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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Feb262013

Sie und wir VII. Die Kleinsten 1. Lernen, zu regieren und uns zu regieren, das heißt, zu respektieren und uns zu respektieren

Sie und wir 

VII. Die Kleinsten 1. 

1. Lernen, zu regieren und uns zu regieren, das heißt, zu respektieren und uns zu respektieren

 

Februar 2013.

Anmerkung: Die Texthefte, die Teil der Unterlagen für den Kurs ´Die Freiheit nach den ZapatistInnen´ sind, sind das Ergebnis der Versammlungen, die die zapatistischen Basisgruppen aller Zonen durchführten, um die organisatorischen Arbeiten zu bewerten. Compañeras und Compañeros tzotziles, choles, tzeltales, tojolabales, mames, zoques und Mestizen aus den Gemeinden in Widerstand der 5 Caracoles, fragten sich und antworteten untereinander, tauschten ihre Erfahrungen aus (die in jeder Zone anders sind), kritisierten, übten Selbstkritik und bewerteten, wie weit sie gekommen sind und was noch fehlt. Diese Versammlungen wurden von unserem Compañero Subcomandante Insurgente Moises koordiniert und wurden aufgenommen, niedergeschrieben und dienten als Arbeitsunterlage zur Ausarbeitung der Texthefte.

Nachdem die Comp@as in diesen Versammlungen ihre Gedanken, Geschichten, Probleme und mögliche Lösungen unter sich ausgetauscht haben, haben sie diesem Prozeβ den Namen ´der Austausch´ gegeben.

Hier folgen einige lose Fragmente des zapatistischen Austausches:

*

(….)

Wir sind hier um Erfahrungen zu teilen und eine von diesen, unser Wort als Zapatisten, ist dies, dass wir gemeinsam regieren, im Kollektiv regieren. Welchen Austausch könnt Ihr uns geben über die Form wie Ihr dieses gemeinsame, kollektive Regieren macht? 

Die Form, in der wir arbeiten ist die, dass wir uns nicht von der Basis entfernen. Wie wir das immer machen, wenn wir über Vorschriften diskutieren oder über die Planung der Aktivitäten, der Arbeiten, muss die Information an die Basis weitergeleitet werden, die Autoritäten müssen anwesend sein beim Planen, beim Vorschläge unterbreiten.

 (….)

Wir dort arbeiten an einigen Dingen und glauben, dass ein Teil der Verpflichtungen der autonomen Regierung darin besteht, jede Person anzuhören, die im Buero vorstellig wird, egal mit welcher Angelegenheit, ob eine Lösung gefunden wird oder nicht, ist nicht so wichtig, aber jeder muss angehört werden. Wer immer es ist, Zapatist oder Nicht-Zapatist, so arbeiten wir dort, vorausgesetzt, dass es sich nicht um Leute von der Regierung oder von der Regierung Gesandte handelt, die werden von uns nicht empfangen und angehört. Aber alle anderen, von welcher sozialen Organisation auch immer sie sind, werden angehört. Auch arbeiten wir so, dass wir immer sehr darauf achten, die sieben Prinzipien des ´gehorchend befehlen´ zu erfüllen und wir denken, dass wir es so machen müssen, es ist wie eine Pflicht, um nicht die gleichen Fehler zu begehen, die die Instanzen der schlechten Regierung begehen und nicht die gleiche Art wie sie zu praktizieren, das heißt, was uns leitet, sind die sieben Prinzipien.

 

*

 Das  erste Aguascalientes, welches in Guadalupe Tepeyac errichtet wurde, dort war es, wo unsere Organisation die ersten Schritte tat und dort begann auch unsere Form um unser Recht geltend zu machen.Wir sagten, dass dieses Aguascalientes ein Zentrum für Kultur, Politik, Soziales, Wirtschaftliches, Ideologisches ist, aber mit dem Verrat durch Ernesto Zedillo, mit der Demontage, diesen Angriff den er tätigte, glaubte er, dass er der Politik unserer Organisation den Garaus machen könne. Aber das Gegenteil geschah, denn ebendort, im selben Jahr 94, erklärten wir, dass wir 5 weitere Aguascalientes machen werden.

(….)

*

 

Diese Gemeinden sagten, hier ist der Sitz, hier wird es sein, dann begannen sie, Namen für die Gemeinden zu suchen, wie die Gemeinden heißen werden, wo sie nun schon den Hauptsitz haben, da fingen sie an zu sehen, wie die Gemeinden heißen werden. Die erste autonome Gemeinde die La Garrucha ist, da wurde beschlossen dass sie Francisco Gómez heißen wird; eine andere Gemeinde heißt jetzt San Manuel, das ist Las Tazas, und wir sagten, dass sie San Manuel heißen wird; Taniperlas hieß Ricardo Flores Magón; San Salvador, Francisco Villa. All das war zu Ehren der Compañeros Francisco Goméz, den bereits alle kennen, denn er ist ein Compañero, der sein Leben für unsere Sache hingegeben hat, wie der Compañero bereits erzählt hat, starb er im Kampf in Ocosingo am ersten Jänner, daher heißt die Gemeinde Francisco Goméz. Demzufolge San Manuel zu Ehren des Compañeros Manuel, der Gründer unserer Organisation ist. Ricardo Flores Magón, das wissen wir auch schon, war ein Sozialkämpfer der schon in die Geschichte eingegangen ist. Und Francisco Villa, nun, auch er ist ein Revolutionär, den alle kennen. So wurden unsere Gemeinden gegründet, wir beschlossen, dass alles im Namen aller unserer Gemeinden gemacht wird und die Vereinbarungen wurden alle in Gemeindeversammlungen getroffen, in der Regionalversammlung wurden alle diese Namen unserer Gemeinden genannt. Compañeros, das sind die wenigen Worte, die ich Euch erzähle und jetzt kommen andere Compañeras und Compañeros um Euch Folgendes zu erklaeren.

 

(….)

*

 

Die größten Probleme, die sich uns von Anfang an stellten (unhörbar), das Alkoholproblem. Wie sieht es mit diesem Problem in dieser Zone jetzt aus?

 Sieh mal compañero, in jenen Tagen, Anfang 1994, ganz gleich nach dem Krieg, nahmen einige teil aber sie hatten Angst. Der Krieg begann, wir sammelten uns, wie sie uns das gesagt hatten, wir nahmen teil und wozu nahmen wir teil, es kann sein, dass es so war, die Leute sammelten sich zusammen. Einige machten es bewusst, andere aus Angst, und dann, jene, die es aus Angst machten, die sich schlichtweg nicht wohl fühlten bei der Arbeit, was machten die? Obwohl wir den Befehl hatten, dass wir keinen Alkohol trinken dürfen, passierte es, dass diese heimlich tranken. Was haben wir getan? Wir haben sie nicht bestraft, wir haben das Komitee der Alten, diese wurden damit beauftragt, sie zu fragen, warum sie das machen, man erklärte ihnen den Schaden, den sie an sich selber damit anrichten. Also dann, jene, die gehorchen, die werden weitermachen, jene, die nicht gehorchen, die hauen ab. Das ist die Antwort.

 

(……..)

*

  

Compañeros und compañeras,guten Tag. Ich komme aus einem Dorf, das heißt…………….und gehört zur Gemeinde Francisco Villa. Ich vertrete den Rat der Guten Regierung, ich war Rat von 2006 bis 2009. Ich werde Euch über die Gruende unseres  Bemühens, von uns alle, erzählen. Es ist noch nicht meine Aufgabe zu erklären, wo wir 1994 begonnen haben, ich werde ein wenig erzählen wie es nach 1994 begann. Vorher 91, 92, was war der Anlass zum bewaffneten Aufstand? Der Grund war die Vorherrschaft, die Marginalisierung, die Demütigung, die Ungerechtigkeiten und die Normen oder Gesetze der schlechten Regierungen und dier ausbeuterischen Grundbesitzer. Und so war es früher, unsere Eltern und Großeltern, sie wurden nicht beachtet, sie litten und wir hatten kein Land zum bearbeiten, um unsere Kinder den Unterhalt zu gewaehren. Daher begann die zapatistische Bevoelkerung sich zu organisieren und sagten: ´es reicht von so viel emütigung ´. Und dann erhoben sie sich in Waffen, es machte ihnen nichts aus, Naechte lang zu marschieren, noch der Hunger machte ihnen was aus.

 So formierten wir uns und haben gesehen, dass wir, organisiert, vereint, etwas ausrichten koennen und mehr erreichen werden. Nach dieser Erhebung die wir machten, haben wir geschaut, wie es weitergehen soll um unsere autonomen  Autoritaeten in jeder Gemeinde zu formieren. Daher sind wir jetzt hier alle versammelt um zu sprechen und unsere Gedanken auszutauschen wie es war als unsere autonomen Regierungen zu funktionieren begannen. Warum erzaehle ich Euch ein wenig ueber dieses Thema? Weil ich denke, dass wir damals anfingen und weitergingen bis da hin, wo wir jetzt sind. Ueber das Thema, das wir jetzt anschneiden werden, wird der Compañero………….das Wort ergreifen, er wird erklaeren wie wir bis heute in unseren Gemeinden arbeiten und im Rat der Guten Regierung. Das ist alles was ich zu sagen habe, Compañeros   

 Compañeros, so wie der andere Compa gesprochen hat, wird jetzt der Compañero………..versuchen, uns zu erklaeren, denn er war der Gruender unserer autonomen Regierung in unserem Caracol III, dort in La Garrucha, sie waren die, die die ersten Autoritaeten formierten. Jetzt werden sie mit uns austauschen, wie sie arbeiteten, wie es war, wie es begann und wie es bis jetzt ist.

 

*

(….)

Ach ja, ich habe vergessen, etwas zu sagen, ungefaehr ein Monat nach dem Beginn unserer Funktionen, dort, bei einer Organisation die CIOAC [zur PRD gehoerend] heisst, haben sie uns einen Compañero gekidnappt zusammen mit einem LKW, und wir mussten das anzeigen und wir hatten keine Ahnung, wie man eine Anzeige macht. Mitglieder des Rats der Guten Regierung und Gemeinderaete, wir alle mussten unsere Worte einsetzen, ein oder zwei Worte, um diese Anzeige als Gruppe zu machen, jeder gab sein Wort und so formten wir eine Anzeige, aber wir haben es geschafft. Und daher haben wir den Sekretaer gemacht, und wir haben den Koch gemacht, und wir haben den Aufraeumer gemacht, denn wir mussten ja unseren Amtsraum und unseren ganzen Arbeitsbereich aufraeumen, wir hatten niemand im speziellen, der diese Aufgaben ausfuehrte und so machen wir es bis heute.

 

(……)

*

 

 So haben wir gearbeitet und so machten wir es bis 2003, mit der Formierung der Raete der Guten Regierung. Wir kamen zu den Raeten der Guten Regierung, denn in dieser Zone, um es so zu sagen, also, wir wussten nicht ob die Direktion der Gemeindevereinigung eines Tages Autoritaeten und Regierung sein wuerden. Aber 2003, als die Raete der Guten Regierungen gegruendet wurden, entscheiden die Menschen von der Basis und der Verein der Gemeinden, dass diese acht Compañeros, Mitglieder der Direktion der Gemeindevereinigung, Autoritaeten der Junta de Buen Gobierno sein werden. Und diese acht Compañeros sind die, die die Stelle in der Junta de Buen Gobierno uebernehmen, in der ersten Periode der Junta de Buen Gobierno, das war von 2003 bis 2006.

 

So war es damals, gleich, unter den selben Bedingungen, der Rat der Guten Regierung hatte kein passendes Lokal. Einige Tage bevor die Raete der Guten Regierung publik gemacht wurden, bauten die Leute dort, dringend, ein Lokal für den Rat der Guten Regierung, ein Lokal für jede der autonomen Gemeinden, im Zentrum des Caracols. Der Bau erfolgte mit dem Material, das in diesem Augenblick zur Verfügung stand, gebrauchtes Holz, gebrauchtes Wellblech und so begann es, die Bauten wurden in weniger als einer Woche vollendet. So beginnt es, die Amtszimmer sind fertig, es kommt August 2003 und es wird veröffentlicht; nach der Veröffentlichung versammelt sich die Bevölkerung, stolz darauf, eine weitere Instanz der autonomen Regierung gebildet zu haben. Und bei diesem Fest, in einer großen Feier, erfolgt die formelle Gründung der neuen autonomen Regierung, mit der Übergabe ihres Amtsraumes, der mit dem vorhandenen Material errichtet wurde.

 Also wir können sagen, es war viel, aber die Menschen der Basis uebergaben dem Rat der Guten Regierung einen Tisch und zwei Stühle,  das war ihr Material,  und das Lokal, nun ja, ein wenig kleiner als dieser Raum, wo wir jetzt sind, so waren die Konditionen.  Etwas spaeter stiftete dann jemand eine Maschine, eine von den uralten, und damit begann man zu arbeiten. Wir erhielten das Lokal leer und so begannen wir die Initiativen der Arbeiten und wir fingen an, zuerst mit dem Herrichten des Lokals.

 (…..)

*

 

Auch bei der Arbeit, wie Ihr es in der Zone seht, wo wir arbeiten, gibt es unterschiedliche Formen, unterschiedliche Formen in der Kleidung, unterschiedliche Farben, unterschiedliche Religionen, unterschiedliche Formen sich auszudrücken, und auch in der Arbeit wird der Compañero, die Compañera respektiert, ganz egal, wie er/sie ist. Das einzige was uns interessiert ist der Wille zur Arbeit und seine / ihre Fähigkeit, daher ist uns nicht wichtig, wie er sonst ist.

 (….)

 

*

 

(Fortsetzung folgt….)

 

Ich bezeuge das.

 

Aus den Bergen des Südostens von Mexiko

Subcomandante Insurgente Marcos 

Mexico, Februar 2013

 

 

“Poder Caracol”  von Lengualerta/Cuyo, Musik Taxi Gang. Video von Pazyarte, Bilder vom zapatistischen Caracol in Oventik, Chiapas. In der Minute 2:42 werden 2 internationale Compas befragt, was sie gelernt haben. Sie antworten: ´zu teilen´

Zach de La Rocha, Vokalist von Rage Against Machine,  spricht ueber das Bestreben des Kapitals, den Zapatismus zu vernichten (mit einer kleinen Intervention von Naom Chomsky). Zach  war in zapatistischen Gemeinden, wie viele andere, einer mehr, ohne zu prahlen, der zu sein, wer er war und ist. Er verstand es, uns anzusehen,  wir Maenner und Frauen lernten, ihn anzuschauen.  Hintergrundmusik: “People of the Sun”.

 

 

Der Song “Canto a la Rebelión”, der Gruppe SKA-P, mit Text. Dieses Lied ist Teil ihrer neuen Platte “99%”, welche im Maerz 2013 erscheinen wird, ein Geschenk von Marquitos Spoil. Oh, nein, keine Ursache! ¡Órales con el brincolín!

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Uebersetzung: RedMycZ, Christine

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