.
Und es waren nicht nur Worte eines Diskurses, sondern es war tatsächlich so, dass wir die Waffen ergriffen und gegen den Feind gekämpft haben, und tatsächlich übernahmen wir die Befehlsgewalt und führten Gefechte, mit mehrheitlich Männern in unseren Truppen.
Und ja, sie gehorchten uns, weil es keine Rolle spielt, ob du Mann oder Frau bist, sondern ob du bereit bist zu kämpfen, ohne dich aufzugeben, ohne dich zu verkaufen, ohne nachzugeben.
Und obwohl wir keine Schulbildung hatten, hatten wir viel Zorn, viel Wut, wegen all der Schweinereien, die sie uns antun.
Denn ich habe die Verachtung, die Demütigung, den Spott, die Gewalt, die Schläge, die Tode erlebt, aufgrund der Tatsache Frau zu sein, Indígena zu sein, arm zu sein, und nun Zapatista zu sein.
Und damit Ihr es wisst, es waren nicht immer Männer, die mich ausbeuteten, die mich beraubten, die mich erniedrigten, die mich schlugen, die mich verachteten, die mich töteten.
Oft war es eine Frau, die mir dies angetan hat. Und sie tun es noch immer.
Aber ich wuchs auch im Widerstand auf und sah meine Compañeras Schulen, Kliniken, kollektive Arbeiten und autonome Regierung errichten.
Und ich sah öffentliche Feste, bei denen wir alle wussten, dass wir Zapatistas sind und wir wussten, dass wir zusammen waren.
Und ich sah, dass die Rebellion, dass der Widerstand, dass der Kampf, auch ein Fest ist, obwohl es manchmal keine Musik gibt, noch Tanz und nur einen Haufen Arbeit, der Vorbereitung, des Widerstandes.
Ich ich sah, wo ich vorher nur sterben konnte, weil ich Indígena bin, weil ich arm bin, weil ich Frau bin, wir kollektiv einen anderen Weg des Lebens erschufen: die Freiheit, unsere Freiheit.
Und ich sah, dass wo wir vorher nur das Haus und das Land hatten, haben wir nun Schulen, Kliniken, kollektive Arbeiten wo wir als Frauen Apparate bedienen und den Kampf anführen, obwohl mit Fehlern, machen wir Fortschritte darin, ohne, dass uns jemand sagt, wie wir es tun sollen, außer wir selbst.
Und ich sehe nun, dass wir vorangekommen sind, auch wenn es nur ein bisschen ist, aber immer ein Stückchen.
Und glaubt nicht, dass es einfach war. Es hat viel gekostet und nach wie vor ist schwierig.
Und nicht nur wegen dem verdammten kapitalistischen System, das uns zerstören will, sondern auch weil wir dagegen kämpfen müssen, dass das System die Männer glauben macht, dass wir Frauen weniger Wert sind und nichts nutzen.
Und machmal, man muss es sagen, sind es wir Frauen selbst die wir uns beleidigen und schlecht übereinander sprechen, das heißt, dass wir uns nicht respektieren.
Denn nicht nur die Männer, auch Frauen aus der Stadt sind es, die uns verachten weil wir nichts vom Kampf der Frauen wissen, weil wir keine Bücher gelesen haben, in denen die Feministinnen erklären, wie es sein sollte und viele Dinge, die sie sagen und kritisieren, ohne zu wissen, wie unser Kampf ist.
Denn es ist eine Sache Frau zu sein, eine andere Sache ist es arm zu sein, und eine ganz andere Sache Indígena zu sein. Und die indigenen Frauen, die mich hören, wissen das sehr gut. Und eine ganz andere Sache ist es, und noch schwieriger, eine zapatistische indigene Frau zu sein.
Und wir wissen, dass uns noch viel fehlt, aber da wir zapatistische Frauen sind, geben wir uns nicht auf, verkaufen wir uns nicht und ändern unseren Weg des Kampfes nicht, dass heißt, wir geben nicht nach.
Und wie viel es ist, was wir tun können, könnt Ihr hier bei diesem Treffen sehen, denn wir haben es unter uns zapatistischen Frauen organisiert.
Denn es war nicht einfach nur so eine Idee.
Seit mehreren Monaten, als der Nationale Indígena Kongress und der Indigene Regierungsrat sagten, dass wir als Frauen sagen werden, dass wir keine Angst haben, oder dass wir sie haben, aber sie kontrollieren, begannen wir kollektiv darüber nachzudenken, dass wir auch etwas tun müssen.
So wurde in allen Zonen, in den großen und kleinen Kollektiven der Frauen, damit begonnen zu diskutieren, was wir als zapatistische Frauen, die wir sind, machen.
Und während des CompArte im vergangenem Jahr entstand die Idee, dass nur zapatistische Frauen sprechen und den Indigenen Regierungsrat ehren werden. Und so haben wir es gemacht, da nur wir Frauen unsere Compañeras des Indigenen Regierungsrates und die Sprecherin Marichuy, die hier anwesend ist, empfangen haben.
Aber nicht nur, auch in den Kollektiven überlegten und diskutierten wir, dass wir mehr tun müssen, denn wir sehen, dass etwas passiert.
Und was wir sehen, Schwestern und Compañeras, ist, dass sie uns töten.
Und, dass sie uns töten, weil wir Frauen sind.
Als wäre es unser Vergehen und sie geben uns die Todesstrafe.
Also dachten wir darüber nach dieses Treffen zu machen und alle Frauen die kämpfen einzuladen.
Ich werde Euch sagen, warum wir uns das überlegten:
Hier sind Frauen aus allen Teilen der Welt anwesend.
Frauen, die hohe Bildungsgrade haben, die studierte Doktorinnen sind, Ingenieurinnen, Wissenschaftlerinnen, Lehrerinnen, Studentinnen, Künstlerinnen, Führerinnen.
Gut, wir haben wenig Schulbildung, einige sprechen gerade mal ein bisschen Spanisch.
Wir leben in diesen Bergen, den Bergen des mexikanischen Südostens.
Hier werden wir geboren, hier wachsen wir auf. Hier kämpfen wir. Hier sterben wir.
Und wir sehen zum Beispiel diese Bäume die dort sind und dass Ihr sagt, dass es ein “Wald” ist und wir nennen es “Berg”.
Gut, aber wir wissen, dass es in diesem Wald, auf diesem Berg, viele Bäume gibt, die verschieden sind.
Und wir wissen, dass es zum Beispiel die Okotefichte oder Pinie gibt, Mahagoni, Zeder, Bayalté, dass es viele Arten von Bäumen gibt.
Aber wir wissen auch, dass nicht jede Pinie oder jede Okotefichte gleich ist, sondern dass jede anders ist.
Ja, wir wissen es, aber wenn wir es so sehen, sagen wir, dass es ein Wald ist, oder ein Berg.
Gut, hier sind wir wie ein Wald oder ein Berg.
Wir alle sind Frauen.
Aber wir wissen, dass es unterschiedliche Farben, Größen, Sprachen, Kulturen, Berufe, Gedanken und Formen des Kampfes gibt.
Aber wir sagen, dass wir Frauen sind und außerdem, dass wir Frauen sind, die kämpfen.
Also sind wir verschieden aber wir sind gleich.
Es gibt auch Frauen, die kämpfen und die nicht hier sind, aber auch an sie denken wir, auch wenn wir sie nicht sehen.
Und wir wissen auch, dass es Frauen gibt, die nicht kämpfen, die sich anpassen, dass heißt, die sich aufgeben.
Also können wir sagen, dass es in der ganzen Welt Frauen gibt, ein Wald an Frauen, und was sie gleich macht, ist, dass sie Frauen sind.
Aber wir zapatistischen Frauen sehen noch etwas anderes, was passiert.
Denn was uns auch gleich macht, ist die Gewalt und der Tod, die sie uns zufügen.
So sehen wir die Modernität dieses verdammten kapitalistischen Systems. Wir sehen, dass es aus den Frauen der ganzen Welt einen Wald gemacht hat, mit seiner Gewalt und dem Tod, die das Gesicht, den Körper und den einfältigen Kopf des Patriarchats haben.
Also sagten wir Euch, dass wir Euch einladen, um uns zu unterhalten, uns zu hören, uns zu sehen, um uns zu feiern.
Und wir dachten nur wir Frauen, damit wir reden, hören, sehen und feiern können, ohne den Blick der Männer, ganz gleich ob es gute oder schlechte Männer sind.
Was zählt ist, dass wir Frauen sind und dass wir Frauen sind, die kämpfen, dass heißt, dass wir uns nicht mit dem zufrieden geben, was passiert, und jede, entsprechend ihrer Art, ihrer Zeit, ihrem Ort, kämpft bzw. rebelliert, wütend wird und etwas tut.
Also sagen wir Euch, Schwestern und Compañeras, dass wir uns aussuchen können, was wir in diesem Treffen machen werden.
Das heißt, wir können wählen.
Wir können wählen zu wetteifern, wer die Tollste ist, wer die besten Worte hat, wer am revolutionärsten ist, wer die beste Denkerin ist, wer am radikalsten ist, wer sich am besten benimmt, wer am befreitesten ist, wer die Schönste ist, wer die Beste ist, wer am besten tanzt, wer am schönsten malt, wer am besten singt, wer am meisten Frau ist, wer im Sport gewinnt, wer am meisten kämpft.
Wie auch immer wird es keine Männer geben, die sagen, wer gewinnt und wer verliert. Außer uns.
Oder wir können uns mit Respekt anhören und sprechen, als Frauen des Kampfes, die wir sind, wir können uns Tanz, Musik, Kino, Video, Gemälde, Poesie, Theater, Skulpturen, Vergnügen, Wissen schenken und so unsere Kämpfe nähren, die jede dort hat, wo sie ist.
Wir können also wählen, Schwestern und Compañeras.
Ob wir miteinander wetteifern und am Ende des Treffens, wenn wir in unsere Welten zurückkehren, werden wir erkennen, dass niemand gewonnen hat.
Oder wir beschließen zusammen zu kämpfen, so verschieden wir sind, gegen das kapitalistische patriarchale System, welches uns vergewaltigt und tötet.
Hier spielt das Alter keine Rolle, ob man verheiratet oder Single ist, Witwe oder Geschiedene, ob man aus der Stadt oder vom Land kommt, ob man Parteianhängerin ist, ob man Lesbin ist, asexuell oder transgender, oder wie sich jede selbst bezeichnet, ob man studiert hat oder nicht, ob man Feministin ist oder nicht.
Alle sind willkommen und, als zapatistische Frauen, werden wir Euch hören, sehen und wir werden respektvoll mit Euch sprechen.
Wir haben uns organisiert, damit in allen Aktivitäten, in allen, einige von uns teilnehmen, die Eure Botschaft zu unseren Compañeras in den Dörfern und Gemeinden trägt.
Wir werden einen speziellen Tisch aufstellen, um Eure Kritiken entgegenzunehmen, dort könnt Ihr mitteilen, was Ihr seht, was wir schlecht gemacht haben oder schlecht machen.
So werden wir sehen und analysieren und, wenn es stimmt, was Ihr sagt, werden wir schauen, wie wir es besser machen können.
Und wenn es nicht stimmt, werden wir darüber nachdenken, warum Ihr es uns sagt.
Wir werden die Schuld für die Fehler, die unsere sind, nicht den Männern oder dem System geben.
Denn der Kampf für unsere Freiheit als zapatistische Frauen die wir sind, ist unserer.
Es ist nicht die Arbeit der Männer, noch des Systems, uns unsere Freiheit zu geben.
Im Gegenteil, ist es die Arbeit des patriarchalen kapitalistischen Systems uns unterdrückt zu halten.
Wenn wir frei sein wollen, müssen wir selbst, als Frauen die wir sind, unsere Freiheit erobern.
Wir werden Euch mit Respekt anschauen und anhören, Compañeras und Schwestern.
Durch das, was wir sehen und hören werden, werden wir wissen, anzunehmen, was uns in unserem Kampf als zapatistische Frauen, die wir sind, hilft, und was nicht hilft, eben nicht.
Aber wir verurteilen niemanden.
Wir werden nicht sagen, dass dieses gut ist oder schlecht.
Wir haben Euch nicht eingeladen, um Euch zu verurteilen.
Wir haben Euch auch nicht eingeladen um zu konkurrieren.
Wir haben Euch eingeladen, um uns zu treffen als Verschiedene/Unterschiedliche und Gleiche.
Wir haben hier zapatistische Compañeras verschiedener ursprünglicher Sprachen. Ihr werdet die kollektiven Worte der Frauen aus jeder Zone hören.
Wir sind nicht alle.
Wir sind viel mehr und der Zorn und die Wut, die wir haben, sind noch viel größer.
Aber unsere Wut, dass heißt unser Kampf, ist nicht nur für uns, sondern für alle vergewaltigten, getöteten, geschlagenen, gedemütigten, verachteten, verspotteten, verschwundenen, inhaftierte Frauen.
Also sagen wir Dir, Schwester und Compañera, dass wir Dich nicht bitten zu kommen, um für uns zu kämpfen, genauso wenig werden wir gehen um für Euch zu kämpfen.
Jede kennt ihren Kurs, ihre Art und ihre Zeit.
Das einzige, um was wir Euch bitten ist, dass ihr weiterhin kämpft, dass Ihr euch nicht aufgebt, dass Ihr euch nicht verkauft, dass Ihr nicht aufhört Frauen zu sein, die kämpfen.
Und um abzuschließen, bitten wir Euch um etwas spezielles in diesen Tagen, an denen Ihr bei uns sein werdet.
Es kommen aus verschiedenen Teilen Mexikos und der Welt Schwestern und Compañeras höheren Alters, “von Verstand” sagen wir.
Es sind Frauen, die schon älter sind und kämpfen.
Wir bitten Euch also, dass Ihr ihnen Respekt und besondere Beachtung schenkt, denn wir wollen so werden wie sie, älter werden und wissen den Kampf weiterzuführen.
Wir wollen älter werden und sagen können, dass wir viele Jahre alt sind und, dass jedes Jahr ein Jahr des Kampfes war.
Aber dafür müssen wir am Leben sein.
Deshalb ist dieses Treffen für das Leben.
Und das wird uns niemand schenken, Schwestern und Compañeras.
Weder Gott, noch der Mann, noch die politische Partei, noch ein Erretter, noch ein Anführer, eine Anführerin oder eine Chefin.
Wir müssen für das Leben kämpfen.
Was soll´s, das ist unsere Aufgabe, und die eure Schwestern und Compañeras, und die aller Frauen, die kämpfen.
Vielleicht, wenn das Treffen schon vorbei ist, wenn Ihr in eure Welten, eure Zeiten, eure Formen zurückkehrt, fragt euch jemand, ob eine Vereinbarung beschlossen wurde. Weil es viele unterschiedliche Gedanken waren, die auf diese zapatistische Ländereien kamen.
Vielleicht antwortet Ihr dann ´nein`.
Oder vielleicht antwortet Ihr ´ja`, dass Vereinbarungen gemacht wurden.
Und vielleicht, wenn Ihr gefragt werdet, was die Vereinbarung war, sagt Ihr “wir haben beschlossen zu leben, und da für uns leben kämpfen bedeutet, haben wir beschlossen zu kämpfen, jede gemäß ihrer Art, ihres Ortes und ihrer Zeit”.
Und vielleicht antwortet Ihr auch “und am Ende des Treffens beschlossen wir uns erneut zu treffen, im kommenden Jahr, auf zapatistischen Ländereien, weil sie uns wieder eingeladen haben”.
Das ist unser Wort, Danke, dass Ihr uns angehört habt.
ES LEBEN ALLE FRAUEN DER WELT!
DAS SCHLECHTE PATRIARCHALE SYSTEM SOLL STERBEN!
Aus den Bergen des mexikanischen Südostens.
Die zapatistischen Frauen.
[i] Milizionärinnen und Aufständische
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