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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Oct152025

AUFRUF ZU AKTIONSZEITRAUM ANLÄSSLICH DES 30. JAHRESTAGES DER GRÜNDUNG DES CONGRESO NACIONAL INDÍGENA STÄRKEN WIR DEN CONGRESO NACIONAL INDÍGENA ANGESICHTS DES KAPITALISTISCHEN KRIEGES GEGEN DIE MENSCHHEIT UND DIE PUEBLOS

AUFRUF ZU AKTIONSZEITRAUM ANLÄSSLICH DES 30. JAHRESTAGES DER GRÜNDUNG DES CONGRESO NACIONAL INDÍGENA

STÄRKEN WIR DEN CONGRESO NACIONAL INDÍGENA ANGESICHTS DES KAPITALISTISCHEN KRIEGES GEGEN DIE MENSCHHEIT UND DIE PUEBLOS

An die Pueblos von Mexiko und der Welt
An die Menschenrechtsorganisationen und -kollektive
An die Netzwerke des Widerstands und der Rebellion
An die Sexta Nacional e Internacional
An die Unterzeichner:innen der Erklärung für das Leben auf den fünf Kontinenten
An das Widerständige, Würdige und Rebellische Europa

Am 12. Oktober 2026, in einem Jahr, werden 30 Jahre vergangen sein, seit der Indigene Nationalkongress (Congreso Nacional Indígena, CNI) als Zuhause der Pueblos Originarios, die sich in Mexiko gegen den Albtraum namens Kapitalismus wehren, gegründet wurde; 30 Jahre des Träumens von neuen Welten aus einer antikapitalistischen, antirassistischen, antipatriarchalen und antifaschistischen Perspektive; 30 Jahre der Organisation der Verteidigung des Lebens und von Mutter Erde sowie der Territorien, der kulturellen Identität, der Muttersprache, der Autonomie und der unveräußerlichen Rechte unserer Pueblos auf der Grundlage eines zivilen und friedlichen Kampfes.

I

Der CNI wird 30 Jahre lang dem blutigsten Eroberungskrieg widerstanden haben, der jemals gegen unsere Pueblos und gegen die Pueblos der Welt geführt wurde und dessen schrecklichste Ausdrucksform der schmerzhafte Genozid am palästinensischen Pueblo ist, der von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und ihrem Partner, dem zionistischen Staat Israel, verübt wird; er wird 30 Jahre mit einer Regierung, der Regierung der Vierten Transformation (4T), hinter sich haben, die ihre Komplizenschaft mit diesem Krieg verschleiert, indem sie Millionen von Pesos durch zahlreiche Sozialprogramme verteilt und einen Diskurs der Ablehnung des Neoliberalismus führt, ohne ihm jedoch selbst zu entsagen; eine Regierung, die durch verhängnisvolle Figuren wie Adelfo Regino und Hugo Aguilar, die einst den Kampf des CNI und ihrer eigenen Pueblos verraten haben, einen folkloristischen Indigenismus fördert, der sich unsere Fahnen angeeignet hat, ohne die Rechte der Pueblos Originarios vollständig anzuerkennen, denn dieser offizielle Indigenismus ist vielmehr die Stütze von Megaprojekten und einer Politik, die darauf abzielen, uns unser Land, unsere Territorien und unsere Kulturen zu rauben; eine Regierung, die das Staatsgebiet militarisiert und wie zuvor keine andere auf allen Ebenen Verbindungen zur organisierten Kriminalität geknüpft hat, während sie gleichzeitig darauf bedacht ist, die widerständigen Pueblos Originarios einzukreisen, zu bekriegen und auszurotten. Wie diese beiden – und ihre „Berater” –, die ihre Hautfarbe, Herkunft und Geschichte verleugnen, haben auch andere den Namen, die Geschichte und die Identität des CNI zu ihrem eigenen Vorteil genutzt, um Regierungsämter zu erklimmen, Vergnügungsreisen in „Solidarität” zu genießen und sich die Identität des CNI und derjenigen, die Teil von ihm sind, anzueignen.

Dieser kapitalistische Krieg der unaufhörlichen Eroberung drückt sich, wie jeder Krieg, in Opfern aus: Bis zur ersten Hälfte dieses Jahres 2025 zählen in Mexiko laut Angaben des Nationalregisters für Vermisste 121.615 Verschwundene, womit sich die Rate der Vermisstenfälle zwischen 2024 und 2025 verdoppelt hat. Und obwohl die Zahl der vorsätzlichen Morde in diesem Jahr zurückgegangen ist, ist der Durchschnitt mit 59,5 Opfern pro Tag noch immer skandalös hoch. Unser Land durchlebt eine unübersehbare menschliche Tragödie und die genannten Daten lassen sich weitgehend durch den massiven Menschenhandel für vielfältige Zwecke bzw. durch die Hunderten von Jugendlichen erklären, die – gezwungenermaßen oder freiwillig – von den Kartellen des organisierten Verbrechens rekrutiert werden, um irreguläre Armeen zu bilden, die um Territorien, Ortschaften und Routen streiten. Die unaufhaltsame Militarisierung des Staatsgebiets, die Übergabe entscheidender Wirtschaftszweige an das Verteidigungsministerium (SEDENA) und das Marineministerium (SEMAR), die Straffreiheit, die dem Militär trotz seiner nachgewiesenen Beteiligung an so brutalen Verbrechen wie dem Verschwindenlassen der 43 Studenten von Ayotzinapa gewährt wurde, oder die zunehmende Dominanz des organisierten Verbrechens in den wirtschaftlichen Aktivitäten des Landes und in seinen Regierungsstrukturen und Wahlprozessen auf allen Ebenen sowie der massive Drogenhandel in den Gemeinden und Städten zeigen eindrucksvoll, dass Mexiko ein vom Krieg gebeuteltes Land ist.

Trotz wiederholter Ankündigungen der Regierungen der 4T, die das Ende des neoliberalen Zyklus verkündeten und die Verteidigung der Ernährungssouveränität zu einer ihrer zentralen politischen Maßnahmen erklärten, und trotz der jüngsten Verfassungsreformen im Bereich der Rechte der indigenen Bevölkerung und der Bundesprogramme, die seit Jahren Millionen von Pesos in indigene Gemeinden fließen lassen, sind die Katastrophe auf dem mexikanischen Land und die vollständige Zerstörung unserer Ernährungssouveränität aufgrund der von der aktuellen und den vorherigen Regierungen vorangetriebenen Freihandelspolitik nicht zu übersehen, sind die strukturelle Armut sowie der Verlust wesentlicher Rechte der Pueblos Originarios von Mexiko oder die zunehmende Prekarisierung so zentraler Rechte wie Bildung und Gesundheit nicht zu übersehen, während die Bankiers durch die Fortführung der ungerechten neoliberalen makroökonomischen Politik in den letzten Jahren historische Gewinne erzielt haben (wie beispielsweise 288,340 Milliarden Pesos im Jahr 2024, was einen bislang noch nie dagewesenen Rekord darstellt).

Die Tragödie, die sich derzeit auf dem mexikanischen Land abspielt, lässt sich nicht allein durch Dürre und Klimawandel erklären. Damit wird lediglich ein Diskurs der Simulation fortgeführt, aber das erklärt nicht, dass die Lebensmittelproduktion in Mexiko seit 2022 stark rückläufig ist, dass die Maisproduktion im Jahr 2024 mit 23,3 Millionen Tonnen die niedrigste der letzten zehn Jahre war und dass sie 2025 höchstwahrscheinlich auf 21,7 Millionen Tonnen sinken wird. Im Gegensatz dazu werden die Maisimporte in diesem Jahr einen Rekordwert von 25,8 Millionen Tonnen erreichen, und während kleinbäuerliche Ökonomien und die Nahrungsmittelproduktion zur Deckung unseres Bedarfs zusammenbrechen, steigen die Exporte von Tequila, Bier, Beeren, Avocados und anderen Produkten, die von großen transnationalen Agrarunternehmen stammen oder aufgekauft werden, weiter an.

Im Falle der Pueblos Originarios und Kleinbäuer:innen zeigt sich die neoliberale Kontinuität auch durch: 1) die Beibehaltung des Rechtsrahmens in Agrarfragen, der aus der Gegenreform zu Artikel 27 der Verfassung von 1992 hervorgegangen ist und unverändert, wenn nicht sogar noch vertieft, fortbesteht; 2) die Verabschiedung der Verfassungsreform in Bezug auf indigene Angelegenheiten vor einem Jahr, in der die Anerkennung des Territoriums und der Territorialrechte unserer Pueblos völlig außer Acht gelassen wurde; 3) die radikale Neuordnung des Staatsgebiets, seiner Bevölkerung, Migrationsströme, Grenzen und Regionen auf der Grundlage bestimmter Megaprojekte, die den Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika und großer multinationaler Konzerne dienen, z. B. der Maya-Zug (Tren Maya), der interozeanische Korridor (Corredor Interoceánico) Istmo de Tehuantepec und das Integrale Projekt Morelos (Proyecto Integral Morelos); oder durch zahlreiche regionale Raumordnungsprogramme und Projekte zur Rohstoffgewinnung oder zum Transport von Kohlenwasserstoffen; 4) das United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA), das am 1. Juli 2020 in Kraft getreten ist und eine der solidesten Grundlagen des Neoliberalismus in unserem Land darstellt, wodurch der Import von gentechnisch veränderten Organismen und die externe Kontrolle der mexikanischen, hauptsächlich kleinbäuerlichen Agrarproduktion intensiviert werden.

Besondere Erwähnung verdienen die zunehmende Privatisierung und das Horten von Wasser in ganz Mexiko zugunsten transnationaler Konzerne durch die Konsolidierung des Konzessionssystems, das aus der Reform gegen die Verfassung von 1992 und dem daraus resultierenden Nationalen Wassergesetz hervorgegangen ist, wodurch die Zahl der Wasserkonzessionen von damals 600 auf heute mehr als 500.000 gestiegen ist; dabei kontrollieren etwas mehr als 3.000 Konzessionäre mehr als ein Fünftel des konzessionierten Wassers, und 373 Konzessionäre für Wasser für landwirtschaftliche Zwecke (01,1 % der Gesamtzahl) konzentrieren 38,3 % des für diesen Zweck bestimmten Wassers. Die jüngste Initiative für ein Allgemeines Nationales Wassergesetz, das die 4T parallel zum aktuellen Nationalen Wassergesetz in Kraft setzen will und mit dem das Menschenrecht auf Wasser von dessen Verwaltung getrennt wird, wird nichts anderes bewirken, als die Monopolisierung des Wassers in wenigen Händen zu festigen.

Inmitten dieses unaufhaltsamen kapitalistischen Eroberungskrieges, inmitten der größten Zerstörung des Planeten, die es je gegeben hat, wird der CNI bald den 30. Jahrestag seines Bestehens und seines Widerstands begehen.

II

Der CNI wurde zwischen dem 9. und 12. Oktober 1996 unter der symbolträchtigen Anwesenheit von Comandanta Ramona, Delegierte des Comité Clandestino Revolucionario Indígena – Comandancia General del Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN) [Klandestines Revolutionäres Indigenes Komitee – Generalkommandantur der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung], und unter Beteiligung von mehr als 3.000 Delegierten aus ganz Mexiko gegründet. Zum ersten Mal konnten wir, die Pueblos Originarios, zusammenkommen und uns kennenlernen, um von einem eigenen Organisationsraum zu träumen, dem CNI, nach den sieben Prinzipien des „Mandar Obedeciendo“ [Gehorchendes Regieren]. Der CNI entstand in direkter Nachfolge des Foro Nacional Indígena [Nationales Indigenes Forum], das von der EZLN einberufen worden war und im Januar desselben Jahres in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, stattgefunden hatte, nur wenige Wochen, bevor die Staatsregierung, die Regierung des Bundesstaates Chiapas und Vertreter:innen der Legislative aller politischen Parteien die Abkommen von San Andrés unterzeichneten mit dem Ziel, die Rechte und die Kultur der indigenen Bevölkerung erstmals in der Bundesverfassung anzuerkennen, wozu es jedoch nie kam.

Seit seiner Gründung begleitete der CNI verschiedene Initiativen der EZLN, deren Ziel es war, die Aufnahme der Abkommen von San Andrés in die Bundesverfassung zu fordern, um einige Grundrechte unserer Pueblos anzuerkennen. Diese Initiativen gipfelten in der Marcha del Color de la Tierra [Marsch der Farbe der Erde] zwischen März und April 2001 und dem Dritten Nationalen Indigenen Kongress in der Purépecha-Gemeinde Nurío, der bis dato repräsentativsten indigenen Versammlung des Landes. Letztendlich wurden die Abkommen von San Andrés von den politischen Parteien verraten, die die Indígena-Reform vom 28. April desselben Jahres aushandelten, sowie von den mexikanischen Staatsgewalten, die nicht zögerten, diese zu bestätigen, wobei sie alle den Interessen der Militärführung und der Unternehmensverbände unterworfen waren, die stets gegen auch nur die geringste Anerkennung der Rechte der indigenen Bevölkerung sind, insbesondere wenn es um die Länder und Territorien unserer Pueblos geht.

So kam es, dass der CNI von der Forderung nach Anerkennung der Rechte zur Ausübung dieser Rechte durch Tatsachen überging.

Die Veröffentlichung der Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald durch die EZLN im Jahr 2005, in der zur Bildung einer antikapitalistischen und linken politischen Kraft aufgerufen wurde, um eine andere Form der Politik und ein landesweites und linkes Kampfprogramm aufzubauen, veranlasste den CNI, diese Erklärung zu unterzeichnen und eine klar antikapitalistische Position einzunehmen, was während seines vierten Kongresses im Mai 2006 in der Ñahñu-Gemeinde San Pedro Atlapulco stattfand, an dem fast tausend Delegierte aus 25 Bundesstaaten des Landes teilnahmen, die nicht zögerten, sich als antikapitalistisch zu bekennen, denn uns ist klar, dass der Krieg, den wir in den Gemeinden Mexikos erleben, von Unternehmen, Regierungen und kriminellen Kartellen im Dienste eines globalen Systems namens Kapitalismus geführt wird.

Im Jahr 2016 beschloss der CNI die Gründung eines Indigenen Regierungsrates (Concejo Indígena de Gobierno, CIG), der eine indigene Frau, Ma. de Jesús Patricio, zu seiner Sprecherin ernannte und sie als Kandidatin für die Präsidentschaft der Republik vorschlug. Mit diesem Vorschlag wurden keine Wahlzwecke verfolgt, sondern dieser Raum sollte genutzt werden, um die Probleme und Forderungen der Pueblos Originarios angesichts des durch den kapitalistischen Krieg ausgelösten Sturms wieder auf die politische Agenda Mexikos zu setzen, wie es bereits 1994 geschehen war. Der Vorschlag des CIG zielte darauf ab, die Pueblos Originarios in der mexikanischen und internationalen Gesellschaft wieder sichtbar zu machen, und mit dieser Initiative konnten die Pueblos Originarios sowie die indigenen Frauen des Landes ihre antikapitalistischen und, wie noch nie zuvor, antipatriarchalen Kämpfe vorantreiben.

Im Laufe dieser Jahre war die Begleitung und Solidarität von Tausenden von Menschen in Mexiko und der ganzen Welt ebenso wichtig wie die Präsenz unserer Pueblos: von Arbeiter:innen, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Intellektuellen, Akademiker:innen, Organisationen und Kollektiven, die unserem Raum und unseren Vorschlägen ihre selbstlose und ehrliche Unterstützung gewährt haben, im Gegensatz zu den Versuchen der Kooptierung und Vernichtung durch die schlechten Regierungen, die immer im Dienste der Großkapitalisten stehen. Diese solidarische Haltung auf der ganzen Welt hat den Kampf des CNI ermutigt und bestärkt und ihn in seiner Überzeugung bestätigt, dass der Kampf für die Freiheit und das Leben keine Frage von Hautfarbe, Geschlecht oder Herkunft ist, sondern eine Frage der Menschlichkeit.

So wie wir von so vielen Seiten Großzügigkeit erfahren haben, haben wir auch versucht, Solidarität zu zeigen, und insbesondere haben wir den Schmerz Tausender Menschen, die als hauptsächliche Opfer des kapitalistischen Krieges in Palästina, Mexiko und in allen Teilen der Welt geliebte Menschen verloren haben, in unseren Herzen und in unserer Erinnerung bewahrt. Jeden Tag lernen wir von der Würde und dem Mut, den uns die Kollektive der suchenden Mütter, Väter und Familien lehren, ebenso wie wir von den Müttern und Vätern der 43 Studenten aus Ayotzinapa lernen.

Wir sind also der Indigene Nationalkongress. Wir sind jung. Als CNI werden wir gerade einmal 30 Jahre alt, aber als Indígenas blicken wir auf mehr als 500 Jahre Widerstand und Rebellion zurück. Wir sind nicht Gegenstand von Almosen und Mitleid. Wir sind ein Weg und die, die ihn gehen.

III

Angesichts des brutalen kapitalistischen Eroberungskrieges, der unsere Pueblos mit immer größerer Gewalt ausbeutet und zerstört, sind wir der Ansicht, dass sich der CNI als Netzwerk stärken muss, das es den Pueblos Originarios ermöglicht, sich gegen die Ausbeutung zu wehren und das zu verteidigen, was uns heilig ist und uns als Pueblos und als Menschheit Sinn gibt: das Leben, Mutter Erde, unsere Territorien, unsere Kulturen und unsere Autonomie.

In Übereinstimmung mit dem Vorstehenden rufen wir die indigenen Pueblos, Nationen, Stämme, Gemeinschaften, Nachbarschaften und Organisationen sowie die Menschen, Organisationen und Kollektive in Mexiko und der ganzen Welt, die unseren Kampf begleitet haben, auf zum:

AKTIONSZEITRAUM ANLÄSSLICH DES 30. JAHRESTAGES DER GRÜNDUNG DES CONGRESO NACIONAL INDÍGENA MIT DEM ZIEL, DIESEN ANGESICHTS DES KAPITALISTISCHEN KRIEGES GEGEN DIE MENSCHHEIT UND DIE PUEBLOS ORIGINARIOS ZU STÄRKEN

Dieser Aktionszeitraum beginnt heute und endet rund um den 12. Oktober 2026 mit einer Nationalversammlung, die den Weg des CNI für die nächsten Jahre festlegen wird, ausgehend von all dem, was ihn zum Zuhause der Pueblos Originarios gemacht hat, die sich in Mexiko gegen den Albtraum namens Kapitalismus wehren:

  • Der CNI ist ein Netzwerk, in dem indigene Pueblos, Nationen, Stämme, Gemeinschaften, Stadtviertel und Organisationen mit ihren spezifischen Forderungen und Bestrebungen zusammenkommen, jedoch unter dem allgemeinen Rahmen des Profils des CNI und unter den sieben zapatistischen Prinzipien des „gehorchenden Regierens“, wobei die Generalversammlung die höchste Autorität ist und das Organisationsmotto lautet: Gemeinsam sind wir eine Versammlung, getrennt sind wir ein Netzwerk. In diesem Sinne ist der CNI keine Organisation von Frauen, Jugendlichen, Kindern oder älteren Menschen, sondern ein Raum für die Pueblos Originarios im Widerstand.
  • Das Sprecheramt des CNI liegt in seiner Generalversammlung und zwischen den einzelnen Sitzungen bei der zu diesem Zweck eingerichteten Kommission. Folglich kann keiner seiner Teile im Namen des Ganzen sprechen, sich äußern oder Stellung nehmen und keiner seiner Teile kann ihn oder die kulturelle, historische und kämpferische Identität der Pueblos Originarios, aus denen er sich zusammensetzt, ersetzen. Der CNI ist der Raum, in dem diejenigen, die an ihm beteiligt sind, gemeinsame Vereinbarungen und Aktionen ausarbeiten.
  • Der Aktionsbereich des CNI ist das Territorium der Vereinigten Mexikanischen Staaten, er kann und muss sich aber auch mit anderen Kämpfen und Bewegungen von Pueblos Originarios weltweit verbinden.
  • Der CNI strebt keine Regierungsämter an, unabhängig davon, ob diese gut, schlecht oder mittelmäßig erscheinen, und ist auch keine gewinnorientierte Vereinigung, da seine Einnahmen aus Spenden und Unterstützungen stammen, die ausschließlich für seine Mobilisierungen als solche und für seine Funktionsweise verwendet werden.
  • Der Kampf des CNI hat in diesen 30 Jahren bestätigt, dass wir eine eigene Stimme, Geschichte, Berufung und Bestimmung haben. Wir haben dafür gekämpft, unabhängig vom Staat und den verschiedenen staatlichen, bundesstaatlichen und lokalen Regierungen zu bleiben, unabhängig von der politischen, ideologischen, religiösen und geschlechtlichen Zugehörigkeit der Regierungsmitglieder. Wir sind nicht von Anführern oder Sprechern abhängig. Die indigenen Pueblos, Nationen, Stämme, Stadtviertel und Organisationen des CNI sind das, was wir sind. Unser Weg ist kollektiv, nicht individuell, und hängt nicht von parteipolitischen oder religiösen Agenden ab.

Schwestern und Brüder:

Unsere Forderungen sind dieselben wie vor 30 Jahren: Respekt für Mutter Erde und das Leben, Respekt für unsere Territorien, Respekt für unsere Kultur und unsere soziale Organisation, Respekt für unsere Muttersprache, Respekt für unsere Identität und unsere Selbstverwaltungen. Auch wenn wir das Fundament dessen sind, was als „mexikanische Nation“ bezeichnet wird, haben die verschiedenen Regierungen ihre Politik der Verdrängung, Enteignung, Entwendung, Unterdrückung, Ausbeutung, Verachtung und des Rassismus durch alle legalen und illegalen Mittel fortgesetzt, die das System eingesetzt hat und einsetzen wird, bis es sein Ziel erreicht hat, uns auszulöschen.

Deshalb bleiben wir im Widerstand und in der Rebellion. Wir widersetzen uns den Versuchen der Vernichtung oder „Zivilisierung” durch das Großkapital und seine Regierungen. Mit unserer Rebellion schaffen wir unsere eigenen Formen des Lebens und der sozialen Organisation, die sich aus unserer eigenen Geschichte speisen und unseren Territorien und kulturellen Ausdrucksformen entsprechen. Die Geschichte des vergangenen und gegenwärtigen Kampfes ist unsere Nahrung, und als CNI, als Ganzes und als Teile, aus denen wir bestehen, werden wir nicht aufgeben, sind wir nicht käuflich und werden wir nicht nachgeben, wenn es darum geht, unsere Pflicht als Hüter von Mutter Erde zu erfüllen.

Die Welt, die wir wollen, ist für alle da, nicht nur für einige wenige. Eine Welt, in der Reichtum an der Vielfalt gemessen wird, die in Respekt, Unterstützung und Solidarität füreinander zusammenlebt. Eine Welt mit allen Farben, Geschlechtern, Lebensweisen und Kalendern.

Wir, die wir heute Teil der Reihen des CNI sind, mögen durch Krankheit, Unterdrückung, Gefängnis oder Tod fallen, aber es wird immer Indigene geben, die bereit sind, den Kampf für die Schaffung einer besseren, gerechteren und menschlicheren Welt fortzusetzen, und zwar auf die einzige Weise, die möglich ist, nämlich mit all jenen von unten, die heute Widerstand leisten und rebellieren.

WIR WIEDERHOLEN DIESEN AUFRUF AN ALLE, DIE KOLLEKTIV ODER INDIVIDUELL TEIL DES CNI SIND ODER SEINEN WEG, AUCH ALS BEOBACHTER:INNEN, BEGLEITET HABEN, UND RUFEN ZU EINEM AKTIONSZEITRAUM ANLÄSSLICH DES 30. JAHRESTAGES DER GRÜNDUNG DES CONGRESO NACIONAL INDÍGENA MITTELS AKTIONEN, TREFFEN, FOREN, KONFERENZEN UND KULTURELLEN AKTIVITÄTEN ALLER ART AUF, DIE VOM 12. OKTOBER DIESES JAHRES BIS ZUM 12. OKTOBER DES JAHRES 2026 STATTFINDEN SOLLEN MIT DEM ZIEL, DEN KAMPF DES WIDERSTANDS UND DER REBELLION SOWIE DIE ORGANISATION DES CNI VON DER LOKALEN BIS ZUR NATIONALEN UND INTERNATIONALEN EBENE GEGEN DIESEN STURM NAMENS KAPITALISMUS UND ZUR VERTEIDIGUNG DES LEBENS ZU STÄRKEN.

HOCHACHTUNGSVOLL

  1. OKTOBER 2025

FÜR DIE VOLLSTÄNDIGE REKONSTITUTION UNSERER PUEBLOS – POR LA RECONSTITUCIÓN INTEGRAL DE NUESTROS PUEBLOS
NIE WIEDER EIN MEXIKO OHNE UNS – NUNCA MAS UN MÉXICO SIN NOSOTROS

CONGRESO NACIONAL INDÍGENA (CNI)
EJÉRCITO ZAPATISTA DE LIBERACIÓN NACIONAL (EZLN)

 

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