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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

May262015

Worte des Subcomandante Insurgente Moisés

Zapatistische Compañeras und Compañeros aus den Dörfern der Unterstützungsbasen der zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee.

Compañeras, Compañeroas und Compañeros der nationalen und internationalen Sexta.

Schwestern und Brüder aus Mexiko und aus allen Teilen der Welt

Wir grüßen die Familie des Compañero Luis Villoro.

Willkommen im rebellischen Land, wo gekämpft wird und Widerstand geleistet wird, im zapatistischen Land.

Es ist uns eine Ehre, dass die zapatistischen Unterstützungsbasen der 5 Zonen hier sind.

Willkommen, Familie des Compañero Maestro Zapatista Galeano.

Wir umarmen euch, Compañeras und Compañeros Familienangehörige des Compañero Galeano, wie auch die Familienangehörigen des Compañero Luis Villoro.

Wir müssen denen unsere Ehrerbietung erweisen, und wissen, wie es zu tun ist, die es verdienen, weil sie ihre Aufgabe erfüllten, den Compañeros Galeano und Luis Villoro.

Compañeros, Compañeras und Compañeroas, Brüder und Schwestern, wir haben uns heute hier versammelt, nicht wegen der physischen Abwesenheit der Compañeros Galeano und Luis Villoro.

Wir sind hier zusammen gekommen um uns zu erinnern und über ihren Kampf zu sprechen, ihre Arbeit des Kampfes, ihren Widerstand des Kampfes.

Wir sind nicht gekommen um uns an den Tod zu erinnern, sondern an das, was sie lebend zurück gelassen haben, durch ihr Leben im Kampf und durch ihre Arbeit und das wollen wir mit unserem Hiersein am Leben erhalten.

Wir Männer und Frauen hier sind dafür verantwortlich, dass sie für immer weiterleben, alle jene, die ihr Leben geben für eine neue Welt, eine Welt die von den Menschen von Unten gebaut wurde.

Wir sind nicht hier, um eine Statue aufzustellen.

Eine Statue gibt kein Leben, ein Museum ist nichts Lebendes, sie sprechen nicht.

Die die sprechen sind wir, wir sind es, die es möglich machen müssen, dass sie leben und auf diese Weise wird es für viele weitere Generationen Statuen und Museen in unseren Herzen geben, und nicht nur ein Symbol.

Es hat uns sehr gefreut, dass Sie uns mehr über das Leben im Kampf des zapatistischen Compañero Don Luis Villoro erzählt haben. Don Luis, der anderswo als großer Theoretiker bekannt ist, hier kennen wir ihn als Praktiker, der anderswo als Philosoph bekannt ist, hier kennen wir ihn als Zapatist.

Wir bedanken uns bei allen, die ihm in seinem Leben des Kampfes und der Arbeit an der Seite gestanden sind, die mit ihm gearbeitet haben und dafür, dass sie uns mehr über ihn erzählt haben, über die anderen Teilstücke seines Lebens.

Daher werden wir Zapatistinnen und Zapatisten über ein anderes Stück seines Lebens erzählen.

Zum Beispiel über den Compañero Luis Villoro, dank seiner und anderer Menschen wie er, gibt es Krankenhäuser und Schulhäuser für die zapatistische Ausbildung.

Dank seiner Anstrengung, seiner Arbeit.

Aber das reichte nicht. Es bedurfte der Menschen, die aufbauen, so wie der Compa Galeano und dann bedarf es der Menschen, die arbeiten um Promotor oder Promotorin zu werden und dass das seinen Anfang nimmt, was wir erträumten und dann folgt das Organisieren der Schülerinnen und Schüler.

Und das hat der Compañero Galeano gemacht, er erbaute, er arbeitete und er sorgte dafür, dass es anlief.

So funktioniert die Organisation von uns Zapatist*innen.

So war es, dass der Compa Galeano Maestro-Lehrer wurde, dank der Hilfe des Compa Luis Villoro und dank der Hilfe anderer Menschen, die wie er sind.

Er respektierte uns und wir respektieren ihn, er behandelte uns als ebenbürtig, er glaubte uns und wir glauben ihm, wir haben gemeinsam an einem gleichen Bau gearbeitet, ohne dass wir uns deshalb persönlich gesehen haben, das heißt, man kann die Dinge aufbauen, ohne dass er oder sie persönlich anwesend sind.

Genau so hat zum Beispiel die Sexta auf der ganzen Welt am Aufbau der zapatistischen Schule und der zapatistischen Klinik im zapatistischen La Realidad mitgewirt, die auf dem Blut unseres Compañero Galeano errichtet wurden.

Die Compañeros Luis Villoro und Galeano kannten sich nicht persönlich, und trotzdem haben sie gemeinsam an derselben Freiheit gebaut.

Auch vom Compa Galeano haben wir einen Teil seiner Kampfgeschichte gehört.

Am Anfang hat er sich für den Kampf entschieden, dann erhielt er Unterstützung, dann begann er den Aufbau zu organisieren und dann organisierte er die, die später Promotor*innen sein werden und zum Schluss kümmerte er sich um die Schüler und Schülerinnen.

Das erfordert Organisation.

Denn der Compa Galeano war und ist ein Milizionär, dann war er Gefreiter und dann Unteroffizier. Er war Regionsvertreter der Jugendgruppe, Mitglied der MAREZ, Municipio Autónomo Rebelde Zapatista (=autonome zapatistische Gemeinden im Widerstand), Maestro (=Lehrer) der kleinen zapatistischen Schule und außerdem war er bereits gewählt um Mitglied der Junta de Buen Gobierno zu werden.

Das erfordert ORGANISATION.

So machte er die Praxis und dann konnte er Maestro sein und das unterrichten, was er praktiziert hatte, und dieser Unterricht erreichte viele Teile der Welt, durch den Kurs ¨Die Freiheit nach den Zapatistinnen und Zapatisten¨.

Denn es ist nötig, sich zu organisieren um sich vom kapitalistischen System zu BEFREIEN.

Denn nur das Volk wird sich befreien, niemand wird ihm die Freiheit geben, weder ein Leader, sei es Mann oder Frau, wird die Freiheit bringen.

Denn die Kapitalist*innen werden nicht zurückweichen oder bereuen und aufhören, das Volk auszubeuten.

Denn das kapitalistische System kann niemals menschlich werden.

Um mit diesem System Schluss zu machen, muss es zerstört werden und dafür heißt es sich organisieren.

Und der Compa Luis Villoro hat gesehen, dass die Zapatist*innen das machen, und er zweifelte keinen Augebenblick, sie zu begleiten, zu kämpfen, zu arbeiten und den Kampf und die Organisation zu unterstützen, diesen Kampf, den der Compa Galeano zeit seines Lebens darstellte.

Hoffentlich gibt es mehr Luises und Luisas und Luisoas Villoros, Villoras und Villoroas.

Die Organisation hört nie auf, denn es bedarf der Organisation zum Aufbau und es bedarf der Organisation, um das Errichtete zu beschützen und so geht es weiter, das vom sich organisieren.

Damit die Ausbeutung des Menschen durch andere Menschen nicht mehr stattfindet, wie das heute geschieht, Männer und Frauen werden ausgebeutet und auch jene, die weder Männer noch Frauen sind.

Damit die Menschen das sich selbst regieren in die eigene Hand nehmen.

Das heißt Organisation. Organisation das ist Völker, Frauen, Männer und AndereR.

Und nachdem wir die Worte gehört haben, die sie an uns richteten, möchten wir jetzt folgendes sagen:

Manche glauben, wir sind eine indigene Organisation oder eine von Mexikanerinnen und Mexikanern. Aber nein.

Wir sind eine Organisation von Zapatist*innen, Indigene und nicht Indigene, genauso wie wir es hier jetzt gesehen haben, und wir ehren zwei zapatistische Compañeros.

Wir sind in Mexiko, weil wir hier hergehören, das ist unsere Geographie.

So wie jene, die für die Freiheit des kurdischen Volkes kämpfen es trifft sie, weil es dort ist, wo sie hingehören.

Daher sprechen wir von der Geographie von jede*r, dem Winkel der Welt, wo sich jede*r erhebt, rebelliert und um seine/ihre Freiheit kämpft, um die Freiheit.

Was nötig ist, ist Klarheit darüber, wie ein*e Zapatist*in sein muss,

Zapatist*in sein das heißt, entschlossen zu sein, bereit zu sein, ob Mann, ob Frau, ob AndereR.

Denn es geht nicht darum, sich damit zu brüsten sondern zu arbeiten, zu organisieren, im Stillen zu kämpfen bis zur letzten Konsequenz, das heißt, sowohl Theorie als auch Praxis.

Zapatist*in sein heißt nicht, sich eine Gesichtsmaske aufsetzen und fertig, sondern sich organisieren und das kapitalistische System zerstören.

Zapatist*in sein heißt nicht, zu sagen ´ich bin Zapatist*in´ sondern der Entschluss, bis zum Ende zu kämpfen.

Zapatist*in sein heißt nicht, über den Zapatismus zu sprechen, sondern in der Gemeinschaft mit den organisierten Völkern zu arbeiten.

Zapatist*in sein heißt nicht, dabei zu sein, wenn es gerade Mode ist und zu verschwinden, wenn man wegen der Angriffe des schlechten Systems, der schlechten Regierung leidet.

Zapatist*in sein heißt nicht, sich eine Uniform anziehen, wir nennen das Verkleidung, und dann hingehen und sich der schlechten Regierung ergeben, denn ein*e Zapatist*in ergibt sich nicht.

Zapatist*in sein heißt nicht zu sagen, ´ich bin ein Kommandant der EZLN´ und einen Dialog vortäuschen gegen Bezahlung und Projekte der schlechten Regierung, denn ein*e Zapatist*in verkauft sich nicht.

Zapatist*in sein heißt nicht, suchen und sich vor denen zu verbeugen, die einen bezahlten Posten suchen und die nur alle 6 Jahre kämpfen oder halt so oft, wie der Markt der Posten seine Pforten öffnet.

Der/die Zapatist*in kämpft für einen kompletten Wechsel und kämpft sein ganzes Leben lang und gibt nicht auf. Das heißt, er/sie ändert sein Denken nicht, je nach Mode oder je nachdem, wie es vorteilhaft ist, oder nach der Farbe, die schöner ist auf dem Markt.

Zapatist*in sein bedeutet nicht, auf den beiden Seiten zu stehen, jene der Parteien und jene der Zapatist*innen. Denn der Parteigläubige möchte, dass die Farbe, die an der Macht ist wechselt. Der/die Zapatist*in dagegen möchte das gesamte System ändern, nicht nur einen Teil, das Ganze. Und dass das Volk regiert und es niemand befiehlt.

Zapatist*in sein heißt nicht, niemals Angst haben. Manchmal schon, aber es heißt, sie zu kontrollieren und weiterzukämpfen.

Zapatist*in sein heißt nicht, viel Wut zu verspüren und nicht organisiert sein, sondern es heißt, sich organisieren und das mit viel Würde.

Wer entscheidet, wann du ein*e Zapatist*in bist? Das Volk.

Wer entscheidet, wie ein*e Zapatist*in sein muss? Das Volk.

Wer sagt, wann jemand kein*e Zapatist*in mehr ist?

Es gibt niemand der sagt ¨du hast es beendet¨, nein, du musst weitermachen bis du stirbst, du musst die heilige Pflicht, das ausgebeutete Volk zu befreien, erfüllen und auch nach dem Tod geht der Kampf weiter.

Das ist der Grund, warum wir diese Ehrung machen, um uns zu erinnern, euch daran zu erinnern, dass, auch wenn der Tod kommt und versucht, uns zu vergessen, wir im Volk weiterleben, im Kampf, wegen des Kampfes und für den Kampf des Volkes und so geht das Leben weiter und gewinnt, und der Tod hört auf und verliert.

Danke.

Subcomandante Insurgente Moisés.
Mexiko, Mai 2015.

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