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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Nov212018

Einladung zur Feier des 25. Jahrestages der zapatistischen Erhebung und zum Treffen der Netzwerke


Einladung zur Feier des 25. Jahrestages der zapatistischen Erhebung und zum Treffen der Netzwerke

ZAPATISTISCHE NATIONALE BEFREIUNGSARMEE, MEXIKO

17. November 2018

An die Einzelpersonen, Gruppen, Kollektive und Organisationen des Unterstützungsnetzwerkes des CIG:

An die Netzwerke des Widerstandes und der Rebellion oder wie immer sie heißen mögen:

An die Nationale und Internationale Sexta:

 

In Anbetracht dass:

 

Der Morgen graut.

 

In Anbetracht dass:

 

Es kalt ist.

 

In Anbetracht dass:

 

In diesem Zwischenraum der Zeit, wenn es weder Tag noch Nacht ist, weder innen noch außen, weder Schatten noch Licht und Sie keinen Schlaf finden können, in dieser unangenehmen
Nachtwache, welche Sie besonders anfällig für Erinnerungen macht, die bohrende Erinnerung des Erschaffenen und Zerstörten, das lange Konto der Versäumnisse, das Kurze des Ausgeführten.

 

In Anbetracht dass

 

Sie sich – keineswegs grundlos – fragen, wozu das alles…..

 

Denn Sie sind noch immer dabei, dieses ´Alles ist am Vorabend unmöglich´ zu verdauen. Das haben Sie anlässlich dieses verwirrenden Nano-Mini-Mikro-Kurzfilms des sich selbst so bezeichnenden ´Kinos zum Lesen`. gehört-gelesen. Ein Film (?) 30 Jahre konserviert (wörtlich:
in einer Sardinendose) und in jenem unmöglichen Kino vorgestellt, firmiert von einem ebenso verwirrenden Käfer mit der Blasiertheit eines edlen Ritters und dessen Titel (des Filmes – selbstverständlich)
´Das 69. Gesetz der Dialektik´ lautet und auch nicht besonders rational ist. Ein Film ohne Bilder noch Ton und nur aus einem Satz bestehend. Die ganze Last verbleibt bei der Vorstellungskraft dessen, der an dieser
Vorführung? teilnimmt.

 

Kurzum, alles hier scheint absurd zu sein…..hier?…..Wo zum Teufel befinden Sie sich? Aber Sie haben auch nicht viel Zeit, sich zu orientieren, Sie müssen sich beeilen.

 

`Komm los´, sagt das Mädchen.

 

Sie erwarten bereits alles Mögliche oder Unmögliche …aber schlussendlich entfernen Sie sich aus diesem absurden Kinosaal dieses unmöglichen Kinos, immer an der Hand
des Mädchens. Obwohl Sie jetzt von einer Bande von Infanten umgeben sind, wo natürlich das weibliche Geschlecht in der Mehrzahl ist, mit ihren Röcken und Blusen in den buntesten Farben, und den unnützen
Haarspangen in diesen zerzausten Haaren.

 

Sie beginnen den Aufstieg über das natürliche Gefälle des Berges hinauf.

 

Steine, ein wenig Schlamm, Nebel, der Weg, immer der Weg.

 

Vom Fuß der Mauer aus – die mit einigen Postern und verblichenen Graffitis bedeckt ist – kommt es Ihnen jetzt vor, als ob Sie über eine Art Spirale gegangen wären.
So als ob der begangene Pfad Sie in eine Art Schneckenhaus hineinführte… oder heraus. Jeder Schritt ist eine Station. Genauso wie die falsche Glückseligkeit der glücklichen Familie, die Simulierung des
großen Finales, die Provokation des Bildschirmes als unmögliche Brücke.

 

Und die Mauer, allgegenwärtig, unzerstörbar, unbestreitbar, darauf pochend, dass das Denken verboten ist. Dass bereits alles getan ist. Dass Ihnen keine andere Wahl bleibt, als
sich anzupassen, wie auch immer und wo immer sie es schaffen. Dass die Ewigkeit genau das ist, ewig. Die Gegenwart verändert sich, aber seine frivole und oberflächliche Logik bleibt gleich. Alles andere ist unmöglich.
Mehr noch, es ist unmöglich, dass Sie denken, sich was vorstellen, träumen, dass es gar eine andere Möglichkeit gäbe.

 

Sie wandern weiter. Sie erinnern sich:

 

Das Mädchen fragt, ob die Filme, welche von niemand angesehen werden weinen. Das ist nur eine andere Form, sich über die Schmerzen und die Wut, die ignoriert werden zu erkundigen
– die Mauer, welche Blindheit und Taubheit gegenüber den/die AndereN auferlegt. – Wem fällt so eine Frage ein? Ja diese und andere. Wie zum Beispiel die Existenz der Mauer infrage zu stellen. Die Mauer.
Sie sehen sie jetzt aufmerksam an. So hoch, wie Ihr Blick reicht oder Ihr Fernrohr. So dick, dass es sinnlos ist, sie zu messen. – Wozu? – Ihr fester Bau. Ihr perfekter Zustand…..na ja, nicht ganz so perfekt….

 

Von einer etwas größeren Distanz aus betrachtet, füllt sich die Mauer mit Graffitis und Rissen. Meist kann man das eine vom anderen nicht unterscheiden. So als ob die Haltbarkeit
der Mauer von der Kurzsichtigkeit abhängen würde. Denn um diese große Inschrift, welche die runzlige Fassade verletzt, lesen zu können, muss man eine gewisse Distanz ergreifen.

 

´Auch wenn der Weg lang sein wird…wir werden hier bleiben und weitermachen´ das Mädchen erklärt Ihnen, dass so die Inschrift auf der Mauer lautet. Diese aber sagt nichts, stumm, resigniert wartet sie, dass die sich ablösenden Verwalter Arbeitstrupps gegen diese Graffitis
schicken um sie auszulöschen, abzudecken, zum Schweigen zu bringen, auszulöschen.

 

`Ich habe es nicht gesehen´, sagen sie entschuldigend.

 

´Zwangsläufig noch immer´, antwortet das Mädchen und fügt hinzu: ´aber wir werden hierbleiben und weitermachen´.

 

´Wie weit muss man weggehen, um das zu sehen?´ Sie glauben, dass Sie das nur dachten, aber das Mädchen sagt. ´Weit weg´.

 

´Aber wie weit weg´, bohren Sie weiter.

 

´Mehr als 500 Jahre´, sagt das Mädchen und lächelt verschmitzt.

 

Und so als sei es ungewollt, gibt ein Rap den Rhythmus dieser Infanten-Bande vor, welche Sie begleitet:

 

Wir kommen von so weit her.

In jeder Hinsicht kommen wir von weit her.

Schweigend tragen wir eine Kraft.

So weit, jeder trägt die Last seines Weges.

Und wir singen das Licht in den Ruinen einer verbrannten Welt (*)

 

Woher kommt diese Musik? Von drinnen oder von draußen? Ist das der Soundtrack dieser Ihrer anachronistischen, absurden, unabänderlichen Reise?

-*-

  Sie beginnen jetzt, ein wenig aus Scham aber noch mehr aus Neugier, den Graffitis mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Auf einem dort drüben, einem frischgemalten, steht mit dicken und eilig geschriebenen Buchstaben:

 “Elementarunterricht der politischen Ökonomie:

 

Erstens. – Das Kapital kann nicht lesen, nimmt nicht teil an den sozialen Netzwerken, den Umfragen, den Wahlen, den Abstimmungen, den Videos, den Regierungsprogrammen, den guten
und schlechten Absichten, den Morallehren, den Gesetze, der Vernunft, liest keine Presse. Das Kapital kann nur zusammenzählen, abziehen, multiplizieren, dividieren, Prozente errechnen, Zinssätze festlegen, Möglichkeiten.

 

Zweitens. – Das Kapital interessiert sich nur für den Gewinn, den größten und schnellsten. Wie die Raubtiere hat das Kapital einen guten Riecher für Blut und
Zerstörung, denn das bedeutet Geld, viel Geld. Der Krieg ist ein Geschäft, das beste.

 

Drittens. – Das Kapital hat seine eigenen Richter, Polizeiapparate und Vollstrecker. In der Welt der Mauer heißen diese Inquisitoren ´Märkte´.

 

Viertens. – Die Märkte sind die Bluthunde des großen Jägers: das Kapital. In der Welt der Mauer ist das Kapital Gott und die Märkte seine Apostel. Seine Gemeindemitglieder
sind die Polizeiapparate, die Heere, die Gefängnisse, die Massengräber, die Vorhölle der gewaltsam Verschwundenen.

 

Fünftens. Das Kapital kann man nicht zähmen, erziehen, reformieren, unterwerfen. Man gehorcht ihm….oder man zerstört es.

 

Sechstens. – Daher ist das, was diese Welt braucht, Ketzer, scharlachrote Hexen, Magier, Zauberinnen. Mit dem schweren Gewicht ihrer Erbsünde, der Rebellion, wird die Mauer
zerstört werden.

 

Siebentens. Trotzdem bleibt offen, was danach kommt: ob als Nachfolgerin eine andere Mauer errichtet wird, oder stattdessen die Tore und Fenster geöffnet werden, die Brücken,
welche die Welt braucht und verdient.

 

Es geht weiter mit den Graffitis, den Rissen und dieses ständige hinauf und hinunter über Anhöhen, Täler und Schluchten. Das Schneckenhaus kehrt in sein Zentrum zurück.
Dörfer, klein, noch kleiner, einige wenige Häuser am Straßenrand.

 

Ein Schild mit der Aufschrift: Sie befinden sich auf zapatistischem Terrain. Hier befiehlt das Volk und die Regierung gehorcht´.

 

Und Sie fragen sich:

 

Was ist es nur, was diese Menschen am Leben erhält, haben sie doch alles gegen sich? Sind sie nicht die ewigen Verlierer, die darniederliegen, während andere ihre Regierungen errichten,
ihre Museen, ihre Statuen, ihre ´historischen Triumphe´ feiern? Sind sie nicht die Leidtragenden jeglicher Katastrophen, Kanonenfutter aller Revolutionen die gemacht werden, um sie vor sich selbst zu ´retten´?
Fremde auf dem Boden, wo sie geboren wurden? Das Objekt für Spott, Geringschätzung, Almosen, Wohltätigkeiten, Regierungsprogramme, ´nachhaltige´ Projekte, Richtlinien, Aufrufe und revolutionäre
Programme? Sind sie nicht die unheilbaren Analphabeten, die man erziehen, leiten, kommandieren, befehlen, unterjochen, biegen, bezwingen z i v i l i s i e r e n muss?

 

Warum gehorchen sie nicht, wenn man ihnen sagt, was sie sagen sollen und wie sie das sagen sollen, was sie ansehen sollen und was sie denken sollen und was nicht, was sie sein sollen und
was sie nicht mehr sein dürfen?

 

Und warum senken sie den Blick angesichts all dieser Drohungen nicht – jene, die Ausrottung oder Rettung versprechen, ist das egal?

 

Und warum lächeln sie?

 

Und warum geben Sie Ihnen als Führer eine Bande von indigenen Kindern?

 

Und wo bringen sie Sie jetzt hin, nach dieser schmerzhaften Reise, entlang der Mauer? Sie bringen Sie dorthin, wo dieses kindliche Lachen, das heißt,
dieses Leben möglich gemacht wurde. Einige Texte antworten: ´
Und damit Sie sehen, wie die Dinge so sind, damit sie uns anschauten, haben wir unser Gesicht verdeckt, damit sie unsere Namen
nannten, haben wir unseren Namen negiert, wir haben die Gegenwart eingesetzt um eine Zukunft zu haben, und um zu leben…..sterben wir´.

 

Was bauen sie hier?

 

Wo ist der Kummer, die Beklommenheit, die Niederlage, die Bitterkeit dessen, der sich minderwertig fühlt?

 

Und warum diese Besessenheit mit dem Boden, ihn zu verteidigen, zu betreuen, zu beschützen?

 

Und warum die Tänze, der Lärm, die Musik, die Farben, das Hin und Her der Blicke, dieses Beharren auf Wissenschaft und Kunst, diese Art und Weise und Nicht-Art?

 

Merken sie denn nicht, dass sie verloren haben?

 

Moment mal. Verloren? Wer? Jedenfalls nicht diese Menschen, das ist klar.

 

´Hier werden wir bleiben und weitermachen´ ratifiziert das Graffiti, welches die Realität in die Wand einkratzt. .

-*-

Und hier sind Sie, mit einem Fuß in einer Realität und dem anderen in einer anderen – die in den Bergen des Südostens von Mexiko errichtet wird, mit der beunruhigenden
Fahne der Freiheit.

 

Was diese Personen errichten, die so klein, so normal, so menschlich, so wie jeder/jede/jederEr sind.

 

So ohne Preis und unbezahlbar.

 

´Zapatistische Comunidades´ nennen sie sich, so bezeichnen sie sich selbst, als solche fühlen sie sich.

 

Und dann, ohne es richtig zu bemerken, befinden Sie sich vor einem Schild das alt aussieht, oder neu, oder zeitlos:

 

Willkommen in der Realität.

-*-

  In Anbetracht des Vorhergesagten (das heißt, der letzten 25 Jahre) laden wir die nationale und internationale Sexta, den Nationalen Indigenen Kongress, den Indigenen Regierungsrat
und alle jene, die CNI und CIG unterstützten, unterstützen und unterstützen werden ein:

Erstens. – Zu einem Treffen der Netzwerke des Widerstandes und der Rebellion, der Unterstützungsgruppe CIG, oder wie immer sie heissen mögen. Veranstaltungsort ist das
Zentrum “Spuren der Erinnerung,.
Subcomandante Insurgente Pedro hat seine Aufgabe erfüllt”, (auf zapatistischem zurückgewonnen Boden, in der Nähe des Dorfes Guadalupe Tepeyac, MAREZ San Pedro de Michoacán”), Veranstaltungszeitraum:
26. bis 30. Dezember 2018. Mit folgender Tagesordnung:

 

.- Ergebnis der internen Befragung, durchgeführt aufgrund des Treffens im August 2018
.- Analyse und Abschätzung der gegenwärtigen Situation in Ihren Welten
.- Was
folgt?

 

Ankunft und Einschreibung: 26. Dezember 2018.
Analyse- und Diskussionsgruppen: 27. 28. und 29. Dezember 2018.
Abschluss: 30. Dezember 2018.

E-Mail-Adresse für die Einschreibung als TeilnehmerIn am Treffen:

redesdic18@enlacezapatista.org.mx

Zweitens.- Feier des 25. Jahrestages des Beginns des Krieges gegen das Vergessen: 31. Dezember 2018 und 1. Jänner 2019, im zapatistischen La Realidad, Sitz des Caracols “Madre de los caracoles del mar de nuestro sueños”, der Zone Selva Fronteriza.

Die E-Mail-Adresse für die Einschreibung als TeilnehmerIn an der 25-Jahr-Feier der zapatistischen Erhebung lautet:

aniversario25@enlacezapatista.org.mx

  Wir erwarten Euch, denn auch wenn der Weg lang sein wird, werden wir hier bleiben und weitermachen.

Aus den Bergen des Südostens von Mexiko.

 

        Subcomandante Insurgente Moisés.                     
Subcomandante Insurgente Galeano.

Mexiko, 17. 2018.

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