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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Jun162015

DER KAMPF ALS FRAUEN, DIE WIR SIND Compañera escucha Selena, 6. Mai 2015

DER KAMPF ALS FRAUEN, DIE WIR SIND

Compañera escucha* Selena, 6. Mai 2015

Guten Abend, Compañeros und Compañeras der Sexta.

Guten Abend, Brüder und Schwestern.

Guten Abend an alle.

Das Thema, das ich Ihnen erklären werde, – das heißt, ich werde vorlesen –, behandelt dasselbe Thema, von dem die vorherige Compañera las; jedoch geht es mehr um die zapatistischen und nicht-zapatistischen Jugendlichen.

Auch wir als zapatistische Jugendliche stehen dem Krieg der niedrigen Intensität, den die schlechte Regierung und die schlechten Kapitalisten gegen uns führen, gegenüber. Sie pflanzen uns Ideen von Modernität ein, wie die Handys, die Kleidung, die Schuhe; sie pflanzen uns falsche Vorstellungen via Fernsehen ein, wie die Soaps und Serien, die Fußballspiele, auch durch die Werbung, – damit wir Jugendliche abgelenkt sein sollen und verwirrt, und nicht daran denken, wie wir uns in unserem Kampf organisieren.

Aber wir als zapatistische Jugendliche verfallen dem nicht so sehr, trotz alledem, – das heißt: Trotzdem wir Kleidung kaufen; jedoch wir kaufen nicht die Kleider der Modemacher, sondern wir kaufen die Kleidung, die die Armen anziehen; die wir, wie Sie sehen, tragen. Auch kaufen wir uns Schuhe, aber es sind irgendwelche Schuhe, wie sie die Armen tragen. Wir kaufen keine Schuhe wie diese Turnschuhe mit den Punkten am Absatz. Weil wenn wir diese kaufen würden, – da wo wir leben, gibt es viel Schlamm –, blieben wir als junge Frauen bei jedem Schritt stecken, und wir bräuchten unsere Hände, um den Schuh herauszuziehen. Wir kaufen auch keine Stiefel aus Leder, es könnte passieren, dass sie im Schlamm auseinander fallen, weil sie nicht resistent sind. Klar, wir kaufen wir uns Stiefel – für die Arbeit, die dem Schlamm standhalten; wir kaufen keine Schuhe, die nicht widerstandsfähig sind.

Auch kaufen wir uns Handys, jedoch wissen wir sie als Zapatistas zu gebrauchen, dass sie uns für etwas nützlich sind. Auch haben wir Fernsehen, aber wir benutzen es, um die Nachrichten zu sehen, nicht um uns zu zerstreuen.

Außerdem, um das alles kaufen zu können, müssen wir erst Schweiß vergießen, die Madre Tierra, das Land bearbeiten, um uns das zu kaufen, was wir wollen.

Auf der anderen Seite sind es gerade die nicht-zapatistischen Jugendlichen, die am meisten in die Falle der schlechten Regierungen geraten; obwohl sie es mir nicht glauben würden, diese »armen-armen« Jugendlichen verlassen ihre Familie, ihr Dorf, ziehen los, um sich in den USA zu verdingen, nach Playa del Carmen oder in andere Länder, nur um ein Handy, eine Hose, ein Hemd oder modische Schuhe zu erlangen. Sie gehen, weil sie nicht das Land bearbeiten wollen, weil sie Faulpelze sind. Warum sagen wir das sie »arme Arme« sind? Weil sie arm sind wie wir; jedoch auch arm im Denken; weil sie verlassen ihre Dörfer und wenn sie zurückkommen, tragen sie andere, schlechte Ideen mit sich, andere Lebensweisen. Sie kommen mit der Idee zurück: Überfälle zu machen, zu rauben, Marihuana zu rauchen und anzubauen. Bei der Ankunft zu Hause sagen sie, dass sie nicht mehr mit der Machete arbeiten wollen, dass sie es bereits nicht mehr gewöhnt sind, dass es besser ist, dorthin wieder zurückzugehen, wo sie waren, dass sie keinen Pozol mehr trinken, dass sie nicht mehr wissen, was das ist, obwohl sie mit dem Pozol und den Bohnen aufwuchsen. Aber dort wo sie waren, glaubte man, dass sie das Essen der Armen nicht kennen, dort hielt man sie für Kinder von reichen Leuten; aber das ist eine Lüge, es sind Arme so wie wir.

Aber auf der anderen Seite, wir als Zapatistas, wir sind Arme, jedoch reich im Denken. Warum? Weil obwohl wir die Schuhe und Kleidung tragen, die Handys benutzen, ändern wir nicht unsere Ideen und Lebensweisen. Als zapatistische Jugendliche interessiert es uns nicht, wie wir gekleidet sind, oder wie unsere Sachen sind, die wir gebrauchen. Das Wichtige ist, dass unsere Arbeiten, die wir machen, zum Wohl der Leute sind; das ist das, was wir als Zapatistas wollen; das, was die ganze Welt möchte, dass es keine Befehlshaber mehr gibt, keine Ausbeuter, dass wir als Indígenas nicht weiter ausgebeutet werden.

Ich weiß nicht, ob sie mich verstanden haben, ob sie verstanden, was ich Ihnen las.

Nun, das war alles, was ich sagen wollte. Hoffentlich ist es Ihnen zu was nütze.

*Compañera escucha: Aufgabe innerhalb der zapatistischen Organisierung; eine Arbeit, die vor allen Dingen sehr junge zapatistische Frauen (und Männer?) machen.
Die Jugendlichen berichten auf Versammlungen in ihren Gemeinden, was sie – beispielsweise im Seminario »Das kritische Denken im Angesicht der kapitalistischen Hydra« – gehört haben.

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