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Palabra del Ejército Zapatista de Liberación Nacional

Feb012013

Sie und wir V. Die Sechste.

Sie und wir
V. Die Sechste.

Zapatistische nationale Befreiungsarmee

Mexiko
Jaenner 2013
An: Compañeras und Compañeros, Anhaenger der Sechsten Deklaration des lakandonischen Urwaldes auf der ganzen Welt
Von: Die Zapatistinnen, die Zapatisten aus Chiapas, Mexiko
Compañeras, compañeros und compañeroas
Compañeros des ¨Netzwerkes gegen die Unterdrueckung und fuer die Solidaritaet´

Wir, die Frauen, Maenner, Kinder und Alten der zapatistischen nationalen Befreiungsarmee, die kleinsten Eurer Compañeros, gruessen Euch alle.
Wir haben beschlossen, dass unsere erste Ansprache, die speziell an unsere Compañer@s der Sechsten gerichtet ist, in einem Umfeld des Kampfes veroeffentlicht wird, wie das beim ´Netzwerk gegen Unterdrueckung und fuer Solidaritaet´ der Fall ist. Aber die Worte, Gefuehle und Gedanken, die hier dargelegt werden, sind fuer jene bestimmt, die nicht anwesend sind. Mehr noch, sie sind vor allem fuer sie bestimmt.
-*-
Wir moechten uns fuer die Unterstuetzung bedanken, die Ihr unseren Comunidades in dieser langen Zeit gewaehrt habt, unseren Compañeros der zapatistischen Basisgemeinden und den Compañeros, die Anhaenger der Sechsten sind und in den Gefaengnissen in Chiapas festgehalten sind.
In unserem Herzen haben wir Eure Worte des Zuspruches und die kollektive Hand, die sich mit der unseren verschlungen hat, aufbewahrt.
Wir sind sicher, dass einer der Punkte, den ihr in eurem Treffen behandeln werdet, oder bereits behandelt habt, der einer grossen Kampagne zur Unterstuetzung des Compañero Kuy sein wird. Diese Kampagne wird dazu dienen, die Agressionen die er erlitt aufzuzeigen und Gerechtigkeit zu verlangen, nicht nur fuer ihn sondern fuer alle Verletzten an diesem Tage. Auch wird sie dazu dienen, die bedingungslose Freilassung aller anlaesslich der Proteste gegen die Imposition von Enrique Peña Nieto als Staatspraesident Festgenommenen in Mexiko Stadt und in Guadalajara zu fordern.
Diese Kampagne ist nicht nur aber auch wichtig, um Geld aufzubringen, um den Compañero Kuy bei seinen Ausgaben im Spital zu unterstuetzen und bei seiner spaetern Rehabilitation. Wir Zapatistinnen und Zapatisten hoffen, dass dies so bald wie moeglich der Fall sein wird.
Zur Unterstuetzung dieser Sammelaktion schicken wir einen kleinen Betrag in bar. Wir bitten Euch, obwohl es nicht viel ist, dass Ihr diesen Betrag den anderen Spenden fuer unseren Kampfgefaehrten beifuegt. Wenn wir mehr zusammen bringen, werden wir es dem schicken, dem ihr diese Aufgabe uebertragt.
-*-
Wir moechten dieses Meeting nicht nur nuetzen, um Euch zu Eurer Sturheit zu beglueckwuenschen sondern auch und vor allem, um durch Euch alle Compas in Mexiko und auf der ganzen Welt, die in dieser Bindung zu uns standhaft geblieben sind, zu gruessen.
Ihr sollt wissen, es war eine Ehre, Euch als compañeroas zu haben.
Wir wissen, das klingt wie eine Verabschiedung, aber es ist keine. Es bedeutet lediglich, dass wir eine Etappe auf dem Weg beendet haben, den uns die Sechste gewiesen hat und wir glauben, dass wir den naechsten Schritt wagen muessen.
Sie waren nicht wenige, die Unannehmlichkeiten, die wir erlitten haben, manchmal gemeinsam, manchmal jeder Einzelne in seiner Geoegraphie.
Jetzt moechten wir Euch ueber einige Aenderungen auf unserem Weg informieren und ihn erklaeren. Wenn ihr einverstanden seid und uns begleiten wollt, werden wir wieder, aber auf andere Weise, auf den Weg der ausgedehnten Zaehlung der Schmerzen und Hoffnungen zurueckkehren. Frueher hiess er ´Die Andere Kampagne Mexiko´ und auf der ganzen Welt ´Zezeta Internazional´, und jetzt einfach nur mehr ´Die Sechste´. Jetzt gehen wir weiter und zwar bis…..
Die Zeit des Nein, die Zeit des Ja
Compañeras und Compañeros,
Nachdem definiert ist, wer wir sind, was unsere vergangene und aktuelle Geschichte ist, unser Platz und der Feind, mit dem wir konfrontiert werden, wie das in der Sechsten Deklaration des lakandonischen Urwaldes festgehalten ist, fehlt noch zu definieren, warum wir kaempfen.
Die ¨Nein´ sind definiert, jetzt fehlt noch, die ´Ja´ zu beschreiben.
Und nicht nur das, es fehlen auch die Antworten auf das ´wie´, ´wann´, ´mit wem´.
Ihr wisst alle, dass wir keine grosse Organisation gruenden wollen, mit einer Fuehrungsriege, einer zentralistischen Fuehrung, einem Chef, ob der nun individuell oder im Team agiert.
Unsere Analyse des dominierenden Systems, seines Funktionierens, seiner Staerken und Schwachen, hat uns zum Schluss gebracht, dass die Einheit in der Aktion moeglich ist, wenn man respektiert, was wir ´Die Art und Weise´ eines jeden nennen.
Und die sogenannte ´Art und Weise´ ist nichts anderes als das Wissen, das jeder von uns, Einzelperson oder Kollektiv, von seiner Geographie und seinem Kalender hat. Das heisst, von seinen Schmerzen und von seinen Kaempfen.
Wir sind ueberzeugt, dass jeder Versuch einer Homogenitaet nichts anderes ist als ein faschistischer Versuch einer Vorherrschaft, ganz gleich ob er sich hinter einer revolutionaeren, esoterischen, religioesen oder aehnlichen Sprache versteckt .
Wenn man von ´Einheit´ spricht, wird geflissentlich verschwiegen, dass diese ´Einheit´ unter der Leitung von jemandem steht, sei das nun eine Einzelperson oder ein Kollektiv.
Am truegerischen Alter der ´Einheit´ werden nicht nur die Unterschiede geopfert, es versteckt sich auch das Ueberleben aller kleinen Welten der Tyrannei und Ungerechtigkeit, unter denen wir leiden.
In unserer Geschichte wiederholt sich die Lektion immer wieder. Und bei jeder Weltumdrehung ist unser Ort immer der der Unterdrueckten, der Verachteten, der Ausgebeuteten, der Beraubten.
Was wir die ´4 Raeder des Kapitalismus´nennen: Ausbeutung, Raub, Unterdrueckung und Verachtung, hat sich im Verlauf unserer Geschichte immer wieder wiederholt, mit unterschiedlichen Namen von oben, aber wir unten sind immer die gleichen.
Aber das aktuelle System hat ein Stadium erreicht, das man nur als extremen Wahnsinn bezeichnen kann. Seine raubtierhafte Gier, seine absolute Verachtung des Lebens, sein Ergoetzen am Tod und an der Zerstoerung, sein Bemuehen, ein Apartheid fuer alle Anderen, das heisst, fuer alle von unten einzufuehren, wird die Menschheit zum Verschwinden auf diesem Planeten bringen.
Wir koennten, wie jemand uns raten koennte, geduldig warten, bis die oben sich selbst zerstoeren, ohne darauf zu achten, dass ihr ungesunder Stolz dahin fuehrt, dass alles zerstoert wird.
In ihrem Streben, immer hoeher und hoeher oben zu sein, zerstoeren sie die Stockwerke unter sich, die Fundamente. Das Gebaeude, die Welt, wird einstuerzen und es wird niemand geben, der verantwortlich dafuer ist.
Wir glauben, dass etwas schlecht, sehr schlecht geht. Aber ja, um die Menschheit und das mitgenommene Haus, in dem sie lebt, zu retten, muss jemand gehen, und das sollen, das muessen die von oben sein.
Und wir meinen nicht, dass die Leute von oben vertrieben werden muessen. Wir sprechen davon, die sozialen Beziehungen zu zerstoeren, die es ermoeglichen, dass einer oben ist, um den Preis, dass ein anderer unten ist.
Wir Zapatistinnen und Zapatisten wissen, dass diese grosse Linie, die wir ueber die Geographie der Welt gezeichnet haben, keine klassische ist. Das ´Oben´ und ´Unten´ stoert, regt auf und irritiert. Ja, es ist nicht das Einzige, was irritiert, wir wissen es, aber jetzt sprechen wir von dieser einen Irritation.
Wir koennen uns irren. Sicherlich irren wir uns. Bald werden die Polizisten und Kommissaere der Denker auftreten um uns zu richten, zu verurteilen, uns hinzurichten…hoffentlich nur in ihren extravaganten Schriften und hoffentlich verstecken sie nicht ihre Neigung zum Henker hinter dem des Richters.
Aber so sehen die Zapatistinnen und Zapatisten die Welt und ihre Art und Weise:
Es gibt Machismus, Patriarchat, Misogynie, oder wie das heissen mag, aber eine Sache ist es, eine Frau von oben zu sein, eine ganz andere allerdings, eine von unten zu sein.
Es gibt Homophobie, aber eine Sache ist es, ein Homosexueller von oben zu sein, ganz anders ist es, wenn man es unten ist.
Es gibt die Linke als Alternative zur Rechten, aber eine Sache ist es, ein Linker von oben zu sein, was ganz anderes ist es (und das Gegenteil, fuegen wir bei) es unten zu sein.
Geben Sie Ihre Identitaet in den Parameter den wir anfuehren und Sie werden selbst sehen, was wir sagen.
Die truegerischeste Identitaet, ist die des ´Buergers´, und sie kommt immer dann in Mode, wenn der moderne Staat in einer Krise ist.
Sie haben nichts gemeinsam, wohl aber alle Gegensaetze und Widersprueche, die ´Buerger´ von oben und die ´Buerger´ von unten.
Ja, die Unterschiede werden verfolgt, verdraengt, ignoriert, verachtet, unterdrueckt, entbloesst und ausgenuetzt.
Aber wir sehen einen groesseren Unterschied, der alle diese Unterschiede ueberdeckt: Das Oben und das Unten, jene die etwas haben und jene, die nichts haben.
Und wir sehen, dass dieser grosse Unterschied etwas Substantielles hat: Der Oben ist, ist oben ueber den Unten; der etwas hat, besitzt, weil er die auspluendert, die nichts haben.
Weiterhin nach unserer Ansicht, bestimmt das Oben und das Unten unsere Blicke, unsere Worte, unsere Gehoere, unsere Schritte, unsere Schmerzen und unsere Kaempfe.
Vielleicht gibt es eine andere Gelegenheit, bei der wir mehr ueber unsere Gedanken zu diesem Thema erklaeren koennen. Fuer dieses mal sagen wir nur, dass Blicke, Worte, Gehoere und Schritte von oben dazu neigen, diese Unterscheidung beizubehalten. Natuerlich heisst das nicht Unbeweglichkeit. Der Konservatismus scheint weit von einem System entfernt zu sein, welches mehr und bessere Formen entdeckt, um die 4 Wunden welche die von Unten erdulden muessen, aufzuerlegen.
Aber diese ¨Modernisierungen´und ´Fortschritte´ haben kein anderes Ziel als die Oben oben zu erhalten, einzig und allein in der Form, in der dies moeglich ist, naemlich, ueber die von unten.
Der Blick, das Wort, das Gehoer und der Schritt jener von unten, nach unserer Ansicht, sind bestimmt von der Frage: ´Warum so?´Warum sie?´ ´Warum wir?¨
Um uns Antworten auf diese Fragen aufzuzwingen, oder um zu vermeiden, dass wir diese Fragen stellen, hat man gigantische Ideen-Kathedralen gebaut, einige mehr oder weniger durchdacht, meistens aber dermassen grotesk, dass es einem nicht nur wunderlich erscheint, dass jemand sowas geschaffen hat, sondern auch, dass Universitaeten und Studienzentren gebaut wurden die darauf basieren.
Aber es taucht immer ein Spielverderber auf, der die Feiern des Hoehpunktes der Geschichte stoert.
Und diese/dieser antwortet auf diese Frage mit einer anderen: ´koennte es anders sein?´
Diese Frage ist vielleicht jene, die die Rebellion ausloest. Und sie kann es sein, weil es gibt ein ´nein´, woraus sie geboren wurde: es muss nicht so sein.
Entschuldigen Sie, wenn diese konfusen Umschreibungen Sie irritiert haben. Nehmen Sie sie als unsere Art und Weise, unseren Brauch oder unsere Gepflogenheit.
Was wir sagen wollten, Compañeras und Compañeros und compañeroas ist folgendes: was uns in der Sechsten zusammengerufen hat, war dieses rebellische, ketzerische, grobe, stoerende, unbequeme ´Nein´.
Wir sind hierher gekommen, denn unsere Realitaet, unsere Geschichte, unsere Rebellion brachten uns zu diesem ´nein, es muss nicht so sein´.
Gefuehlsmaessig oder gut durchdacht haben wir uns mit ´Ja´ auf die Frage ´koennte es anders sein?´ geantwortet.
Es fehlt noch, auf die Fragen zu antworten, die nach diesem ´ja´ zusammenstossen

Wie ist diese andere Art, diese andere Welt, diese andere Gesellschaft, die wir uns vorstellen, die wir uns wuenschen, die wir benoetigen?

Was muss man machen?

Mit wem?

Wir muessen die Antworten auf diese Fragen suchen, wenn wir sie nicht haben. Und wenn wir sie haben, muessen wir uns diese gegenseitig wissen lassen.

-*-
Auf diesen neuen Gang, aber auf dem gleichen Weg wie den der Sechsten Deklaration des lakandonischen Urwaldes, werden wir als Zapatisten, die wir sind versuchen, etwas anzuwenden, was wir in diesen 7 Jahren gelernt haben. Wir werden Aenderungen im Rythmus und in der Geschwindigkeit des Schrittes vornehmen, aber auch in der Begleitung.

Wissen Sie, eine der vielen und grossen Fehler die wir Zapatistinnen und Zapatisten haben ist die Erinnerung. Wir erinnern uns, wer da war, wann und wo, was er/sie gesagt hat, was er/sie gemacht hat, was er/sie geschwiegen hat, was er/sie zerstoert hat, was er/sie geschrieben hat, was er/sie ausgeloescht hat. Wir erinnern uns an den Kalender und an die Geographie.

Man moege uns nicht falsch verstehen. Wir richten niemand, jeder baut sein Alibi so auf wie es ihm passt fuer das, was er macht und zerstoert. Das stoerrische Rad der Geschichte wird zeige, ob es wir erraten haben oder ob wir uns irrten.

Wir haben Euch gesehen, wir haben Euch zugehoert, von allen haben wir gelernt.

Wir haben gesehen, welche sich uns nur naeherten um politische Vorteile aus der Anderen Kampagne zu ziehen, welche von einer Mobilisation zur anderen huepfen, verfuehrt von den Massen und dadurch ihre Unfaehigkeit vertuschend, etwas aus sich selbst heraus zu schaffen. Heute sind sie gegen die Wahlen, morgen lassen sie ihr Faehnchen in einer aktuellen modischen Mobilisation wehen; heute sind sie Lehrer, morgen Studenten; heute sind sie Indigenistas, morgen verbuenden sie sich mit Grossgrundbesitzern und Paramilitaers. Sie schreien um das gerechte Feuer der Massen, und sie verschwinden, wenn die Wasserwerfer bei der Demonstration eingesetzt werden.

Nein, wir weden nicht mehr mit ihnen gemeinsam gehen.

Wir haben schon gesehen, wer kommt, wenn die Tribuenen aufgebaut sind, Interviews, Presseberichte, Aufmerksamkeit und sie verschwinden wenn es um die Arbeit geht. Arbeit ohne Rampenlicht aber notwendig, aber das ist ja den meisten die hier zuhoeren oder diesen Brief lesen, bekannt. All diese Zeit war unser Blick und unser Gehoer nicht auf die gerichtet, die auf der Tribuene standen, sondern auf die, die sich erhoben, die das Essen zubereiteten, auskehrten, aufpassten, Flugzettel verteilten, hart geschoepft haben, wie man hier so schoen sagt. Wir haben auch jene gesehen und gehoert, die ueber die anderen trampelten.

Nein, wir werden nicht mehr mit ihnen gemeinsam gehen.

Wir haben schon gesehen, wer die Fachleute der Meetings sind, ihre Techniken, Taktiken, um Meetings zu unterbrechen, damit nur sie und jene, die ihnen folgen zurueck bleiben, um ihre Vorschlaege durchzubringen. Sie teilen Niederlagen aus, wo immer sie erscheinen,
sie leiten Gespraechsrunden, ignorieren ´Angeber´ und ´Kleinbuerger´, die nicht verstehen, dass in dieser Tagesordnung die Zukunft der Weltrevolution auf dem Spiel steht. Die jede Bewegung, die nicht in einem Meeting, welches von ihnen geleitet wird, endet, als einen Misserfolg ansehen.

Nein, wir werden nicht mehr mit ihnen gemeinsam gehen.

Wir haben auch gesehen, wer sich als Kaempfer fuer die Freiheit der Gefangenen der Events und Kampagnen praesentiert, aber sie haben uns aufgefordert, die Gefangenen von Atenco allein zu lassen um die Route der Anderen Kampagne fortzusetzen, weil sie bereits ihre Strategie und ihre Events geplant hatten.

Nein, wir werden nicht mehr mit ihnen gemeinsam gehen.

-*-

Die Sechste ist ein zapatistischer Aufruf. Zusammenrufen heisst nicht vereinigen. Wir haben nicht vor, unter einer Leitung, weder unter zapatistischer noch unter einer anderen, zu vereinigen. Wir versuchen nicht zu kooptieren, zu reklutieren, zu verdraengen, etwas vorzutaeuschen, uns zu verstellen, zu taeuschen, zu befehlen, unterzuordnen, zu gebrauchen. Das Ziel ist das gleiche, aber der Unterschied, die Heterogenitaet, die Autonomie der Art und Weise des Gehens, das ist die Reichhaltigkeit der Sechsten, ihre Staerke. Wir bieten und wir werden Respekt anbieten, wir fordern und wir werden Respekt fordern. Der Sechsten kann man ohne weitere Requisiten beitreten, ausser dem ´Nein´ das uns zusammenruft und der Kompromiss, die noetigen ´Ja´ zu schaffen.

-*-

Compañeroas, compañeros, compañeras:

Von Seiten der EZLN sagen wir folgendes:

1. Fuer die EZLN wird es keine Andere Nationale Kampagne und keine Zezta Internazional mehr geben. Von jetzt an werden wir unseren Weg gemeinsam gehen, mit jenen, die wir einladen und die uns als Compas akzeptieren, egal, ob das in der Kueste von Chiapas oder in Neuseeland ist.

Das heisst, unser Wirkungskreis ist jetzt klar abgegrenzt: Der Planet, der ´Erde´ heisst und sich im sogenannten Sonnensystem befindet.

Ab jetzt sind wir das, was wir ja sowieso sind. ´Die Sechste´.

2. Fuer die EZLN bedarf es weder Mitgliedschaft, noch Mitgliedsbeitrag, noch Eintragung in eine Liste, noch Original und/oder Kopie eines offiziellen Ausweises, auch nicht Rechnungslegung, nicht die Position des Richters, oder des Gerichts, oder des Angeklagten oder des Henkers um der Sechsten anzugehoeren. Es gibt keine Fahnen. Es gibt Kompromisse und die Folgen dieser Kompromisse. Die ´Nein´ rufen uns zusammen, die Erschaffung der ´Ja´ bewegen uns.

2. Jene, die vom Wiederaufleben der EZLN eine neue Etappe der Tribuenen und grossen Kundgebungen erwarten, mit den Massen, die sich in die Zukunft hinauslehnen, und die, die das Aequivalent des Angriffes auf den Winterpalast suchen, werden enttaeuscht werden. Es ist besser, dass sie gleich gehen. Es ist besser, dass sie ihre Zeit nicht verlieren und so verlieren wir auch nicht unsere Zeit. Die Wanderung der Sechsten sind lange Schritte, nichts fuer Gedankenzwerge. Fuer ´historische´ und ´konjunkturelle´ Aktionen gibt es andere Raeume, wo sie sicher ihren Platz finden werden. Wir wollen nicht nur die Regierung austauschen, wir wollen die Welt veraendern.

3. Wir ratifizieren, dass wir als EZLN uns mit keiner waehlbaren Partei oder Gruppierung in Mexiko verbinden. Unsere Auffassung dazu haben wir in der Sechsten deutlich dargestellt, und es gibt keine Aenderung. Wir verstehen, dass es Menschen gibt, die glauben, dass es moeglich ist, die Dinge von oben zu veraendern, ohne sich selbst in einen Weiteren von oben zu verwandeln. Wir hoffen, dass die daraus resultierenden Enttaeuschungen sie nicht in das verwandeln, wogegen sie kaempfen.

4. Unser Wort, welches Euch politische, organisatorische und Initiativen zur Diffusion vorschlaegt, wird AUSSCHLIESSLICH an jene gerichtet sein, die das wuenschen und die wir akzeptieren und wird per Mail an die Adressen versandt, die wir haben. Es wird auch auf der Internetseite Enlace Zapatista aufscheinen, aber auf den kompletten Text wird man nur mittels eines Passwords zugreifen koennen, welches laufend geaendert werden wird. Wir werden Euch dieses Password auf irgendeine Weise zukommen lassen, aber wer aufmerksam liest, bzw. wer gelernt hat, unsere Gefuehle zu entziffern, die sich zu Buchstaben in unseren Worten verwandeln, wird es leicht herausfinden.

Jede Einzelperson, Gruppe, Kollektiv, Organisation oder wie sich eben jeder bezeichnet, hat das Recht und die Freiheit, diese Information nach seinem Kriterium weiterzugeben. Alle Anhaenger der Sechsten werden die Macht haben, das Fenster unseres Wortes und unserer Realitaet fuer alle zu oeffnen, fuer die sie das wuenschen. Das Fenster, nicht die Tuer.

5. Die EZLN bittet um Geduld. Wir werden Euch die Inititativen bekannt geben, die in 7 Jahren gereift sind und deren Hauptgrund sein wird, dass Ihr in direkten Kontakt tretet mit den zapatistischen Basigruppen. In der Form, die nach meiner bescheidenen Meinung und langen Erfahrung die beste ist und zwar: als Schueler.

6. Fuer heute moechten wir nur vorweg nehmen, dass jene, die koennen und wollen, und die ausdrucklich von der Sechsten der EZLN eingeladen werden, anfangen, das Geld, die Moneten, den Zaster, das money oder wie man die Waehrung halt auf jeden Teil des Planeten nennen moege, zusammenzulegen, damit es dann moeglich ist, in zapatistisches Land zu reisen, zu einem Termin, der noch nicht feststeht. Mehr Details dazu spaeter.

Um dieses Schreiben zu beenden (welches, wie ganz klar ist, den Nachteil hat, dass kein Video oder kein Musikstueck angehaengt ist, welches die schriftliche Version komplettiert), schicken wir Euch unsere beste Umarmung (wir haben nur eine), den Maennern, Frauen, Kindern und Alten, Gruppen, Organisationen, Bewegungen, und wie sich eben jeder selbst bezeichnet, die uns in dieser ganzen Zeit nicht aus ihren Herzen ausgeschlossen haben und die Widerstand geleiset haben und uns als Compañeras, Compañeros und Compañeroas, die wir sind, unterstuetzt haben.

Compas:

Wir sind die Sechste.

Es wird schwer sein.

Unsere Schmerzen werden nicht weniger werden, weil wir uns denen der Welt oeffnen. Der Weg wird schmerzlicher sein.

Wir werden kaempfen.

Wir werden widerstehen.

Wir werden ringen.

Wir werden vielleicht sterben.

Aber ein Mal, zehn Mal, hundert Mal, tausend Mal, wir werden immer siegen, immer.

Fuer das Geheime revolutionaere indigene Komitee der Generalkommandatur der

Zapatistischen nationalen Befreiungsarmee

Die Sechste – EZLN

Subcomandante Insurgente Marcos.

Chiapas, Mexiko, Planet Erde

Jaenner 2013

P.S.: Zum Beispiel ist das Password, um dieses Schreiben auf unserer homepage zu sehen – eh klar – ´marichiweu´, genau so, unten und links beginnend.

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Traducción de Christine Hoedl
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