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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Jun012015

Politische Ökonomie aus der Sicht der Comunidades II. Subcomandante Insurgente Moisés. 5. Mai

Politische Ökonomie aus der Sicht der Comunidades II. Subcomandante Insurgente Moisés. 5. Mai

Allen einen guten Tag, Compañeras, Compañeros, Brüder und Schwestern.

Was wir seit gestern, vorgestern erklärten, darüber haben wir mit der Kommission der Compañeras und Compañeros des CCRI gesprochen. Wir glauben, dass wir bereits sagten, was wir machen wollen. Und die Frage, die wir alle, die dort waren im Kopf haben – wenn wir nicht geschlafen oder geträumt haben – wurde bereits gesagt oder vorgeschlagen oder ausgesprochen von den Compas, den Brüdern. Viele Dinge haben sie uns bereits gesagt, was die Hydra ist. Was können wir dann dagegen tun?

Uns organisieren. Wenn wir diese Antwort geben, uns organisieren, dann heisst das, dass unser Hirn uns schon sagt, was wir als erstes tun müssen, dann das zweite, dann das dritte und so weiter. Das ist dann die Idee, wenn etwas im Hirn ist, dies nennt man die Idee. Wenn du dann deine Zunge bewegst, dann schaffst du das Wort. Dann fehlt die Tat, oder anders gesagt, das sich organisieren. Und dann wenn du dich organisierst, Vorsicht, denn das geht dann nicht so, wie der Gedanke war, wie das Wort war. Da wirst du auf viele Hindernisse treffen, viele Hürden gibt es da.

Aber wenn wir das nicht tun, werden wir ins Jahr 2100 kommen – gut, die die dorthin gelangen werden – und wieder werden wir Ideen, Gedanken, Worte sprechen und währenddessen ist alles Kapitalismus. Wo werden die sein, die so schlecht über den Kapitalismus gesprochen haben? Wo waren wir, wenn es so sein sollte?

Das war eine der Überlegungen, die wir mit den Compas des CCRI der Kommission Sexta der EZLN angestellt haben.

Wir werden uns weiterhin über das Thema von gestern austauschen, also darüber, wie die Ökonomie im Kampf funktioniert, im Widerstand der Zapatist*innen und zwar in der Praxis, nicht in der Theorie. In der Praxis wenden wir die wenige Theorie an, die wir jetzt mit euch austauschen.

Zum Beispiel ist es so, dass wir nichts von der Regierung erhalten, ja wir sprechen nicht mal mit der Regierung, niemand von den Unterstützungsbasen tut das. Selbst wenn sie uns ermorden, wir sprechen nicht mit der schlechten Regierung. Wie machen wir es dann ,wenn wir der schlechten Regierung etwas sagen müssen? Zum einen sind dafür die öffentlichen Anzeigen da, die die Juntas de Buen Gobierno machen, damit die schlechte Regierung so davon erfährt. Und ansonsten über die Radios de zapatistischen Gemeinden, denn wie wir gestern sagten, dass die Regierung ihre Spione hat, ihre Langohren, so gibt es jemand, der die Nachrichten der kommunalen zapatistischen Radios aufnimmt, und dort sagen wir das. Dann gibt es noch was, aber darüber werden wir später sprechen.

Wir haben nicht oft mit Geld zu tun. Aber zum Beispiel bei den Mobilisationen, da müssen wir es tun, denn wir müssen den Benzin bezahlen, die nehmen nämlich keinen Mais oder Bohnen als Zahlungsmittel. Und dagegen kämpfen wir aber. Alles was ich euch erzähle, sind Beispiele, es ist politische Arbeit, ideologische, viele Erklärungen, viele Gespräche über das wichtige und notwendige, das wir machen wollen.

Zum Beispiel die Erziehung. Die Erziehung in der zapatistischen Schule, ich werde euch erzählen, was wir da erfinden. Ein Compañero, der Erziehungsbeauftragter der Zone ist, war vor sechs Monaten im Caracol um die Erziehungspromotor*innen für die Dörfer vorzubereiten, dort wo Hunderte Schüler*innen hinkommen, die dann zu Schüler*innen-Lehrer*innen werden.

Dann besuchte dieser Erziehungsbeauftragte seine Familie. Er kam ins Haus seines Vaters und sagte: ´hier bin ich Vater´. Der Vater fragte: ´hast du Mais und Bohnen mitgebracht? Denn hier hast du nichts´. Der Erziehungsbeauftragte sagte:

– ´Waaas?´

– ´Was fragst du? Du arbeitest ja nichts.´

– ´Was heisst das Vater? Ich arbeite ja mit den Compañeros.´

– ´Was haben dir deine Compas gegeben? Wenn es allen zugute kommt, warum denken sie dann nicht daran, dass du auch hier etwas brauchst zum leben.´

– ´Nein, aber wir sind im Kampf´, sagt der Compa.

– ´Ja aber wir brauchen auch etwas zum überleben um zu kämpfen´

– ´Ja´, antwortet der Compa Erziehungsbeauftragte.

-´Weisst du was mein Sohn?´ sagt der Vater. ´Du musst zurückgehen. Sprich mit den autonomen Autoritäten, sonst geht das immer so weiter, ohne Organisation.´

Und der Compa kehrte zurück. Er spricht mit der Junta de Buen Gobierno. Und die Junta de Buen Gobierno organisiert sich mit den Compañeros, die einen Auftrag auszuführen haben, wir sagen dazu Kommission, Kommission der Bewachung, Kommission der Information, das heisst, Compañeros und Compañeras des CCRI. Sie organisierten sich und begannen, dieses Problem zu besprechen, denn es ist wirklich ein Problem.

Und dann sagt die Junta des CCRI dass es wahr ist, das ist eine Arbeit für Jahrhunderte, und daher müssen wir zusehen. Und so beginnt die Diskussion darüber, was zu machen ist.

– ´Nein, also wir müssen das wenige das wir haben verwenden´.

– ´Aber wie lange wird das reichen? Das wenige das wir haben?´

– ´Nun ja, kaum ein Jahr.´

So beginnen sie nachzudenken und dann kommt es dazu, dass zum Beispiel, wenn die Zone im Kollektiv arbeitet, dann ist im Dorf, das heisst im Dorf des Erziehungsbeauftragten es so, so lautet der Vorschlag der Junta, dass dort die Unterstützungsbasen in diesem Dorf nicht mehr zur Kollektivarbeit gehen sondern die Milpa, das Bohnenfeld, die Kaffeeplantage, die Weide der Familie des Compa Erziehungsbeauftragten mitbearbeiten. So hat dieser dann schon seinen Mais, seine Bohnen, seinen Kaffee, einige Haustiere, und die Compas der Basisgruppen machen seine Arbeit, das heisst, das ist seine Entlohnung. Er/sie, die Compañeros und Compañeras Erziehungsbeauftragte erhalten sonst keine Unterstützung, kein Gehalt, ebenso nicht jene, die Gesundheitspromotoren ausbilden.

Bei anderen Compañeros und Compañeras in anderen Zonen ist die Situation anders, so zum Beispiel die Zone Selva Fronteriza oder die Zone Selva Tzeltal, da ist es nicht gleich wie bei den Compas von Los Altos. Es ist zum Beispiel so, dass in manchen Zonen die Rinderzucht im Kollektiv gemacht wird, wenn die Compañeros beginnen sich zu organisieren, dann merkt man das sofort.

So zum Beispiel, was ich da sage von der kollektiven Arbeit, wenn das in Zonen geschieht, die sehr weit entfernte Gemeindebezirke umfassen, dann ist es sehr teuer, zum Ort der Kollektivarbeit zu reisen. Das ist teuer, was die Compas daher machen ist, dass sie die Arbeiten aufteilen, aber es bleibt Kollektivarbeit. Das heisst, stellt euch vor, das ist eine Zone, alle die in diesem Haus sind, aber es ist sehr weit entfernt. Manche sind 10 Autostunden entfernt, dann werden Abkommen getroffen, es kann dann sein, dass es unterschiedliche Kollektivarbeiten gibt, hier ist es die Bäckerei, dort drüben in der anderen Ecke die Schuherzeugung, dort ist der Stall von dem oder jenem Ding, hier wieder eine andere kollektive Arbeit der Zone. Dann bewegen sich die Basisgruppen an die am nähesten gelegenen Orte um Ausgaben zu sparen und dann treffen sich nur die Rpräsentanten beim Meeting um zu informieren, wie alles steht, wie es voran geht.

Der Punkt ist der, dass niemand ohne Kollketivarbeit bleibt. Und bevor ihr zweifelt oder eines Tages fragt: ´Was passiert mit denen, die keine Kollektivarbeit machen?´. Wir zwingen niemand. Wir zwingen niemand, wir sagen nur: ´Gut Compañera, Compañero wenn du nicht willst. Aber als Zapatist, der du bist, wenn wir zusammenzahlen müssen, dann musst du das selber einzahlen´.

Und in den Fakten und in der Praxis sehen die Compas, dass sie so überleben konnten und so haben sie ihre Bewegung gemacht die Compañeros. Und dann gibt es welche, die sich in die Kollektivarbeit einbringen, jene die es am Anfang nicht machen wollten.

In den Zonen, in denen die Viehzucht im Kollektiv gemacht wird, ist es dasselbe. Alle Gemeinschaftsarbeiten die gemacht werden, dient dem Kampf und ist für die Bewegung der Autonomie. Was wir da in der Praxis gesehen haben war, dass wir nicht konnten, das heisst, dass wir Fehler machten, dass wir uns am Beginn irrten. Damals war die Arbeit zu 100% kollektiv. Wir sahen aber, dass das nicht funktionierte, es gab Klagen, viele Probleme.

Klagen wie zum Beispiel, dass jemand kein Salz kaufen kann, keine Seife. Klagen bezüglich der Verteilung zwischen Saatgut und Ernte. Klagen darüber, dass es Compas gibt, die viele Kinder haben, aber alle erhalten dasselbe, auch jene, die wenig Kinder haben. All das hat uns zum Nachdenken veranlasst, dass es besser ist, dass die jeweiligen Dörfer, die Regionen, die autonomen Gemeindebezirke und die Zonen übereinkommen, wie sie arbeiten wollen.

Der Punkt ist, dass es dann bereits Zeit gibt, um für die eigene Familie zu arbeiten und eine Zeit für das Kollektiv. So arbeiten die Compas. Zum Beispiel in der Viehzucht. Und wenn ich von Viehzucht spreche, dann gibt es da nicht nur eine Form. Es gibt zum Beispiel Kollektive von Zuchtvieh, andere die kaufen nur Stiere, sie füttern sie einige Monate und dann verkaufen sie sie, raus damit und dann kaufen sie neue, so wie wenn es ein Laden wäre.

Es gibt Zonen, da werden auch Schuhe erzeugt, die Compas machen ihre eigenen Schuhe. Es gibt viel Kritik von seiten der Compas, nachdem ich von der Viehzucht sprach, weil die Haut der Tiere, die sie selbst schlachten oder die verenden, verfault, Haut von Pferden, Eseln, Maultieren, sie verfault, weil wir nicht gerben können. Und daher haben die Compas versucht, jemand zu finden, der ihnen das Gerben lehrt, aber sie haben niemand gefunden. Denn der es kann ist der, der die Häute kauft. Gut, vielleicht kann das hier jemand, um uns zu unterrichten.

Eine andere Form der zapatistischen Ökonomie sind die autonomen Banken, was weiss ich, warum die Compas sie BANPAZ, BANAMAZ; und jetzt sogar auch BAC bezeichnen. BAC das bedeutet Banco Autónomo Comunitario. Da kommen zwei Gedanken zusammen. Einer betrifft die Dinge des täglichen Bedarfs wie Seife, Salz, Zucker und all das. Mit dem Geld, welches die Compas bekommen, wenn sie Bohnen, Mais oder Schweine verkaufen, machen sie einen Greislerladen auf. Das Geld, das sie mit dem Verkauf dieser Produkte erhalten, geht in die kollektive Genossenschaft. Dieses Geld, das wenige aus dem Gewinn, wird für die Autonomiebewegung oder für den Kampf verwendet, das ganze machen sie deshalb, damit sie kein Geld den Parteianhängern geben müssen.

Und so machen sie es auch in der BAC oder in den autonomen Banken, denn sie haben Geld von anderen Menschen geborgt, sowohl von Zapatisten als auch von Nicht-Zapatisten und sie kassieren bis zu 15% Zinsen pro Monat, das heisst, sie nützen das aus wie man so sagt. Die Compas schaffen diesen Fonds, diese autonome Bank, für Gesundheitseinrichtungen und für den Handel. Die Compañeros haben Probleme gehabt, glaubt nur ja nicht, dass das schön ist, grosse Probleme gab es. An diesen Problemen arbeiten sie, sie verändern und verbessern aber es gibt schöne Dinge, um es so zu nennen und es ist die Entscheidung des Volkes, der Männer und der Frauen.

Ein Beispiel, wenn ich 10.000 Pesos in einer autonomen Bank ausleihe und damit meinen Sohn oder meine Frau behandeln lasse und die werden gesund, dann zahle ich 2% Zinsen, wenn sie jedoch nicht gesund werden, mein Kind oder meine Frau sogar sterben, dann muss ich den Kredit nicht zurück zahlen. Das ist eine Absprache in einer Zone, wenn das Leben eines Familienmitgliedes ausgelöscht wird, dann verschwindet auch dieses Geld.

Woher kommt der Fonds den die autonomen Banken haben? Da gibt es wieder verschiedene Formen, wie die Compas das in den jeweiligen Zonen machen. Da gibt es einmal die Abkommen, dass die Compas die Last nicht zu schwer spüren, die Basismitglieder. Da ist es so, dass sie pro Monat einen Peso leisten müssen, jedes Basisunterstützungsmitglied. Das heisst, im Mai muss ich schon meinen Peso einzahlen, im Juni einen anderen Peso, das heisst es sind 12 Pesos,die ich als Unterstützungsbasis pro Jahr beitrage. Da wir Tausende sind, sind das dann pro Jahr bereits 12.000 oder 15.000 oder so. Das geht in den Fonds, das heisst, in die autonome Bank.

Dann gibt es die Spenden unserer solidarischen Brüder und Schwestern, Compañeros und Compañeras. Ein Teil davon geht in den Fonds der autonomen Bank, ein anderer Teil geht zu den Kollketivarbeiten der Zone.

Eine andere Art, Ressourcen zu bekommen besteht darin, dass die Zonen Übereinkommen treffen. Wenn die Zeit der Ernte kommt, sei das Kaffee oder Mais, dann treffen sie ein Übereinkommen und dann muss jedes Basisunterstützungsmitglied zum Beispiel 80 Kilo Mais oder 50 Kilo Bohnen beitragen. Das wird dann gesammelt verkauft und geht in den Fonds. Anschliessend wird gemeinsam beschlossen, ob dieser Fonds in die autonome Bank geht oder für andere Dinge verwendet wird.

Wieder eine andere Form von Compas in einer anderen Zone besteht darin, dass sie die Arbeit auf dem Maisfeld oder in der Kaffeeplantage im Kollektiv ausführen. Und mit der Ernte haben sie wieder eine andere Art von Einkommen.

Und dann gibt es eine Sache, die möchten wir euch allen mitteilen, falls euch das eines Tages passieren sollte, wenn ihr kämpft und damit ihr dann bereits Bescheid wisst. Gestern haben wir über die NGOs gesprochen und sagten, dass wir nicht mehr viele Projekte mit ihnen haben. Aber nicht deshalb, weil es keine NGOs mehr gibt oder weil die NGOs keine Projekte mehr machen, nein, die sind weiterhin vorhanden. Aber da gab es etwas, was uns nicht gefiel. Vor einigen Jahren kam eine NGO zu den Compas der Junta de Buen Gobierno und sagte, dass sie ein Gesundheitsprojekt haben. Die Compas akzeptierten, das Projekt stellte 400.000 Pesos zur Verfügung. Dann kamen sie wieder, um zu sagen, wie das Programm ablaufen würde, dieses Mal kam aber ein anderes Mitglied dieser NGO. Die Junta de Buen Gobierno fragte, wo das Dokument des Projektes ist, wo auch der Gesamtbetrag aufscheint.

– ´Ja habt ihr das noch nicht?´ sagte er.

– ´Nein. Deshalb fragen wir ja darum.´

– ´Ach so. Ja gerne, hier ist es.´

Und er zieht das Papier heraus und da steht, dass der Gesamtbetrag des Projektes sich auf 1 Million und vierhunderttausend Pesos beläuft. Damit haben wir dann gesehen, dass diese NGO uns 400.000 Pesos gibt und eine Million Pesos für sich behält. Klar, das ist dafür, um Strom zu zahlen, das sagten sie dann nämlich, und um die Miete zu zahlen und so weiter und so fort. Damals begannen wir also mit der Erfahrung, dass, na wie soll ich es sagen, dass die NGOs vorgeben, dass sie Nicht-Regierungsorganisationen sind. Nicht wahr?

Also, an die Schulter, die gegen die Ungerechtigkeit und die Ungleichheit und das Elend ankämpft, hängen sich auch noch andere daran. Sehr intelligent nicht wahr?

Daher haben von da an die Compas der Juntas der Zonen begonnen, mitzuteilen, dass wir vorsichtig sein müssen. Wenn jetzt eine NGO kommt und ihr Projekt präsentiert, dann fragen wir gleich, wo der Gesamtbetrag aufscheint. Sie sagen dann ´ja wir bringen euch das gleich´. Und dann vergehen Jahre und sie bringen nichts, wahrscheinlich ist ihr Auto kaputt.

Ja das ist vorgekommen. Einige sind geblieben, sie sind dort und begleiten die Compas der Juntas de Buen Gobierno. Aber glaubt nicht, dass die NGOs die es gibt, nicht auf der Suche nach Projekten sind. Ja die sind da überall herum, vielleicht gibt es sogar einige, die behaupten, dass sie mit den autonomen rebellsichen zapatistischen Municipios arbeiten. Na gut, das müssen sie selbst wissen.

Jetzt erzähle ich ein Beispiel, wie die Compas sparen können. Das hat mit der Gesundheit zu tun, die Compas der Junta treffen Abkommen mit einigen Ärzten, die uns helfen. Die Ärzte sagen, dass es zwei Operationen gibt, die kleinere und die grössere. Die kleinere kostet 20.000 oder 25.000 Pesos, die gössere viel mehr. Was diese Ärzte, die den Compas helfen dann machen ist, dass sie in die autonomen Spitäler kommen und dort die Operation durchführen.

Das ist wirklich eine grosse Hilfe, sie setzen ihre Motorsägen ein, schneiden raus was rauszuschneiden ist und die Compas müssen nichts zahlen. Die Compas sind nur mehr für die Antibiotika zuständig, damit es zu keiner Infektion kommt und das kostet dann nicht mehr als tausend oder zweitausend Pesos. Das ist schon eine grosse Ersparnis.

Etwas anderes ist das, was bereits wie ein Lauffeuer herum geht. In den Comunidades ist das bereits bekannt, gestern haben wir davon gesprochen. Die Parteianhänger die kommen und keinen Arzt vorfinden, da ist kein Chirurg, keine Chirurgin. Nachdem aber alle wissen, wie die Compas organisiert sind, so kommen die Parteianhänger in unsere Spitäler, wenn diese solidarischen Ärzte herkommen. In diesem Fall entscheidet die Generalversammlung der Zone, das sie von diesen Menschen etwas kassieren müssen, aber natürlich auch nicht zu viel.

Wenn zum Beispiel der Arzt sagt, diese Operation kostet 6000 Pesos, dann müssen die Parteianhänger 3000 Pesos zahlen. Wenn er sagt, die Operation kostet 8000 Pesos, dann müssen sie 4000 Pesos zahlen. Aber trotzdem sparen der Parteianhänger, die Parteianhängerin viel Geld, denn da draussen müssten sie zwanzig oder fünfundzwanzig tausend Pesos bezahlen.

Das ist eine Art, um ein wenig Einkommen zu erhalten. Dann gibt es da die Zonen, die kollektiv Kunsthandwerk herstellen. Es gibt Compañeras in den Zonen, die die Viehzucht im Kollektiv betreiben oder Essen verkaufen. Das ist aber nur temporär, denn nicht immer kann Essen verkauft werden, nur, wenn es ein Fest gibt, dann funktionieren die kollektiven Speisesäle.

Bei diesen Gemeinschaftsarbeiten in den Zonen, von denen wir hier erzählten, sind es die autonomen rebellischen zapatistischen Autoritäten der Gemeindebezirke und die Juntas de Buen Gobierno die sich darum kümmern. Sie kümmern sich auch um die Unterstützung und Information durch die Compas des Geheimen Komitees.

Jetzt nehmen die Compas der Unterstützungsbasen auch schon aktiv an den Versammlungen teil, sie machen Vorschläge, welche Gemeinschaftsarbeit durchgeführt werden könnte. Diese kollektiven Arbeiten von denen wir sprechen haben sehr viel dazu beigetragen um wirklich zu verstehen, was es heisst, die Regierung zu überwachen. Denn sie sind es die verwalten, die Regierung, die Junta de Buen Gobierno oder die MAREZ. Und nachdem es ihre Arbeit ist, der Schweiss der Menschen, verlangen die Compas von ihren Autoritäten, dass sie Rechenschaft liefern. Wie viel ist hereingekommen, wie viel ist ausgegeben worden, worin wurde ausgegeben und wie viel bleibt übrig. Und sie lassen ihre Autoritäten nicht in Ruhe, die müssen die Rechnung offen legen und sie überlegen, was tun, wenn etwas fehlt. Denn anstatt Gefängnis heisst es, an der kollektiven Arbeit teilzunehmen, denn der klaut oder zu viel ausgibt, muss mit kollektiver Arbeit diesen Abgang wett machen.

In den kollektiven Arbeiten die wir machen – und wir sprechen hier von Hunderten von Menschen, die zusammen arbeiten – gibt es kleine Probleme, die dann zu grossen Problemen werden. Zum Beispiel weiss ich im vorhinein, dass wir Arbeit auf dem Maisfeld machen müssen und ich möchte dafür eine Machete (unhörbar) und dann bringt ein anderer Compa eine Riesenmachete mit. Was ist der Witz dabei? Der Punkt ist der, dass ich während ich arbeite, meine Machete nur über einen kleinen Raum ziehe. Der, der die grosse Machete hat, hat ein viel grösseres Arbeitsfeld. Das heisst, ich bin ein listiger Teufel und weiss es mir zu richten, um weniger zu arbeiten. Wenn das vorkommt, dann macht die Autorität, das heisst der, der für diese Kollektivarbeit zuständig ist eine Messung und sagt, dass jeder 2 Meter übernehmen muss. Und jetzt ist es völlig egal, ob das Werkzeug klein oder gross ist, alle müssen gleich viel tun.

Denn das sind Dinge, wo die Lust vergeht, wo die Moral der Leute verfliegt, wo die Probleme auftauchen. Dann heisst es ¨der Zuständige erlaubt es, denn der ist ja sein Schwager, sein Schwiegervater´ und so weiter und so fort. Und daher suchen wir die Lösung dieser Probleme. Dann gibt es wieder die, die ihre Zigarette rauchen, oder ständig die Machete schärfen, nur damit die Zeit vergeht, das heisst, an Schlauheiten gibt es viele. Hoffentlich passiert das nicht, denn da gibt es keinen Spass mehr.

Daher, wie wir gestern bereits sagten, ist der Punkt der, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Wir sind sehr stur, sehr halsstarrig. Wir geben nicht auf. Wir suchen eine Lösung, wir schlagen vor, klären auf, geben Ratschläge und so werden wir weiter machen.

Diese kollektiven Arbeiten, von denen wir gesprochen haben, haben uns sehr geholfen. Es geschieht in diesen zwei Formen, das Monat teilt sich so, dass wir 10 Tage für die kollektive Arbeit verwenden und 20 Tage Arbeit für die eigene Familie. Jeder macht sein Abkommen. Da sagt einer, 5 Tage für die Gemeinschaftsarbeit und 25 Tage für die Familie. So gibt es eben die verschiedenen Abkommen, im Dorf, also in der Comunidad, in der Region, im Gemeindebezirk oder in der Zone. Es gibt also 4 Niveaus wo die Gemeinschaftsarbeit ausgeführt wird. Das heisst, auf 4 Niveaus gibt es Versammlungen, will heissen, so werden die Übereinkommen erzielt.

Daher, was wir euch erzählen Compas, das gibt uns Kraft, denn wir sind organisiert. Und alle Organisation machen wir wegen eines einzigen Gedankens, uns allen ist klar, dass wir selbst Lösungen finden müssen. Wir denken nicht mehr an andere, nicht an die Regierung, an niemand. Also, Compañeros und Compañeras, wir müssen dieses Problem lösen, wir müssen diese Arbeit erledigen. Da müssen wir nachdenken, wir müssen diskutieren, analysieren, wir müssen uns gegenseitig aneifern und wir müssen die Basisgruppen befragen. Wirklich, die Compañeros haben das bereits sehr gut im Griff, sie kennen auch bereits den Mechanismus wie es geht, denn es handelt sich um eine bestimmte Vorgehensweise.

Stellt euch also vor, dass wir dabei waren. Da gibt es jetzt einen Vorschlag der Junta de Buen Gobierno, und wir als Autoritäten sind anwesend und wir verstehen, wie wichtig und nötig dieser Vorschlag ist. Aber unsere Basis weiss nichts davon, daher müssen wir zuruück kehren. Das dauert dann 10, 15 Tage und dann wieder retour zur Versammlung und sehen, wie das Ergebenis wird. Das heisst, es sind Prozesse die dauern, bis es zu einer Entscheidung kommt. Aber damit wir es überhaupt erreichen und wir erreichen es, liegt nur daran, weil wir organisiert sind.

Die Organisation eint uns. Daher ist es so wichtig zu sagen: Organisiert euch. Aber während wir hier sind, beginnt es mit dem ´was werden wir machen, wie werden wir es machen´ und der ganze Haufen an Problemen. Das müsst ihr dann selber sehen. Deshalb erzählen wir euch das, sonst nichts. Damit die, die damit beginnen, gut drauf sind, gut vorbereitet. Denn ihr werdet es ja sehen. Vielleicht bist dann gar du der Erste, der aufgibt. Und wenn ich aufgeben sage, dann meine ich damit einen ganzen Haufen von Dingen. Das kann sein, dass du zu klauen beginnst, was es dort gibt, oder weil du anfängst, die Leute anzuschreien aber nichts arbeitest, das heisst, du forderst nur, schreist alle an, tust selber aber nichts. Oder umgekehrt, du arbeitest wie ein Wahnsinnger und deine Leute folgen dir einfach nicht und dann fragst du dich: ´Warum bringe ich mich für so etwas halb um?´

Ihr werdet sehen, oh ja, ihr werdet alles selbst sehen. Deshalb erzählen wir euch das alles. Aber so ist das einmal, das ist der einzige Weg, auch wenn du suchst, es gibt keine andere Wahl. Da ist das mit dem Ungehorsam, das heisst, man muss gegenüber dem System ungehorsam sein. Wie? Die Compas der Unterstützungsbasen machen das, die praktizieren den Ungehorsam. Und die Regierung, die hat hier nichts zu suchen, weder im politischen, noch im ideologischen. Und im ökonomischen, nun, da ist es fast dasselbe. Denn wir zahlen keine Steuern, das sind Millionen von Pesos, aber wir erhalten auch nichts von den Millionen die sie angeblich verteilen. Daher sagen wir, dass das mehr oder weniger ausgeglichen ist. Aber auch im kulturellen und im sozialen, da haben die bei uns nichts zu suchen.

Ich sehe schon, eure Augen sind schon so klein wie die von den Nachtkätzchen. Morgen werden wir fortsetzen (unhörbar).

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