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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Ene112014

WENN DIE TOTEN LAUT SCHWEIGEN. (Zurueckspulen 1)

WENN DIE TOTEN LAUT

SCHWEIGEN

(Zurueckspulen 1)

(Wo ueber die Abwesenden, die Biographien nachgedacht wird, erzaehlt ueber das erste
Treffen von Durito mit der Katze-Hund und spricht ueber andere Angelegenheiten, die
nicht oder vielleicht doch wichtig sind, je nachdem, wie das impertinente Post Scriptum
befiehlt

November – Dezember 2013.

Mir kommt vor, dass wir diese Frage von Leben und Tod gehoerig durcheinander
gebracht haben. Mir kommt vor, was sie hier auf der Erde als meinen Schatten
bezeichnen,
ist mein
wirkliches Wesen. Mir kommt vor, wenn wir die geistigen Dinge sehen, sind wir zu sehr
wie Austern, die die Sonne durch das Wasser sehen und glauben, dass das dichte Wasser,
die duennste der Atrmosphaeren sei. Mir kommt vor, dass mein
Koerper
nicht mehr ist als das Exkrement meines besseren Ich. Daher, meinen Koerper soll sich
der nehmen, der will, denn ich sage: er ist nicht Ich.

Herman Melville “Moby Dick”.

Seit laengerer Zeit verfechte ich die Meinung, dass die meisten Biographien nichts
anderes sind als belegte Luegen, und manchmal, nicht immer, gut geschrieben. Der
durchschnittliche Biograph hat eine vorgefasste Meinung und sein Toleranzradius ist sehr
gering, oder gar nicht vorhanden. Mit dieser Ueberzeugung beginnt er im Raetsel eines
Lebens zu wuehlen, eines fremden Lebens (daher sein Interesse, die Biographie zu
schreiben) und er sucht die falschen Stuecke zusammen, die es ihm ermoeglichen, seine
eigene Ueberzeugung zu beweisen und nicht das betreffende Leben.

Tatsache ist, dass wir allenfalls mit Sicherheit Geburtsdatum und –ort, und in einzelnen
Faellen Datum und Ort des Hinscheidens erfahren. Abgesehen davon muessten die meisten
Biographien unter der Rubrik  ́fiktive Geschichte ́ oder  ́science fiction ́ gefuehrt werden.

Was bleibt dann also von einem Leben? Viel oder wenig, sagen wir zu uns.

Viel oder wenig, es haengt vom Andenken ab.

Oder besser gesagt, von den Fragmenten, die dieses Leben im kollektiven Gedaechtnis
hinterlassen hat.

Ja, das gilt nicht fuer Biographen und Editoren, und fuer die Allgemeinheit ist es unwichtig.
Es ist so, dass das, was wirklich wichtig ist, nicht in den Massenmedien erscheint und nicht
durch Meinungsumfragen messbar ist.

Daher, von einer Person, die nicht mehr unter uns ist, haben wir nur willkuerlich
ausgewaehlte Stuecke des komplexen Puzzles, zusammengesetzt aus Fetzen, Stueckwerk
und Tendenzen, die man als  ̈Leben ̈ bezeichnet.

So denn, erlauben Sie mir dass ich mit diesem konfusen Anfang einige dieser
fragmentarischen Stuecke aufhebe um zu umarmen und uns zu umarmen, fuer den Schritt,
der uns heute fehlt und den wir brauchen….

-*-

Ein Konzert in der mexikanischen Stille. Don Juan Chávez Alonso, Purépecha, Zapatist
und Mexikaner, macht eine Geste, als ob er eine laestige Fliege verscheuchen muesste. Das
ist seine Antwort auf meine Bitte um Entschuldigung fuer eine meiner ungeschickten
Ausbrueche. Wir befinden uns im Land der Cucapá, in der Mitte eines sandigen Terrains.
In diesen geographischen Koordinaten und als der Kalender die Sexta 2006 im Nordwesten
von Mexiko anzeigt, nimmt Don Juan in dem grossen Zelt, das ihm als Herberge dient, die
Gitarre und fragt, ob wir etwas anhoeren wollen, was er komponiert hat. Er stimmt und
beginnt ein Konzert, welches ohne jegliche Worte die zapatistische Erhebung nacherzaehlt,
beginnend mit dem 1.Jaenner 1994 bis zur Anwesenheit der Comandanta Ramona bei der
Gruendung des Nationalen Indigenen Kongresses.

Und dann ein Schweigen, so als ob es eine weiterer Ton waere.

Ein Schweigen in dem unsere Toten laut geschwiegen haben.

-*-

Ebenso im Nordosten von Mexiko bemalt der blutruenstige Wahnsinn der Macht weiterhin
ungestraft den Kalender der von Unten. 5. Juni 2009. Habgier und Willkuer der Regierung
haben einen Kindergarten in Brand gelegt. Die Todesopfer, 49 Maedchen und Buben, sind
die Kollateralschaeden bei der Zerstoerung von kompromittierenden Unterlagen. Dem
Wahnsinn, dass die Eltern ihre Kinder begraben muessen folgt jener der schwachen und
korrupten Rechtssprechung: die Verantwortlichen werden nicht verhaftet sondern erhalten
Posten im Kabinett des Verbrechers, der versucht, unter dem blau der Acción Nacional das
Blutbad zu verbergen, in das er das gesamte Land gestuerzt hat.

Wo die Biographen ihre Aufzeichnungen abschliessen  ́denn einige Jahre Leben rentieren
sich nicht ́, oeffnet die Geschichte von unten ihr Heft mit anderen Unsinnigkeiten: mit
ihrem ungerechten Ableben, haben diese Maedchen und Buben andere Maenner und Frauen
geboren. Ihre Vaeter und Muetter erheben seit damals ihre Stimme mit der Forderung nach
einer groesseren Gerechtigkeit.

-*-

“Das Problem mit dem Leben besteht darin, dass es dich am Ende umbringt“, hat Durito
gesagt, dessen phantastische Rittergeschichten der Chapis so gut gefallen haben. Obwohl
sie mit dieser frechen Mischung aus Einfalt und Ehrlichkeit, die alle jene, die sie nicht
kannten verblueffte, gefragt haette:  ́Und wieso ist das ein Problem? ́ Don Durito de La
Lacandona, Kaefer mit Herkunft und Beruf Ritter von der traurigen Gestalt, haette es
unterlassen, mit ihr zu polemisieren, da es angeblich eine Regelung bei der Ritterschaft
gibt, die besagt, dass man einer Dame nicht widersprechen soll (vor allem dann, wenn die
fragliche Dame gute Beziehungen  ́sehr weit oben ́ hat, fuegte Durito hinzu, der wusste,
dass die Chapis eine Nonne, Ordensfrau, Schwester war, oder wie Sie die Frauen nennen
wollen, die aus dem Glauben ihr Leben und ihren Beruf machen).

Die Chapis kannte uns nicht. Ich will damit sagen, nicht wie jemand, der uns von aussen
beobachtet, ueber uns schreibt, spricht…oder schlecht spricht (Sie wissen ja, wie die Mode
sich wandelt). Die Chapis war mit uns. Und sie war das noch lange bevor sich ein frecher
Kaefer in den Bergen des Suedostens von Mexiko einfand, um sich als Ritter vorzustellen.

Und vielleicht, weil sie in uns war, war es so, dass die Chapis sich nicht so sehr wegen das
vom Leben und Tod beunruhigte. Mit dieser Haltung, die so sehr die Unsere ist, die der
neozapatistas, wo sich alles umkehrt und wo nicht der Tod, sondern das Leben uns
beunruhigt und beschaeftigt.

Aber die Chapis war nicht nur in uns. Es ist klar, dass wir nur ein Teil ihres Weges waren.
Und wenn ich Ihnen jetzt etwas ueber sie erzaehle dann nicht deshalb, um Details fuer ihre
Biographie zu lieferen sondern um Ihnen zu sagen, was wir hier fuehlen. Denn die Geschichte dieser Glaeubigen, ihre Geschichte mit uns, ist eine von denen, die die
fanatischen Atheisten zum zweifeln bringen kann.

̈Religion ist Opium fuer das Volk? ̈Ich weiss es nicht. Was ich wohl weiss ist, dass die
brillanteste Erklaerung die ich je ueber Zerstoerung und Entvoelkerung, die die neoliberale
Globalisierung in einem Territorium verursacht, gehoert habe, nicht von einem marxistisch-
leninistischen-atheistischen-und-einige-weitere—istischen Theoretiker kam sondern….von
einem christlichen Pfarrer, katholisch, apostolisch und roemisch, Anhaenger der Sexta und
vom hohen Klerus verbannt ( ́wegen zu viel Denkens ́ sagte er zu mir, fast so, als ob er
dafuer um Entschuldigung bitten wuerde) in eine der geographischen Wuesten des
mexikanischen Altiplano.

-*-

Ich glaube, (vielleicht irre ich mich, waere nicht das erste Mal und sicher auch nicht das
letzte Mal) dass viele Menschen, wenn nicht gar alle, die sich dem, was wir als
neozapatismo bezeichnen naeherten, es taten, weil sie Antworten auf Fragen suchten,
Fragen die in der persoenlichen Geschichte jedes Einzelnen, je nach seinem Kalender und
seiner Geographie auftauchten. Und es dauerte gerade so lange wie noetig, um die Antwort
zu finden. Wenn sie merkten, dass die Antwort das problematischste einsilbige Wort der
Geschichte war, drehten sie sich um und gingen weg. Es spielt keine Rolle, wie oft sie
sagen und wie oft man sagt, dass sie weiterhin hier sind: sie sind fortgegangen. Einige
schneller, andere weniger schnell. Und die meisten von ihnen schauen uns nicht mehr an,
oder sie machen es mit derselben Distanz und intellektuellen Geringschaetzung, wie jene,
die auf den Kalendern vor dem Morgengrauen des 1.Jaenner 1994 existierte.

Ich glaube, ich habe es schon einmal gesagt, in einem der vorherigen Schriften, ich bin aber
nicht sicher. Aber wie dem auch sei, sage ich es hier, oder wiederhole ich es jetzt, dieses
gefaehrliche einsilbige Wort heisst  ́du ́. Genau so, klein geschrieben, denn diese Antwort
war und ist eine Aufforderung an jeden Einzelnen. Und jeder Einzelne nimmt es mit dem
entsprechenden Schrecken an.

Denn der Kampf ist ein kollektiver, aber die Entscheidung, zu kaempfen, ist individuell,
persoenlich, intim, ebenso wie das Weiterschreiten oder das Aufgeben.

Von den wenigen Menschen, die geblieben sind (und ich beziehe mich nicht auf die
Geographie sondern auf das Herz) haben die nicht diese Antwort gefunden? Nein. Was ich
sagen will ist, dass die Chapis nicht kam und diese Antwort auf ihre persoenliche Frage
suchte. Sie kannte die Antwort bereits und machte aus diesem  ́du ́ ihren Weg und ihr Ziel:
ihr glaeubig sein und ihr konsequent sein.

Viele andere, Frauen und Maenner wie sie, aber andere, hatten sich bereits die Antwort
gegeben aber in anderen Kalendern und anderen Geographien. Atheisten und Glaeubige.
Maenner, Frauen, AnderE, aller Kalender. Es sind diese, Frauen, Maenner, AnderE, die
immer, lebend oder tot, sich vor die Macht stellen, nicht wie Opfer, sondern um sie
herauszufordern mit der vielgesichtigen Fahne der Linken von Unten. Sie sind unsere
Compañeras, Compañeros und Compañeroas… obwohl in den meisten der Faelle weder sie
noch wir davon wissen …..noch nicht.

Denn die Rebellion, Freunde und Feinde, ist kein ausschliessliches Eigentum der
neozapatistas. Sondern der Menschheit. Und das ist etwas, was wir feiern muessen.
Ueberall, jeden Tag, zju jeder Stunde. Denn die Rebellion ist auch eine Feier.

-*-

Sie sind weder schwach noch wenig, die Bruecken die aus allen Winkeln des Planeten, der
Erde heisst, sich bis zu diesen Boeden und Himmeln gebaut wurden. Manchmal mit
Blicken, manchmal mit Worten, immer mit unserem Kampf, wir haben sie ueberquert um
diesen Anderen zu umarmen, der im Kampf widersteht.

Vielleicht handelt es sich darum und um nichts anderes, das  ̈Compañero-Sein”: Bruecken
zu ueberqueren.

Wie diese sich in Worte verwandelte Umarmung fuer die Schwestern der Chapis welche
sie, so wie wir, vermissen und wir wir, brauchen.

-*-

 ̈Die Straffreiheit, mein lieber Matías, ist etwas, was nur die Justiz gewaehren kann, es
ist die Justiz, welche die Ungerechtigkeit ausuebt. ̈

Tomás Segovia, in “Cartas Cabales”.

 

Ich habe schon frueher gesagt, dass nach meiner bescheidenen Meinung jeder oder jede der
Held oder die Heldin seiner eigenen individuellen Geschichte ist. Un in der beruhigenden
Selbstzufriedenheit des Erzaehlens von  ́das ist meine persoenliche Geschichte ́, werden
Fakten und Unterlassungen umarbeitet, die unglaublichsten Phantasien werden erfunden
und das Erzaehlen von Anekdoten erinnert stark an die Abrechnung des Geizhalses, der den
Naechsten beraubt.

Das uralte Streben, den Tod zu ueberwinden findet in den Biographien den Ersatz zum
Elixier der ewigen Jugend. Ja natuerlich, auch in den Nachkommen. Aber die Biographie
ist, um es irgendwie auszudruecken  ́perfekter ́. Es handelt sich nicht um jemand der einem
aehnelt, es ist das in der Zeit verlaengerte  ́ich ́, dank des  ́Zaubers ́ der Biographie.

Der Biograph von oben greift zu Zeitdokumenten, vielleicht sogar zu Aussagen von
Familienmitgliedern, Freunden und Compañer@s des Lebens, dessen Tod er sich aneignet.
Die  ́Dokumente ́ haben die gleiche Sicherheit wie die Wettervorhersagen und die Zeugen
bewegen sich auf dem duennen Grad, der zwischen  ́ich glaube dass… ́ und  ́ich weiss
dass…. ́ befindet. Und dann misst sich der  ́Wahrheitsgehalt ́ der Biographie an der Anzahl
der Fussnoten. Fuer die Biographien gilt dasselbe wie fuer die Ausgabenrechnung in der
Regierungsverwaltung: je umfangreicher um so richtiger.

Heutzutage, mit Hilfe von Internet, tuiters, feisbuc und Aehnlichem, werden die
biographischen Mythen ergaenzt und abgerundet und voilá, die Geschichte eines Lebens
wird rekonstruiert, oder Fragmente aus diesem Leben, die wenig oder gar nichts mit der
wirklichen Geschichte zu tun haben. Aber das ist nicht wichtig, denn die Biographie ist
oeffentlich, gedruckt, wird verbreitet, wird gelesen, zitiert, rezitiert….so wie die Luege.

Schauen Sie nur in den modernen Informationsquellen fuer zukuenftige Biographien nach,
ich meine damit, Wikipedia und die blogs, Facebook und die entsprechenden “Profile”.
Und dann vergleichen Sie das alles mit der Wirklichkeit.

Bekommen Sie nicht eine Gaensehaut, wenn Sie merken, dass vielleicht in der
Zukunft…….

Carlos Salinas de Gortari “der visionaere Politker sein wird, der verstand, dass der Verkauf
der Nation nicht nur ein Familiengeschaeft ist (natuerlich, unter Familie versteht sich nicht
nur Blutsverwandtschaft sondern auch die politische Familie) sondern ein Beweis des
modernen Patriotismus ̈ und nicht der Leader einer Verraeterbande (na na, verstellen Sie
sich nicht, dort in der  ̈modernen und verantwortungsbewussten ̈ Opposition gibt es Einige,
welche die Reform des Artikel 27 der Konstitution unterstuetzten, der Scheidepunkt, wo
der Untergang des mexikanischen Nationalstaates begann);

Ernesto Zedillo Ponce de León nicht der  ́Staatsmann ̈sein wird, der eine Nation von einer
Krise in eine noch groessere fuehrte (abgesehen davon, dass er zusammen mit Emilio
Chuayffet und Mario Renán Castillo der Mastermind hinter dem Massaker von Acteal war),
sondern dass er  ́die Zuegel des Landes ́ mit einem aussergewoehnlichen Sinn fuer Humor
in die Hand nahm…..um zum Schluss das zu sein, was er immer war: ein zweitklassiger
Angestellter in einem multinationalen Unternehmen;

Vicente Fox wird dafuer ein Beispiel sein, dass die Stellen des Praesidenten einer Republik
und die einer Filiale eines Erfrischungsgetraenkeherstellers austauschbar sind….und dass
beide Stellen von Unfaehigen besetzt werden koennen;

Felipe Calderón Hinojosa wird ein “mutiger Praesident” sein (damit andere sterben
konnten) und nicht ein Psychopath, der die Waffe raubte (die Praesidentschaft) fuer seine
Kriegsspiele…..und der das wurde, was er immer war: ein zweitklassiger Angestellter in
einem multinationalen Unternehmen;

Enrique Peña Nieto wird ein gebildeter und intelligenter Praesident sein (“gut, er ist dumm
und unwissend aber geschickt”, das ist das neue Profil, welches der Chor der politischen
Analysten zusammen baut) und nicht ein funktionaler Analphabet (da kann man halt nix
machen, wie der Volksmund sagt: “was die Natur nicht schenkt, kann auch die Monex nicht
kaufen”)…?

Ach die Biographien. Nicht selten handelt es sich um Autobiographien, selbst wenn es die
Nachkommen sind (oder die Spiessgesellen) die fuer sie werben und so ihren Stammbaum
schmuecken.

Die Verbrecher der mexikanischen Politikerklasse, die dieses Land schlecht regierten,
werden weiterhin fuer die, die unter ihren Uebergriffen litten, straflose Verbrecher bleiben.
Es spielt keine Rolle, wie viele Seiten in den entsprechenden Medien bezahlt werden, noch
wie viel fuer outdoors auf den Strassen ausgegeben wird, in der geschriebenen Presse, im
Radio, im Fernsehen. Von den Diaz (Porfirio und Gustavo) bis zu den Calderón und Peña,
von den Castellanos und Sabines bis zu den Albores und Velasco, was sie verbindet ist nur
die Blossstellung (ueber die Social Media, denn in den bezahlten Medien sind sie weiterhin
́verantwortungsvolle und erwachsene Personen ́) der laecherlichen Frivolitaet der
“Juniors”.

Aber die Welt ist rund und im staendigen Oben und Unten der Politik der von Oben kann
man in kuerzester Zeit von der Titelseite des “Hola” zum “GEFAHERLICHER
VERBRECHER GESUCHT” wechseln, vom Gelage des Dezember des
Freihandelsabkommens zum Kater des zapatistischen Aufstandes; vom  ́Mann des
Jahres ̈zum  ́Hungerstreik ́ mit Trinkwasser einer “schicken” Marke (da kann man nichts
machen mein Lieber, selbst beim Protestieren gibt es soziale Klassen); vom Applaus zu den
schlechten Witzen zum vermeintlichen Kindsmoerder; von Nepotismus und mit Ideen
garnierter Korruption zur Untersuchung wegen Verbindungen zum Drogenhandel; von den
Militaeruniformen, Groesse XL, zum furchtsamen und mit Blut befleckten Exil; vom
Gelage des Dezember der Ergbung zum

-*-

Mit all dem und allem was noch kommt, sage ich damit, dass man keine Biographie lesen
soll? Nein, aber was das alte Rad der Geschichte bewegt sind die Kollektive, nicht die
Individuen…maennlich oder weiblich. Die Geschichtschreibung lebt von
Persoenlichkeiten, die Geschichte lernt vom Volk.

Sage ich, dass man Geschichte nicht schreiben-lernen soll? Nein, aber was ich wohl sagen
moechte ist, dass es besser ist, sie in der einzigen Art zu machen, wie sie zu machen ist, das
heisst, zusammen mit Anderen und organisiert.

Denn die Rebellion, Freunde und Feinde, die ist schoen, wenn sie persoenlich ist. Aber
wenn sie in Gemeinschaft und organisiert geschieht, dann ist sie schrecklich und
wunderbar. Die erste dient fuer Biographien, die zweite ist die, die Geschichte macht.

-*-

Und nicht mit Worten umarmen wir unseres compañeros y compañeras, Zapatisten,
Atheisten und Glaeubige,

die, die in der Nacht den Rucksack und die Geschichte schulterten,

   die, die mit ihren Haenden den Blitz und den Tonner ergriffen,

      die, die die Stiefel ohne Zukunft anzogen,

         die, die ihr Gesicht und ihren Namen verdeckten,

            die, die ohne eine Belohnung zu erwarten in der langen Nacht starben

               damit andere, alle Maenner und Frauen, eines Morgens, eines Morgens der noch kommen wird,

                  den Tag sehen koennen, wie man es machen muss,

                     das heisst, von vorn, aufrecht und mit dem Blick und dem Herzen erhoben.

Fuer sie weder Biographien noch Museen.

Fuer sie unser rebellisches Andenken.

Fuer sie unser Schrei:

freiheit! Freiheit! FREIHEIT!

 

Vale. Salud und dass unsere Schritte so gross sein moegen wie unsere Toten.

Der SupMarcos.

 

P.S. DER OFFENSICHTLICHEN ANLEITUNGEN. Jetzt bitte ich Sie um die
Freundlichkeit, im umgekehrten Kalender, beginnend mit Rebobinar 1 bis zum 3 zu lesen,
und vielleicht finden Sie so den/die Katze-Hund und vielleicht klaeren sich einige Zweifel
auf. Und ja, Sie koennen sicher sein, dass mehr Fragen auftauchen werden.

P.S. DAS SICH UM DIE BEZAHLTEN MEDIEN KUEMMERT BZW. DIESE
ANGEHT. Ach! Die Anstrengung der Contras in den bezahlten Medien beim Versuch, den
wenigen noch verbliebenen Lesern-Hoerern-Zusehern die Contras sind, Argumente zu
liefern ist bewegend. Aber, grosszuegig weil Weihnachten ist, sende ich Euch hier einige
tips, zur Verwendung als periodistisches Material.

– Wenn die Bedingungen, in denen die indigenen zapatistischen Gemeinschaften leben
gleich sind wie vor 20 Jahren und in ihrem Lebensstandard keine Fortschritte zu
verzeichnen waren, warum  ́oeffnet ́ sich die EZLN – wie sie es 1994 mit der bezahlten
Presse machte – mit der kleinen Schule, damit die Menschen von unten sehen und direkt,
OHNE ZWISCHENGLIEDER kennen lernen koennen, was es hier gibt?

Und wenn wir schon beim fragen sind: Warum hat sich im gleichen Zeitraum, die Anzahl
der Leser-Hoerer-Zuseher der bezahlten Medien auch exponentiell reduziert? Pst, pst, Ihr
koennt antworten, dass Ihr nicht weniger Leser-Hoerer-Zuschauer habt, denn sonst wuerde
das die Werbung reduzieren und das  ́Koerberlgeld ́, denn jetzt sind die  ́waehlerischer ́.

– Ihr fragt.  ̈Was hat das EZLN fuer die indigenen Gemeinden gemacht? ̈ Und wir
antworten mit der direkten Zeugenaussage von Tausenden unserer compañeros y
compañeras.

Jetzt wuerdet Ihr, die Eigentuemer, Aktionisten, Direktoren und Chefs antworten:

Was habt Ihr gemacht, in diesen 20 Jahren, fuer die Arbeiter der Medien, einer der
Sektoren, der am meisten vom Verbrechen getroffen wurde, welches von der Regierung,
die Ihr so sehr bewundert ermutigt wurde? Was habt Ihr fuer die Journalisten getan, die
bedrohten, gekidnappten und ermordeten Journalisten? Und fuer ihre Familien? Was habt
Ihr getan, um die Lebensbedingungen Eurer Arbeiter zu verbessern? Habt Ihr ihnen das
Gehalt erhoeht, damit sie davon wuerdig leben koennen und nicht ihr Wort oder ihr
Schweigen vor der Realitaet verkaufen muessen? Habt Ihr die Bedingungen geschaffen,
dass sie sich nach Jahren, die sie fuer Euch gearbeitet haben, in einen bescheidenen Ruhestand zurueck ziehen koennen? Habt Ihr ihnen Sicherheit bei der Arbeit gegeben? Will
heissen, die Stelle eines Reporters oder einer Reporterin haengt nicht mehr vom Humor des
Chefredakteurs oder den  ́sexuellen Gefallen ́ oder anderer Gefallen, die von allen,
unabhaengig vom Geschlecht, verlangt werden, ab?

Was habt Ihr gemacht, dass Medien-Arbeiter zu sein die Menschen mit Stolz erfuellt und
nicht die Freiheit kostet oder das Leben, wenn man ehrlich ist?

Koennt Ihr sagen, dass Eure Arbeit von den Regierenden und Regierten mehr geschaetzt
wird als vor 20 Jahren?

Was habt Ihr gegen die aufgezwungene oder tolerierte Zensur gemacht? Koennt Ihr
behaupten, dass Eure Leser-Hoerer-Zuschauer besser informiert sind als vor 20 Jahren?
Koennt Ihr behaupten, dass Ihr glaubwuerdiger seid als vor 20 Jahren? Koennt Ihr
behaupten, dass Ihr dank Eurer Leser-Hoerer-Zuschauer ueberlebt und nicht dank der
Werbung, die zum groessten Teil von der Regierung kommt?

Da antwortet Euren Arbeitern und den Lesern-Hoerern-Zuschauern, genau so, wie wir
unseren Compañeros y Compañeras antworten.

Ach kommt, seid nicht traurig. Wir sind nicht die Einzigen die Euch entschluepft sind, aus
Eurer Rolle des Richters und Henkers, um Vergebung flehend und immer wieder Eure
Verurteilung erhaltend. Da ist auch zum Beispiel die Realitaet.

Vale, nochmals oder mehr als nochmals.

Der Sup, der sich sagt, es ist besser ein Daumen, der nach unten zeigt als ein erhobener
Mittelfinger.

Es ist zapatistisches Territorium, es ist Chiapas, es ist Mexiko, es ist Lateinamerika, es ist
die Erde. Und es ist Dezember 2013, es ist kalt wie vor 20 Jahren und wie damals, bedecktuns heute eine Fahne, jene der Rebellion.

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Seht und hoert die Videos, die diesen Text begleiten.

In einer der autonomen zapatistischen Schulen, Maedchen und Buben tanzen auf einem Schulfest.

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Von und mit León Gieco: “El Desembarco”. Achtet auf den Text, denn “da sind die die
widerstehen und niemals jammern /… /Wir beanspruchen nicht, die Veraenderung zu sehen / nur, etwas hinterlassen zu haben /auf dem beschrittenen Weg, der vorueber ist”

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Joan Manuel Serrat mit seinem “Sería Fantastic”, welches gut ein Kampfprogramm sein koennte: “Es waere phantastisch /…/ wenn nicht immer die gleichen verlieren wuerden /und wenn die Enterbten erben wuerden /Es waere phantastisch / wenn der Beste gewinnen wuerde / und wenn die Gewalt nicht gleich mit Recht haben waere /… / wenn alles so waere, wie es befohlen war /und wenn niemand befehlen wuerde /…”

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Hugh Laurie (den Sie vielleicht als Doktor Gregory House kennen), mit einer ganz
speziellen Interpretation des Blues “Saint James Infirmary”. Fuer die, die im Stehen
sterben.

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Uebersetzung: Christine, RedmycZ

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