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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Oct182016

Damit die Erde in ihren Zentren erbebe

Damit die Erde in ihren Zentren erbebe*

An die Völker der Welt.

An die Freien Medien.

An die Sexta Nacional und Internacional.

Versammelt und einberufen im Gedenken an den 20. Jahrestag der Gründung des Congreso Nacional Indígena und den lebendigen Widerstand der Pueblos, naciones, tribus originarios (1) dieses Landes Mexiko – in den Sprachen amuzgo, binni-zaá, chinanteco, chol, chontal de Oaxaca, coca, náyeri, cuicateco, kumiai, lacandón, matlazinca, maya, mayo, mazahua, mazateco, mixe, mixteco, nahua, ñahñu, ñathô, popoluca, purépecha, rarámuri, tlapaneco, tojolabal, totonaco, triqui, tzeltal, tsotsil, wixárika, yaqui, zoque, chontal de Tabasco und in den Sprachen der Hermanos (2) aymara, catalán, mam, nasa, quiché und tacaná – sagen wir mit Festigkeit: Unser Kampf ist von unten und links; wir sind Antikapitalisten. Und es ist die Zeit der Pueblos gekommen, um dieses Land mit dem uralten Herzschlag unserer Madre tierra (3) zum Vibrieren zu bringen.

So versammelten wir uns auf dem Fünften Congreso Nacional Indígena – der vom 9. Oktober bis zum 14. Oktober 2016 im CIDECI-UNITIERRA in Chiapas stattfand – um das Leben zu feiern. Dort gaben wir uns erneut Rechenschaft ab über die Verschärfung des Raubes und der Repression, die seit 524 Jahren niemals innegehalten haben – seitdem die Mächtigen einen Krieg begannen, mit dem Ziel, diejenigen auszulöschen, die von der Erde sind, die wir sind.
Wir haben als deren Kinder ihre Zerstörung und Tod – zum Wohl und Nutzen des kapitalistischen Strebens, das kein Ende kennt außer der Selbstzerstörung – nicht zugelassen.
Der Widerstand, um im Aufbau von Leben weiter fortzufahren, wird am heutigen Tage zu Wort, Lehre und Übereinkunft.

In unseren Pueblos schaffen wir uns in den Widerständen tagtäglich selbst, um den Sturm und die kapitalistische Offensive aufzuhalten, die nicht aufhört, sondern jeden Tag aggressiver wird. Sie hat sich zu einer zivilisatorischen Bedrohung gewandelt – nicht nur gegen die Pueblos indígenas und campesinos (4) sondern auch gegen die Pueblos in der Stadt, die ebenfalls würdige und rebellische Formen schaffen müssen, um nicht ermordet, beraubt, vergiftet, krank gemacht, versklavt, entführt, verschwunden gemacht zu werden. In unseren Asambleas, den Vollversammlungen der Gemeinden, haben wir seit undenkbaren Zeiten unser Leben bestimmt, praktiziert und geschaffen.
Die Aufrechterhaltung unserer Organisationsformen und die Verteidigung unseres kollektiven Lebens sind einzig nur möglich in der Rebellion gegen die schlechten Regierungen, gegen ihre Unternehmen und ihre organisierte Kriminalität.

Wir zeigen an:

1. Pueblo Coca, Jalisco: Der Unternehmer Guillermo Moreno Ibarra drang in 12 Hektar Wald eines Ortes, der bekannt ist unter dem Namen El Pandillo, ein. In Zusammenarbeit mit den Agrar-Institutionen werden diejenigen, die kämpfen, kriminalisiert. Zehn Mitglieder der Gemeinde wurden zu vier Jahren verurteilt. Die schlechte Regierung fällt auf die Insel Mezcala – heiliges Land der Gemeinschaften – ein. Gleichzeitig erkennt sie innerhalb der staatlichen indigenen Gesetzgebung den Pueblo Coca nicht an; das Ziel ist, ihn aus der Geschichte zu tilgen.
2. Die Pueblos Otomí Ñhañu, Ñathö, Hui hú und Matlatzinca der Bundesstaaten México und Michoacán werden angegriffen durch die erzwungenen Mega-Bau-Projekte der privaten Autobahn Toluca – Naucalpan und des Interurbano-Zugs. Häuser und heilige Orte werden zerstört, Seelen gekauft, Asambleas der Gemeinden in Polizei-Präsenz durchgeführt; überdies gibt es betrügerische Abstimmungen durch Gemeindemitglieder, die die Stimme des ganzen Dorfes verfälschen. Privatisierung von Wasser und Land findet am Vulkan Xinantécatl, bekannt unter dem Namen Nevado de Toluca, statt. Dem Gebiet nahmen die schlechten Regierungen den Naturschutz-Status, den sie selbst verliehen hatten, um es Touristik-Unternehmen zu übertragen. Man weiß, hinter all diesen Projekten steckt das Interesse, Wasser und Leben der Region zu rauben. Im Gebiet von Michoacán wird dem Pueblo Otomí seine Identität negiert, indem den Indigenen – durch eine in das Gebiet eingedrungene Gendarmen-Gruppe, die die Berge hütet – verboten wird, dort hinauf zu steigen und Holz zu schlagen.
3. Den Pueblos originarios, die in Mexiko Stadt leben, wird das Land, das sie sich eroberten, um arbeitend ihren Lebensunterhalt zu verdienen, geraubt. Ihre Waren und Güter werden gestohlen und Polizeikräfte eingesetzt. Sie werden verachtet und unterdrückt, weil sie ihre Kleidung tragen und ihre Sprachen sprechen. Sie werden kriminalisiert, indem man sie beschuldigt, Drogen zu verkaufen.
4. In das Gebiet des Pueblo Chontal in Oaxaca dringen konzessionierte Bergbau-Unternehmen ein und schleifen die kommunalen Ländereien. Davon betroffen sind fünf Gemeinden, mit ihren Leuten und Naturressourcen.
5. Dem Pueblo Maya, Halbinsel Campeche, Yucatán, Quintana Roo wird Land geraubt durch die Aussaat von Gen-Soja und Afrikanischer Palme, durch Vergiftung der Wasserreservoire durch landwirtschaftliche Chemikalien, durch den Bau von Windkraft- und Solar-Anlagen, die Entwicklung von Öko-Tourismus- und Immobilien-Projekten. Sie befinden sich ebenso im Widerstand gegen die hohen Elektrizitätsgebühren, was Bedrängnisse und Haftbefehle einbrachte. In Calakmul, Campeche wurden fünf Gemeinden durch die Errichtung von Naturschutzgebieten, Zahlung von Umweltabgaben und CO2-Sequestrierung beraubt. In Candelaria, Campeche geht der Kampf um die Sicherung des Landbesitzes. In den drei Bundesstaaten gibt es eine starke Kriminalisierung derjenigen, die Land und Natur-Ressourcen verteidigen.
6. Dem Pueblo Maya in Chiapas – Tsotsile, Tzeltale, Tojolabale, Chole und Lacandonen –werden weiterhin seine Gebiete durch die Privatisierung der Naturressourcen geraubt. Denjenigen, die das Residenz-Recht auf ihrem Land verteidigen, hat das Einknastung und Ermordung gebracht, und eine ständige Diskriminierung und Repression, wenn sie sich verteidigen und sich organisieren, um ihren Aufbau der Autonomie weiter fortzusetzen. Die Zahl der Menschenrechtsverletzungen durch Polizeikräfte steigt an. Es gibt Fragmentierung-und Spaltungskampagnen innerhalb der Organisationen, wie auch die Ermordung der Compañeros in San Sebastián Bachajón; Compañeros, die ihr Land und die Naturressourcen verteidigt haben. Die schlechten Regierungen versuchen weiterhin, die Organisierung der Gemeinden der Unterstützungsbasis des EZLN zu zerstören und die Hoffnung, die von ihnen ausstrahlt – ein Licht, das sich der ganzen Welt darbietet – zu verdecken.
7. Der Pueblo Mazateco in Oaxaca wird heimgesucht durch Privateigentum, in dem Land und Kultur für den Tourismus ausgebeutet werden. Wie die Ernennung von Huautla de Jiménez zum „Magischen Dorf“, um den Raub und die Kommerzialisierung von tradiertem Wissen zu legalisieren. Das Ganze wird begleitet von Bergbau-Konzessionen und Untersuchungen der dort vorhandenen Grotten durch ausländische Höhlenforscher. In der Region nehmen Frauenmorde und Vergewaltigungen zu – immer mit der verdeckten Komplizenschaft der schlechten Regierungen.
8. Die Pueblos Nahua und Totonaca in Veracruz und Puebla sind konfrontiert mit Schadstoffen in der Luft, die unseren Gemeinschaften Krankheiten verursachen. Es gibt Untersuchung wie auch Ausbeutung von Bergbau und fossilen Brennstoffen via der Fracking-Methode. Acht Fluss-Gebiete sind durch neue Projekte, die die Flüsse vergiften, gefährdet.
9. Die Pueblos Nahua und Popoluca im Süden von Veracruz bieten der Belagerung durch die organisierte Kriminalität die Stirn. Sie erleiden durch die drohenden Bergbau-Projekte, Windenergie-Parks und vor allem durch die Ausbeutung von fossilen Brennstoffen durch Fracking, die Gefahren ihrer territorialen Zerstörung und ihres Verschwindens als Pueblos.
10. Der Pueblo Nahua in den Bundesstaaten Puebla, Tlaxcala, Veracruz, Morelos, México, Jalisco, Guerrero, Michoacán, San Luis Potosí und Mexiko Stadt steht im ständigen Kampf, das Fortschreiten des so genannten „Gesamtprojekts Morelos“, welches Gas-Pipelines, Aquädukte und Wärmekraftwerke umfasst, aufzuhalten. Die schlechten Regierungen versuchen, das kommunitäre Radio von Amiltzingo in Morelos zu rauben, da sie den Widerstand und die Kommunikation der Pueblos stoppen möchten. Der Bau des neuen Flughafens von Mexiko Stadt und die ergänzenden Arbeiten bedrohen das Land um den See von Texcoco und der Cuenca del Valle de México – hauptsächlich Atenco, Texcoco und Chimalhuacán. Währenddessen bietet der Pueblo Nahua in Michoacán der Plünderung von Naturressourcen und Mineralien durch die Sicarios, die Auftragskiller – in Begleitung von Polizei oder Armee – und der Militarisierung und Paramilitarisierung seiner Gebiete die Stirn. Die Versuche diesen Krieg zu stoppen, haben die Ermordung, Verfolgung, Verhaftung und Bedrohung von kommunalen Führungsleuten gekostet.
11. Der Pueblo Zoque in Oaxaca und in Chiapas ist in der Region von Chimalapas mit Bergbau-Konzessionen und angeblichen privaten Besitz von kommunalem Land, auch mit drei Wasserkraftwerken und dem Fracking von fossilen Brennstoffen konfrontiert. Es gibt dort Viehzucht und als deren Konsequenz die exzessive Abholzung der Wälder für Viehweiden; auch werden genetisch veränderte Samen angebaut. Unterdessen gibt es Zoques, die als Migranten innerhalb der verschiedenen Bundesstaaten des Landes, ihre kollektive Organisierung wieder errichten.
12. Der Pueblo Amuzgo in Guerrero ist mit dem Raub des Wassers aus dem San Pedro-Fluss konfrontiert; Wasser, das für Wohnsiedlungen und für die Versorgung der Stadt Ometepec verbraucht wird. Sein kommunitäres Radio ist Objekt ständiger Verfolgung und Drohung.
13. Der Pueblo Rarámuri in Chihuahua erleidet den Verlust von Anbaugebieten durch den Bau von Straßen, den Flughafen in Creel und durch die Gas-Pipeline, die von den USA bis Chihuahua verläuft, auch durch japanische Bergbau-Unternehmen, Staudämme und Tourismus.
14. Der Pueblo Wixárika in den Bundesstaaten Jalisco, Nayarit und Durango bietet der Zerstörung und Privatisierung seiner heiligen Orte die Stirn; Orte, von denen alle seine sozialen, politischen, familiären Netze bestimmt werden. Er ist konfrontiert mit dem Raub seines kommunalen Lands zu Gunsten von Kaziken, die von den nicht definierten Gebietsgrenzen innerhalb der einzelnen Bundesstaaten und den durch die schlechten Regierungen erzeugten Spaltungskampagnen profitieren.
15. Der Pueblo Kumiai in Baja California setzt seinen Kampf für die Wiederherstellung seiner traditionellen Gebiete, gegen den Eingriff von Privatpersonen, die Privatisierung seiner heiligen Orte und dem Eindringen von Gas-Pipelines und Autobahnen fort.
16. Dem Pueblo Purépecha in Michoacán stellt sich das Problem der Entwaldung, herbei geführt durch die Komplizenschaft zwischen schlechten Regierungen und den Gruppen der Narco-Paramilitärs, die Wälder und Holz plündern. Die Organisierung der Gemeinden von unten wird für diese zu einem Hindernis.
17. Im Pueblo Triqui in Oaxaca schüren politische Parteien, Bergbau-Unternehmen, Paramilitärs und schlechte Regierungen die Desintegration des kommunitären Gefüges, um somit die Naturressourcen plündern zu können.
18. Dem Pueblo Chinanteco in Oaxaca werden seine kommunitären Organisationsformen durch Landaufteilungen, Auferlegung von Umweltabgaben, CO2-Sequestrierung und durch den Öko-Tourismus zerstört. Die Planung einer vierspurigen Autobahn durchquert sein Gebiet und zerteilt es. Für die Flüsse Cajono und Usila haben die schlechten Regierungen drei Staudämme projektiert, die die Pueblos Chinanteco und Zapoteco schädigen werden. Es gibt Bergbau-Konzessionen und Erdöl-Probebohrungen.
19. Der Pueblo Náyeri in Nayerit stellt sich gegen die Invasion und Zerstörung seiner heiligen Gebiete durch das Wasserkraftwerk-Projekt Las Cruces, an dem Ort namens Muxa Tena am San Pedro-Fluss.
20. Der Pueblo Yaqui hält seinen gerechten Kampf gegen die Gas-Pipeline, die sein Gebiet durchkreuzen wird, aufrecht. Er verteidigt das Wasser des Flusses Yaqui, das laut der Entscheidung der schlechten Regierungen nach Hermosilla in Sonora transportiert wird – gegen alle Gerichtsurteile und internationale Eingaben, die die Legalität und Legitimität (des Kampfs) demonstrieren. Die schlechten Regierungen profitieren dabei von der Kriminalisierung und Bedrängung der Autoritäten und Sprecher der Yaquis.
21. Die Pueblos Binizzá und Ikoot äußern und organisieren sich, um das Fortschreiten der Projekte der Windenergie-Parks, des Bergbaus, der Wasserkraftwerke, Stauseen und Gas-Pipelines – besonders in der so genannten „Speziellen ökonomischen Zone des Istmo de Tehuantepec“ – aufzuhalten. Sie wenden sich gegen Infrastruktur-Projekte, die Gebiete und Autonomie der Pueblos des Istmo de Tehuantepec bedrohen. Die Pueblos werden als „Umwelt-Talibane“ und „Talibane des indigenen Rechts“ bezeichnet – wie die Asociación Mexicana de Energía sich bezüglich der Asamblea (der Vollversammlung) des Pueblo Juchiteco äußerte.
22. Der Pueblo Mixteco in Oaxaca erleidet den Raub seines Agrarlands, seine usos y costumbres (5) werden damit verletzt und mittels Drohung, Tod, Verhaftung wird versucht, die Nicht-Einverstandenen zum Schweigen zu bringen. Paramilitärische bewaffnete Gruppen werden durch die schlechten Regierungen gefördert, wie es in San Juan Mixtepec der Fall ist.
23. Die Pueblos Mixteco, Tlapaneco und Nahua in den Bergen und an der Küste Guerreros stellen sich Mega-Bergbau-Projekten, die sich um die Gebiete der Pueblos originarios streiten, entgegen. Diese werden vom Drogenhandel und seinen Paramilitärs und den schlechten Regierungen unterstützt.
24. Die mexikanische Regierung setzt ihre Lügen weiter fort und versucht weiterhin, ihren Verwesungsprozess und ihre absolute Verantwortlichkeit für das gewalttätige Verschwinden lassen der 43 Studenten der Escuela Normal Rural Raúl Isidro Burgos in Ayotzinapa, in Guerrero zu verbergen.
25. Der Staat setzt weiterhin die Freiheitsberaubung der Compañeros Pedro Sánchez Berriozábal, Rómulo Arias Míreles, Teófilo Pérez González, Dominga Gonzáles Martínez, Lorenzo Sánchez Berriozábal, Marco Antonio Pérez González aus der Nahua-Gemeinde San Pedro Tlanixco im Bundesstaat México fort. Weiterhin raubt sie dem Compañero zapoteco Álvaro Sebastián aus der Region Lochixa, den Compañeros Emilio Jiménez Gómez und Esteban Gómez Jiménez aus der Gemeinde Bachajón in Chiapas, dem Compañero Pablo López Álvarez ihre Freiheit. Sie hält die Compañeros Raúl Gatica García und Juan Nicolas López des Consejo Indígena y Popular de Oaxaca Ricardo Flores Magón weiterhin im Exil. Jüngst fällte ein Richter ein Urteil von 33 Jahren Freiheitsentzug gegen den Compañero Luis Fernando Sotelo, weil er das Lebend-wieder-Auftauchen der 43 verschwunden gemachten Studenten von Ayotzinapa fordert. Der Staat setzt weiterhin die Freiheitsberaubung der Compañeros Samuel Ramírez Gálvez, Gonzalo Molina González und Arturo Campos Herrera der Coordinadora Regional de Autoridades Comunitarias-PC fort. Ebenso hält er hunderte von Indigenen und Nicht-Indigenen im ganzen Land gefangen, weil sie ihre Gebiete verteidigen und Gerechtigkeit fordern.
26. Dem Pueblo Mayo wird sein von den Vorfahren herrührendes Land durch Straßenbau-Projekte, die Topolobampo mit dem US-amerikanischen Bundesstaat Texas verbinden sollen, bedroht. Gleichzeitig zeigen sich ehrgeizige Tourismus-Projekte in der Barranca del Cobre.
27. Die Nación Dakota sieht ihr heiliges Gebiet von Erdgas- und Erdöl-Pipelines heimgesucht und zerstört, deshalb haben sie einen permanenten Blockade-und Beobachtungsposten eingerichtet, um das zu schützen, was das ihrige ist.

Wegen alldem vorherig Geäußerten, wiederholen wir, dass das Bewahren von Leben und Würde, das heißt, der Widerstand und die Rebellion von unten und von links, unsere Verpflichtung ist, auf die wir nur in kollektiver Form antworten können. Nun, die Rebellion bauen wir aus unseren kleinen Dorf-Versammlungen heraus auf, die sich vereinigen in den großen Asambleas der Gemeinden, der Ejidos (6), der Räte der Guten Regierungen und in Vereinbarungen der Pueblos, die wir uns unter einer Identität zusammen tun. Im Austausch, Lernen und Aufbauen derer, die wir den Congreso Nacional Indígena bilden, sehen und fühlen wir uns in unseren Schmerzen, unserer Unzufriedenheit und in unseren tradierten Grundlagen.

Um das zu verteidigen, was wir sind, haben sich unser Gehen, unser Lernen in der Stärkung der kollektiven Räume der Entscheidungsfindung konsolidiert. Wir haben dabei nationale und internationale Rechtsmittel, friedliche zivile Widerstandsaktionen in Anspruch genommen, die politischen Parteien, die lediglich Tod, Korruption und den Kauf von Würde generiert haben, beiseite gelassen. Es wurden dabei Bündnisse mit diversen Sektoren der Zivilgesellschaft geschlossen, eigene Kommunikationsmedien, kommunitäre und Polizei der Selbstverteidigung geschaffen. Asambleas, Vollversammlungen, populare Räte und Kooperativen wurden eingerichtet, die traditionelle Medizin, die traditionelle und ökologische Landwirtschaft verteidigt und praktiziert, die eigenen Rituale und Zeremonien ausgeübt, um der Madre tierra Tribut zu zollen, und weiterhin mit ihr und in ihr die Schritte zu machen: das Aussähen und die Verteidigung der natürlichen Samen. Es wurden Foren, Öffentlichkeitskampagnen und politisch-kulturelle Aktivitäten umgesetzt.

Das ist die Macht von unten, die uns am Leben gehalten hat, und darum ist dem Widerstand und der Rebellion zu gedenken, ist es der Moment, unsere Entscheidung zu ratifizieren, lebendig darin fortzufahren, die Hoffnung einer Zukunft aufzubauen, die einzig nur möglich ist auf den Ruinen des Kapitalismus.

In Erwägung – dass die Offensive gegen die Pueblos nicht aufhören, sondern beabsichtigt wird, diese auszuweiten, bis die letzte Spur von uns gelöscht ist – von uns, die wir die Pueblos auf dem Land und in der Stadt sind, Träger tiefer Unzufriedenheiten, die auch neue, vielfältige, kreative Formen von Widerstand und Rebellion hervorbringen.
In Erwägung all dessen – hat dieser Fünfte Congreso Nacional Indígena den Beschluss gefasst, in jedem unserer Pueblos eine Befragung, eine Abstimmung zu beginnen – um von unten, die uns aufgezwungene Macht von oben – die uns lediglich ein Panorama aus Tod, Gewalt, Raub und Zerstörung bietet – zu demontieren.

Angesichts all dem Vorhergehenden erklären wir uns in permanenter Vollversammlung, Asamblea permanente – und wir werden die Übereinkunft dieses Fünften CNI in jeder unserer Geographien und Windrichtungen, in jedem unserer Gebiete befragen und abstimmen lassen, um einen indigenen Rat der Regierung zu ernennen, dessen Wort sich materialisieren wird durch eine indigene Frau – delegiert vom CNI als unabhängige Kandidatin, die im Namen von Congreso Nacional Indígena und Ejército Zapatista de Liberación Nacional im Wahlprozess des Jahres 2018 um die Präsidentschaft dieses Landes streiten wird.

Wir ratifizieren, dass unser Kampf kein Kampf um die Macht ist, diese suchen wir nicht; sondern wir werden die Pueblos originarios und die Zivilgesellschaft aufrufen, uns/sich zu organisieren, um diese Zerstörung zu stoppen, uns gegenseitig zu stärken in unseren Widerständen und Rebellionen, das heißt, in Verteidigung des Lebens jeder Person, jeder Familie, jeden Kollektivs, jeder Gemeinde oder jeden Stadtteils. Frieden und Gerechtigkeit aufzubauen, indem wir wieder ein Gewebe spinnen – von unten her – woher wir sind, was wir sind.

Es ist die Zeit der rebellischen Würde, die Zeit, ein neues Land durch und für alle aufzubauen, die Zeit, die antikapitalistische Macht von unten und links zu stärken, die Zeit, dass diejenigen zahlen, die schuldig sind am Schmerz der Pueblos dieses vielfarbigen Mexikos.

Als letztes geben wir die offizielle Website des CNI bekannt:
http://www.congresonacionalindigena.org

Aus dem CIDECI-UNITIERRA, Chiapas, Oktober 2016
Für die vollständige Rekonstituierung unserer Pueblos
Niemals mehr ein Mexiko ohne uns
Congreso Nacional Indígena
Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Anmerkungen der Übersetzer_in:
* Zeile aus der mexikanischen Nationalhymne
(1) wörtlich; „ursprüngliche Völker/Gemeinschaften/Gemeinden, Nationen, Stämme“
(2) Geschwister, Brüder
(3) wörtlich: „Mutter Erde“
(4) wörtlich: „indigene und bäuerliche Gemeinden/Völker“
(5) wörtlich: „Sitten und Gebräuche“
(6) Gemeindeland im Kollektivbesitz; Errungenschaft aus der mexikanischen Revolution 1910

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