MITTEN IM STURM.
Gemeinsames Kommunique des Nationalen Indigenen Kongresses und der EZLN zum feigen Polizeiübergriff auf die Coordinadora Nacional de Trabajadores de la Educación und die indigene Gemeinde von Nochixtlán, Oaxaca.
20. Juni 2016.
An das mexikanische Volk.
An alle Menschen auf der Welt:
Angesichts des feigen und repressiven Angriffes, den die Lehrer, Lehrerinnen und die Gemeinde von Nochixtlán, Oaxaca erlitten haben und womit uns der mexikanische Staat deutlich macht, dass es sich hier um einen Krieg gegen alle handelt, sagen wir Völker, Nationen und Tribus, die wir den Nationalen Indigenen Kongress bilden gemeinsam mit der zapatistischen Armee der nationalen Befreiung der Lehrerschaft, dass sie nicht allein ist. Wir wissen, dass das Recht und die Wahrheit auf ihrer Seite sind, wir wissen, dass die kollektive Würde, die sich in diesem Widerstand ausdrückt nicht gebeugt werden kann. Denn das ist die wichtigste Waffe von uns, die wir unten sind.
Wir verurteilen aufs Schärfste die Eskalation der Repression, womit versucht wird, im ganzen Land die neoliberale, kapitalistische Reform durchzudrücken. Sie nennen sie ¨Erziehungsreform¨, vor allem geschieht das in den Bundesländern Oaxaca, Chiapas, Guerrero und Michoacán. Sie versuchen, mit Drohungen, Anfeindungen, Anschlägen, grundlosen Einkerkerungen und jetzt mit Morden, die Würde der widerständischen Lehrerschaft zu beugen.
Wir rufen unsere Völker sowie die gesamte Zivilgesellschaft auf, sich mit der Lehrerschaft, die ständig widersteht, solidarisch zu zeigen und sich in ihr wiederzuerkennen. Die Gewalttätigkeit, mit der versucht wird, sie ihrer grundlegendsten arbeitsrechtlichen Garantien zu berauben ist ein Widerschein der Gewalttätigkeit, mit der wir Originalvölker beraubt werden, aber ebenso die Landbevölkerung ja sogar auch die Stadtbevölkerung.
Jene die sich in der Macht suhlen, haben beschlossen, dass Bildung, Gesundheit, indigene Territorien und Territorien von Kleinbauern, ebenso wie Frieden und Sicherheit eine Ware für die sind, die zahlen können, die Rechtsansprüche sind kein Recht sondern Produkte und Serviceleistungen die nach dem Diktat des grossen Kapitals entrissen, geplündert, zerstört oder ausverhandelt werden. Diese Abweichung versuchen sie uns mit Gewalt aufzuzwingen, indem sie unsere Compañer@s ermorden und zum Verschwinden bringen, unsere Sprecherinnen und Sprecher in Hochsicherheitsgefängnisse stecken, die schamlose Folterung wird zum Markenzeichen der Regierung und mit Hilfe der bezahlten Kommunikationsmedien werden die Wertvollsten der mexikanischen Gesellschaft, das heisst, jene, die kämpfen, nicht aufgeben, nicht käuflich sind und nicht wanken mit dem Verbrechern gleichgesetzt.
Wir fordern die Einstellung der Repression gegen die kämpfenden Lehrerschaft und die sofortige und inkonditionelle Freilassung ALLER politischen Gefangenen.
Wir fordern alle Menschen auf dem Land und in der Stadt auf, die Vorkommnisse aufmerksam zu verfolgen und sich mit dem Kampf der Lehrerschaft zu solidarisieren. Wir müssen uns autonom organisieren um informiert und wachsam zu sein, angesichts des Gewitters, welches sich über uns alle zusammenbraut. Wir sind uns aber auch dessen bewusst, dass ein Gewitter nicht nur Chaos und Sturm auslöst sondern auch dazu dient, jenen Boden zu befruchten, woraus immer eine neue Welt geboren wird.
Aus den Bergen, Ackerländern, Tälern, Schluchten und Vierteln der Völker, Nationen und Originaltribus von Mexiko
Nie wieder ein Mexiko ohne uns!
Nationaler Indigener Kongress.
Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung.
Mexiko am 20. Juni 2016
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!presente!
Comentario de -iris- — junio 22, 2016 @ 8:23 am